Kurbayern

Kurbayern
Flagge des Kurfürstentums Bayern

Das Kurfürstentum Bayern ist die rechtlich ungenaue Bezeichnung für das Herzogtum Bayern seit der Erlangung der Kurwürde für die Herzöge von Bayern im Jahr 1623 bis zur Ausrufung des Königreichs Bayern 1805. Nach Zusammenschluss mit der Kurpfalz 1778 wurde das Doppel-Kurfürstentum Pfalzbaiern genannt.

Geschichte

1620 besiegten die Truppen der Katholischen Liga unter Führung des bayerischen Feldherrn Tilly in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag die Protestanten. Als Dank erhielt Herzog Maximilian I. von Bayern 1623 die Kurfürstenwürde und 1628 die von ihm besetzte Oberpfalz als Kriegsentschädigung. Im Westfälischen Frieden von 1648 wurden die Kurfürstenwürde und die Gebietsgewinne Bayerns bestätigt.

Während Kurfürst Ferdinand Maria auf Grund seiner zurückhaltenden Politik gegenüber Habsburg noch 1657 auf die Kaiserkrone verzichtete, strebte sein Sohn Maximilian II. Emanuel zunächst als Verbündeter Habsburgs, später durch ein Bündnis mit Ludwig XIV. nach Rangerhöhung. Dies führte 1704 zur österreichischen Besetzung Bayerns im Spanischen Erbfolgekrieg und zum vorübergehenden Verlust der bayerischen Kurwürde und der Oberpfalz an den Pfälzer Wittelsbacher Johann Wilhelm. Erst 1715 konnte Max Emanuel als Kurfürst nach Bayern zurückkehren. Sein Sohn und Nachfolger Karl Albrecht erlangte zwar 1742 die Kaiserkrone aber um den Preis einer erneuten habsburgischen Besetzung Bayerns im Zuge des Österreichischen Erbfolgekrieges. Kurfürst Maximilian III. Joseph gab 1745 die Großmachtspolitik seiner Vorgänger auf und widmete sich inneren Reformen.

Im Jahre 1777 kam es nach dem Aussterben der bayerischen Linie der Wittelsbacher zum Bayerischen Erbfolgekrieg und die Kurpfalz wurde unter Kurfürst Karl Theodor mit Bayern vereint, nach dem Zusammenschluss wurde das Gebiet als Pfalzbaiern bezeichnet. Das Kurfürstentum bestand bis 1806, als Bayern zum Königreich ausgerufen wurde. Herzog und Kurfürst Maximilian IV. Joseph wurde als Maximilian I. Joseph am 5. Januar 1806 in Bamberg zum ersten bayerischen König proklamiert.

Siehe auch

Weblinks


Siehe auch: Geschichte Bayerns


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bayerische Diversion im Spanischen Erbfolgekrieg — Maximilian II. Emanuel, Kurfürst von Bayern (1679 1706 und 1714 1706) Unter dem Schlagwort der Bayerischen Diversion versteht man jenes militärisch wie diplomatisch gleichermaßen engagiert betriebene Ausscheren des bayerischen Kurfürsten Max II.… …   Deutsch Wikipedia

  • Spanischer Erbfolgekrieg — Kriege Ludwigs XIV. (1667–1714) Devolutionskrieg – Holländischer Krieg – Reunionskrieg – Pfälzischer Erbfolgekrieg – Spanischer Erbfolgekrieg Der Spanische Erbfolgekrieg (1701–1714) war ein Kabinettskrieg, der um das Erbe des letzten spanischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Herzogtum Jülich-Berg — Territorium im Heiligen Römischen Reich Herzogtum Jülich Berg Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Thirty Years' War — For other uses, see Thirty Years War (disambiguation). 30 Years War Les Grandes Misères de …   Wikipedia

  • 1. Königlich Bayerisches Chevaulegers-Regiment „Kaiser Nikolaus von Rußland“ — Das Königlich Bayerische 1. Chevaulegers Regiment „Kaiser Nikolaus II. von Rußland“ war ein Kavallerie Verband der bayerischen Armee. Der Friedensstandort des Regiments war Nürnberg. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1.1 Aufstellung 1.2 Krieg gegen …   Deutsch Wikipedia

  • 10. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment „König Ludwig“ — Das Regiment wurde 1682 unter dem Namen Berlo zu Fuß unter Kurfürst Max Emanuel für die kurbayerische Armee errichtet wurde. Aus diesem entwickelte sich im 19. Jahrhundert ein Regiment der Bayerischen Armee unter dem Namen 10. Infanterie Regiment …   Deutsch Wikipedia

  • 2. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment „Kronprinz“ — Das Regiment wurde 1682 unter dem Namen Degenfeld zu Fuß unter Kurfürst Max Emanuel für die kurbayerische Armee errichtet wurde. Aus diesem entwickelte sich im 19. Jahrhundert ein Regiment der Bayerischen Armee unter dem Namen 2. Königlich… …   Deutsch Wikipedia

  • 4. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment „König Wilhelm von Württemberg“ — Das 4. Infanterie Regiment „König Wilhelm von Württemberg“ war ein Verband der 8. Infanterie Brigade der bayerischen Armee. Der Friedensstandort des Regiments war Metz. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1.1 Entstehung 1.2 Spanischer Erbfolgekrieg… …   Deutsch Wikipedia

  • 5. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment „Großherzog Ernst Ludwig von Hessen“ — Das 5. Infanterieregiment „Großherzog Ernst Ludwig von Hessen“ war ein Verband der 7. Infanterie Brigade der bayerischen Armee. Der Friedensstandort des Regiments war Bamberg. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1.1 Aufstellung 1.2 Feldzüge gegen die …   Deutsch Wikipedia

  • 7. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment „Prinz Leopold“ — In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: s. Überschriften Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”