Kurt Lauk

Kurt Lauk

Kurt Joachim Lauk (* 19. Mai 1946 in Stuttgart) ist ein Europaabgeordneter der CDU für Baden-Württemberg in der Europäischen Volkspartei, Präsident des Wirtschaftsrates seiner Partei und Vorstandsmitglied führender deutscher Wirtschaftsunternehmen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur in Schwäbisch Hall studierte er von 1967 bis 1969 Theologie und Geschichte am Evangelischen Stift Tübingen, drei Jahre später schloss er das Studium dieser Fächer an der Universität München mit dem Magistergrad ab. Vom DAAD gefördert erhielt er ein Stipendium an der Stanford University in Kalifornien, wo er von 1973 bis 1974 als wissenschaftlicher Assistent (Department of Political Science) tätig war.

Durch diesen „Fachwechsel“ begann er 1975 sein Promotionsstudium am Institut für politische Wissenschaften der Universität Kiel und schloss parallel dazu ein MBA-Studium an der Graduated School of Business Stanford/California ab. 1977 promovierte er in Kiel. Bereits 1978 arbeitete er als Vice President der Boston Consulting Group, in München. 1984–1989 amtierte er als Vorsitzender der Geschäftsführung von Zinser, einer Textilmaschinenfabrik, in Ebersbach bei Stuttgart.

Von 1992 bis 1996 saß er im Vorstand VEBA-AG (heute E.ON) in Düsseldorf als Finanzvorstand, um von 1996 bis 1999 im Vorstand der Daimler Chrysler AG wieder nach Stuttgart zurückzukehren, um dort speziell für die Sparte der Nutzfahrzeuge zuständig zu sein. Bis zum Juli 2000 war er als Lehrbeauftragter an der Stanford University Graduate School of Business tätig. Im selben Jahr wurde er zum Präsidenten des Wirtschaftsrates der CDU gewählt.

Drei Jahre später verlieh ihm die European Business School Schloss Reichartshausen eine Professur „honoris causa“. Bei der Wahl zum Europaparlament 2004 kandidierte er auf Listenplatz 7 seiner Partei. Im Juli des Jahres berief ihn die Veritas Softwaresparte ins Board of Directors.

Aufgaben und Zuständigkeiten

  • Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Währung
  • Stellvertreter für den Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten
  • Mitglied der Delegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten
  • Stellvertreter für die Delegation für die Beziehungen zu Iran

Politische Positionen

Im August 2004 forderte der vermögende Politiker gegenüber der Presse ein entschiedeneres Vorgehen Angela Merkels gegenüber dem Maßnahmenkatalog der Bundesregierung in Hinsicht auf die Gesundheitsreform und den kompromisslosen Weg hin zu unpopulären Maßnahmen:

„Derzeit gewinnen wir kein Profil und zeigen uns nicht regierungsfähig. Auf die Proteste können wir keine Rücksicht nehmen, zumal die Regelungen nicht besonders unsozial sind. (...) Der Zahnersatz muss komplett aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung heraus. Jeder Bürger weiß, dass irgendwann eine Zahnarztersatzbehandlung auf ihn zukommt. Er kann sich also rechtzeitig darauf einrichten.“[1]

„Die Gesamtdauer der Hartz-IV-Leistungen muß vom 25. bis zum 65. Lebensjahr insgesamt auf eine noch festzulegende Anzahl von Jahren begrenzt werden, damit sich jeder darauf einstellen kann. Bei Arbeitsverweigerung muß man kürzen auf das Niveau von Mindestlohn in vielen Ländern um uns herum, also auf rund 400 Euro unter dem ALG II.“[2]

Den sich am 15. November 2004 abzeichnenden Gesundheitskompromiss zwischen CDU und CSU klassifizierte er somit folgerichtig aus seiner Perspektive heraus als ein „wirres Konzept“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.presseportal.de
  2. www.bz-berlin.de

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