- Kunsthochschule Dresden
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Hochschule für Bildende Künste Dresden Gründung 1764 Trägerschaft staatlich Ort Dresden Bundesland Sachsen Staat Deutschland Leitung Rektor Christian Sery
Kanzler Hans-Jürgen SchönemannWebsite www.hfbk-dresden.de Die Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK Dresden, auch genannt Kunsthochschule Dresden oder Kunstakademie Dresden) wurde 1764 gegründet und ist damit eine der ältesten Hochschulen Dresdens.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gebäude
An exponierter Stelle der Stadt, an der Brühlschen Terrasse und gleich neben der Frauenkirche, steht die 1894 erbaute ehemalige Königliche Kunstakademie, eines der drei Gebäude der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden. Das von Constantin Lipsius zwischen 1887–1894 erbaute Gebäude auf der Brühlschen Terrasse, dessen Glaskuppel wegen ihrer Form auch als Zitronenpresse bekannt ist, wurde seit 1991 umfangreich saniert und im zweiten Weltkrieg zerstörte Teile wurden rekonstruiert. An der Brühlschen Terrasse befinden sich die Ateliers der Malerei/Grafik/Bildhauerei/andere bildnerische Medien, die Grafischen Werkstätten, das Rektorat und die Ausstellungsräume der Hochschule, in denen unter anderem die jährliche Diplomausstellung der Absolventen stattfindet.
Das Gebäude trägt auf der elbzugewandten Seite die Namen von: Pheidias, Iktinos, Praxiteles, Polykleitos, Lysippos, Erwin von Steinbach, Lionnardo, Michelangelo, Raffael und Duerer und auf der gegenüberliegenden Seite den Spruch: „DEM VATERLAND ZU ZIER UND EHR“.
Die Hochschule verfügt neben diesem prachtvollen Bau über den Standort für Bildhauerei in der Pfotenhauerstraße, dessen Ateliers und Werkstätten 1910 in einem großen Freigelände entstanden sind. Die Werkstätten und Ateliers der Studiengänge Restaurierung, Bühnen- und Kostümbild und der Fachhochschul-Dilpomstudiengang für Theaterausstattung sind an der Güntzstraße in den Gebäuden der ehemaligen Akademie für Kunstgewerbe angesiedelt.
Institution
Vorgänger
1764 wurde die „Allgemeine Kunst-Academie der Malerey, Bildhauer-Kunst, Kupferstecher- und Baukunst“ im Auftrag von Kurfürst Friedrich Christian gegründet. Untergebracht war sie von 1768 bis 1786 im Fürstenbergschen Haus. Ihr erster Leiter war der Franzose Charles Hutin. [1] Nach Hutins Tod 1776 wurde Johann Eleazar Zeissig genannt Schenau gemeinsam mit Giovanni Battista Casanova alternierender Direktor der Akademie.
Die Akademie war die Nachfolgeeinrichtung der 1680 gestifteten ersten „Zeichen- und Malerschule“. Sie gehörte zu den ältesten Kunstakademien im deutschsprachigen Raum. 1950 wurde die Akademie der Bildenden Künste Dresden mit der Staatlichen Hochschule für Werkkunst, der Nachfolgerin der 1875/76 gegründeten Königlich Sächsischen Kunstgewerbeschule, zur „Hochschule für Bildende Künste Dresden“ vereint.
Charakteristik
Heute gehört sie zu den Kunsthochschulen in Deutschland, die durch ein unverwechselbares Profil und mit besten Rahmenbedingungen für ein Kunststudium besonders attraktiv sind. Den Studierenden stehen großzügige Ateliers und sehr gut ausgestattete Werkstätten zur Verfügung. Die Ausstellungsmöglichkeiten der Hochschule sind hervorragend: Mit dem Oktogon unter der das Stadtbild prägenden Glaskuppel, „Zitronenpresse“ genannt, und den beiden angrenzenden großen Ausstellungsräumen sowie der ehemaligen Bibliothek und der „Galerie Brühlsche Terrasse“ verfügt die Hochschule über großzügige Präsentationsflächen, die von allen Studiengängen und den Kooperationspartnern der Hochschule genutzt werden können.
Die 1990 einsetzende Neuausrichtung der Hochschule bot die Chance, eine Akademie mit langer, erfolgreicher Geschichte und ausgeprägten Traditionen innovativ und organisch weiter zu entwickeln. Namhafte Künstlerinnen und Künstler des internationalen Kunstgeschehens lehren an der Hochschule. Die Angebote und unterschiedlichen künstlerischen Positionen für das Studium der Malerei und Grafik wie der Bildhauerei sind breit gefächert. Diese klassischen Eckpfeiler der künstlerischen Lehre an der Dresdner Hochschule finden Ergänzung, Diskurs und künstlerischen Austausch mit der Projektklasse „Neue Medien“ und einer Fachklasse für übergreifendes künstlerisches Arbeiten. Die Studienmöglichkeiten erlauben es, sich innerhalb und zwischen den einzelnen Fachklassen zu bewegen und die Studienangebote optimal für die eigenen künstlerischen Anliegen und Projekte zu nutzen.
Studiengänge
Der Studiengang Bildende Kunst umfasst 10 Semester und schließt mit dem Diplom ab. Der Studiengang Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut zählt zu den ältesten und renommierten Ausbildungseinrichtungen auf universitärem Niveau in Deutschland. Der Studiengang Bühnen- und Kostümbild und der Fachhochschul-Diplomstudiengang Theaterausstattung stellen mit ihrer praxisnahen Verflechtung von entwerfenden und umsetzenden Disziplinen Arbeits- und Studienmöglichkeiten, wie sie andernorts kaum zu finden sind.
Mit dem im April 2000 fertiggestellten Labortheater in der Güntzstraße, einem gut ausgestatteten Probe- und Experimentierbühnenraum, kann die Hochschule auch für die Theaterstudiengänge zusätzlich zu den Ateliers optimale Arbeitsmöglichkeiten in der Lehre anbieten.
Der vor wenigen Jahren frisch etablierte postgraduale Studiengang Kunst-Therapie wird bundesweit nur noch ein zweites Mal an einer Kunsthochschule angeboten. Künstlern und Kunstpädagogen werden nach ihrem Hochschulstudium interessante neue Qualifikationsperspektiven im künstlerisch-sozialen Bereich eröffnet.
Aktuelle Künstlerprofessoren
Zahlreiche bekannte Künstlerprofessoren wie Canaletto, Giovanni Casanova, Caspar David Friedrich und Gottfried Semper, bescherten der Akademie ein internationales Ansehen. Die Lehrtätigkeit von Oskar Kokoschka und Otto Dix haben in Dresden eine lang anhaltende Malertradition begründet.
Folgende Künstler lehren an dieser Hochschule:
Bildende Kunst
- Hans-Peter Adamski freie Malerei/Grafik
- Peter Bömmels Malerei/Grafik und andere Medien der Bildpoesie
- Eberhard Bosslet Skulptur und Raumkonzepte
- Monika Brandmeier Bildhauerei und architekturbezogene Medien
- Lutz Dammbeck analoge und digitale Bildmedien
- Ulrike Grossarth Übergreifendes künstlerisches Arbeiten/Mixed Media
- Martin Honert dreidimensionales Gestalten
- Elke Hopfe Bild-Zeichnung, Grafik, Malerei
- Ralf Kerbach Malerei und bildnerisches Gestalten, Bildforschung
- Detlef Reinemer keramische Plastiken, Skulptur aus Stein
- Christian Sery interdisziplinäre und experimentelle Malerei
- Carl-Emanuel Wolff Bildhauerei
Restaurierung
Restaurierung wird unterrichtet von Prof. Dr. Thomas Danzl, Prof. Dr. Ursula Haller, Prof. Dr. Christoph Herm, Prof. Ivo Mohrmann und Prof. Dipl. Rest. Dr. Ulrich Schießl.
Bühnen- und Kostümbild
Bühnen- und Kostümbild wird von den folgenden Professoren unterrichtet: Prof. Marc Deggeller, Prof. Johannes Leiacker und Prof. Henning Schaller
Theaterausstattung
Theaterausstattung wird gehalten von Prof. Jens Büttner, Prof. (apl.) Ulrich Eißner, Prof. Michael Münch und Prof. Gabriele Schoß-Jansen.
KunstTherapie
Der Aufbaustudiengang KunstTherapie wird von Prof. Doris Titze geleitet.
Übergreifende theoretische und anwendungsorientierte Lehre
Übergreifende theoretische und anwendungsorientierte Lehre wird von den folgenden Lehrenden gehalten: Prof. Dr. phil. Rainer Beck (Kunsthistoriker), Dr. Holger Birkholz, Prof. Olaf Lauströer, Prof. Dr. phil. Constanze Peres und Prof. Dr. Birgit Wiens.
Ehemalige Künstlerprofessoren
- Klaus Michael Stephan
- Joseph Thürmer
- Max Uhlig
- Philipp Veith
- Paul Wallot
- Claus Weidensdorfer
Bekannte ehemalige Studenten
- Johann Friedrich Alexander Thiele (1747–1803), Landschaftsmaler und Radierer
- Joseph Edward von Gillern (1794–1845), Maler und Portraitist der Biedermeier-Zeit
- Carl Wilhelm Götzloff (1799–1866), Maler der Romantik
- Ludwig Richter (1803–1884), Maler und Zeichner der Romantik
- Carl Christian Sparmann (1805–1864), Landschaftsmaler[2]
- Gottfried Pulian (1809–1875), Landschafts- und Architekturmaler
- Eduard Leonhardi (1828–1905), Landschaftsmaler
- Fedor Flinzer (1832–1911), Autor, Pädagoge, Illustrator
- Bruno Piglhein (1848–1894), Bildhauer und Maler
- Arthur Feudel (1857–1929), Porträt- und Landschaftsmaler
- Charles Johann Palmié (1863–1911) Landschafts- und Stilllebenmaler
- Peter August Böckstiegel (1889–1951), Maler des Expressionismus
- Edmund Kesting (1892–1970), Maler, Grafiker, Fotograf und Kunstpädagoge
- Walter Hege (1893–1955), Fotograf, Kameramann, Maler und Regisseur
- George Grosz (1893–1959), Zeichner und Maler
- Kurt Wehlte (1897–1973), Maler, Maltechniker und Restaurator
- Conrad Felixmüller (1897–1977), Maler des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit
- Richard Süßmuth (1900–1974), deutscher Glaskünstler und Glashersteller
- Karl Friedrich Gotsch (1900–1984), Maler und Graphiker
- Hans Körnig (1905–1989), Maler und Graphiker
- Herbert Volwahsen (1906–1988), Bildhauer
- Max Hermann Mahlmann (1912–2000), Maler, Bühnenmaler und Gebrauchsgrafiker
- Heinz Löffler (1913–2008), Maler und Graphiker
- Gisela Peschke (1942–1993), Malerin und Grafikerin
- Vinzenz Wanitschke, (* 1932), Bildhauer
- Ljuben Stoév (* 1939), Maler und Graphiker
- Sigrid Noack (* 1947), Malerin/Graphikerin
- Cornelia Schleime (* 1953), Malerin und Filmemacherin
- Emmanuel P.Guiragossian (* 1954), Maler
- Martin Eder (* 1968), Maler gegenständlicher „Kitsch-Idyllen“
- Frank Nitsche (* 1964), Maler
- Eberhard Havekost (* 1967), Maler
- Matthias Kanter (* 1968), Maler
- H.G. Griese (* 1964), Maler
Studiengänge
Es können folgende Studiengänge absolviert werden:
- Bildende Kunst (Malerei, Freie Grafik, Bildhauerei, Neue Medien)
- Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut
- Bühnen- und Kostümbild
- Theaterausstattung
Standorte
Die Hochschule für Bildende Künste Dresden ist auf drei Standorte entlang der Elbe aufgeteilt:
- Brühlsche Terrasse 1, Dresden-Altstadt
- Güntzstraße 34, Dresden-Johannstadt
- Pfotenhauerstraße 81/83, Dresden-Johannstadt
In jedem Jahr findet Anfang Juli die Diplom- und Jahresausstellung in den Standorten Brühlsche Terrasse und Pfotenhauerstraße statt.
Weblinks
- Hochschule für Bildende Künste Dresden
- Online Vorlesungsverzeichnis und Veranstaltungskalender
- Künstler aus Dresden
Einzelnachweise
- ↑ Hutin, Charles François
- ↑ Hermann Arthur Lier: Sparmann, Karl Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 61 f.
(Technische) Universitäten: TU Chemnitz* | Dresden International University | TU Dresden* | TU Bergakademie Freiberg* | Handelshochschule Leipzig | Universität Leipzig* | Internationales Hochschulinstitut Zittau*
Kunst- und Musikhochschulen: Hochschule für Bildende Künste Dresden* | Hochschule für Musik Dresden* | Hochschule für Kirchenmusik Dresden | Palucca Schule Dresden* | Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig* | Hochschule für Musik und Theater Leipzig* | Hochschule für Kirchenmusik Görlitz
Fachhochschulen: AKAD-Privathochschulen | HTW Dresden* | HTWK Leipzig* | Hochschule für Telekommunikation Leipzig | Hochschule Mittweida* | Hochschule Zittau/Görlitz* | Westsächsische Hochschule Zwickau* | Hochschule der Sächsischen Polizei* | Fachhochschule der Sächsischen Verwaltung* | Fachhochschule für Religionspädagogik und Gemeindediakonie | Hochschule für Soziale Arbeit | Private Fernfachhochschule Sachsen
(* Trägerschaft durch den Freistaat Sachsen)
51.05284166666713.742444444444Koordinaten: 51° 3′ 10″ N, 13° 44′ 33″ O
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