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Gutium (akkadisch Kuti-im, Gutebu-um, babylonisch Gutu-um, Guti-u) ist die Bezeichnung des Landes Guti (Landbezeichnung im Singular, neuassyrisch Guti, neubabylonisch Quteu), einer bronzezeitlichen Region im iranischen Hochland bzw. den Täler des Zagros-Gebirges.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Die Lage von Gutium wechselte im Laufe der Geschichte und bezeichnet jeweils die Bezirke, die nicht unter der Kontrolle der jeweiligen Herrscher standen. Insofern wird für Gutium keine feste Lage angenommen, sondern es wird als Synonym für Wanderndes Bergvolk verstanden.
Um 2191 v. Chr. wanderten „Gutäer“ in das Osttigrisland ein und übernahmen die Herrschaft in Akkad, die bis 2116 v. Chr. andauern sollte. Durch eine gemeinsame militärische Aktion von Sumer und Akkade wurden die ehemaligen Nomaden wieder in die Berge zurückgetrieben. Teilweise wurden sie in die Gesellschaft des Tieflandes eingegliedert, wie etwa in Assur. Reliefs aus der Zeit um 1100 v. Chr. zeigen regelmäßige militärische Operationen gegen die Guti.
Die Lulubi (auch Lullubu oder Lullubäer), ein kriegerischer Stamm, sollen ebenfalls aus den Täler des Zagros-Gebirges stammen und sind vermutlich zu den Gutäern zu rechnen.
Ende
Später werden die Gutäer von den Kassiten, dann von Iranischen Stämmen verdrängt, schließlich verschwanden spurlos. Die geschichtliche Würdigung der Gutäer ist meist negativ. Nach Bottéro haben die Gutäer
„viel Zerstörung angerichtet, und soweit wir sehen, nichts positives hinterlassen, nichts gebaut und nichts Eigenes nach Mesopotamien eingebracht.“
Kontroverse
Nach einer strittigen These von J. Derakhshani auf der überwiegenden Grundlage von Sprachvergleichen sollen die Gutäer mit den Tugri, die wahrscheinlich mit den Turanern gleichzusetzen sind, ethnisch und sprachlich verwandt gewesen sein. „Nach ihrer Wanderung gen Osten, vermutlich infolge der globalen Erhitzung und der Überwanderung der Perser aus dem Süden, tauchten beide genannten Völker später im Osten auf. Die Gutäer waren mit den Kuči identisch, welche die Dynastie von Kushān gründeten.“
Weiterhin sollen sich die Guti zusammen mit den Amurru „vom Iranischen Hochland in Richtung Westen in Marsch gesetzt haben und die westlichen Gebiete bis nach Ägypten besetzt“ haben. Sie wären damit möglicherweise zu den Vorfahren der Hyksos zu rechnen.
Jahanshah Derakhshani stellt in seinem Werk Die Arier in den nahöstlichen Quellen des 3. und 2. Jahrtausends v.Chr.; Thema: Frühe Arier im Nahen Osten folgende Zusammenhänge her:
- Tukri-um (Turani, Turanier)
- Guti-um (Gutäer, Kutschi, Kuschani)
- Die Guti-um und ihre tocharische Sprache
- Die Tocharer und das Land Tukriš = Tukrisch
Siehe auch
Literatur
- Jean Bottéro in: Fischer Weltgeschichte Band 2. Fischer Taschenbuchverlag. 2000.
- Elena Cassin in: Fischer Weltgeschichte Band 3. Fischer Taschenbuchverlag. 2000.
- Jahanshah Derakhshani: Die Arier in den nahöstlichen Quellen des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr. Teheran. 1998. ISBN 964-90368-1-4
- Barthel Hrouda: Der Alte Orient. 1991
- Hans J. Nissen: Geschichte Alt-Vorderasiens. Oldenburg, München 1999, ISBN 3-486-56373-4
- Hans Henning von der Osten: Die Perser. Emil Vollmer, 1966.
- Wolfram von Soden: Einführung in die Altorientalistik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt 1992, ISBN 3-534-07627-3
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