Kyroszylinder

Kyroszylinder
Der Kyros-Zylinder im British Museum in London.

Der Kyros-Zylinder, auch Kyros-Erlass oder Kyros-Edikt, beinhaltet die Proklamation des achämenidischen (altpersischen) Königs Kyros II., die er nach 538 v. Chr. auf einem Tonzylinder abfasste. Der Text des Kyros-Zylinders berichtet aus Sicht des Perserkönigs die Gründe des Sturzes des letzten neubabylonischen Königs Nabonid.

Der aus dem Kyros-Edikt in jüdischer Überlieferung abgeleitete „Auftrag zum Tempelbau in Jerusalem“ erschien in außerbiblischen Erwähnungen erstmals bei Xenophon in seinem politisch motiviertem Werk „Die Erziehung des Kyros“, das etwa 160 bis180 Jahre nach dem Kyros-Erlass entstand und zu den Formulierungen im Alten Testament Ähnlichkeiten aufweist.

Inhaltsverzeichnis

Der Kyros-Zylinder

Fundgeschichte

Der Kyros-Zylinder.

Der 1879 in Babylon entdeckte Kyros-Zylinder ist in akkadischer Sprache keilschriftlich verfasst. Zunächst lagen zwei Teilstücke vor, die an verschiedenen Orten unabhängig voneinander übersetzt wurden. Henry Rawlinson veröffentlichte erstmals 1884 die in London befindliche Haupttafel.[1]

C.E. Keiser publizierte 1920 das kleinere Teilstück in New Haven. Die Ähnlichkeit beider Teilstücke war schon längere Zeit bekannt gewesen, aber die problemlose Zusammenfügung beider Tafeln erfolgte erst 1976. Als Einheit befinden sie sich derzeit im Britischen Museum zu London.

Der Kyros-Zylinder wurde erst einige Zeit nach 538 v. Chr. erstellt, was sich daraus ergibt, dass der Perserkönig in den Zeilen 37 bis 43 über erbrachte Restaurierungen an Babylons Bauwerken berichtet. Der bezüglich seiner angeblich religiösen toleranten Einstellung oft zitierte „Kyros-Erlass“ ist im Text des Zylinders auf die Zeilen 19 bis 21 und 33 bis 35 beschränkt. Die restlichen Erwähnungen des Perserkönigs haben den Charakter eines „typischen Rechenschaftsberichtes“, in welchem er seine gewaltsame Thronübernahme als „göttliche Berufung“ begründet.

Inhalt

Der Erlass

Noch vor den bevorstehenden Neujahrsprozessionen verließ Kyros nach seinem Sieg über Nabonid mit Blick auf den verbleibenden knappen Zeitraum Babylon und fertigte im Monat Arahsamna 539 v. Chr. in Ekbatana seine Antrittsrede.[2] Anlässlich der Neujahrsfeier im Monat Nisannu 538 v. Chr. „rief“ der Perserkönig nach Ernennung zum babylonischen König vor dem Volk sein Edikt aus:

19 Der Herr (Kyros), der die wandelnden Toten aus ihrer Not befreite und ihnen Gutes antat, so huldigten sie (das Volk) ihm und verehrten seinen Namen. 20 Ich bin Kyros - der König des Weltreichs, der große und mächtige König, der König von Babylonien, der König von Sumer und Akkad, der König der vier Weltsektoren, 21 Sohn des Kambyses, des großen Königs von Anschan, Enkel des Kyros I., Nachkomme des Teispes - dessen Regierung Bel und Nabu liebgewannen. Die (jenseits des Tigris) wohnenden Götter brachte ich zurück. Alle ihre Leute versammelte ich und brachte sie zurück zu ihren Wohnorten. 33 Und die Götter von Sumer und Akkad, die Nabonid zum Zorn der Götter nach Babylon brachte, ließ ich auf Befehl Marduks in ihren Heiligtümern einen Wohnsitz der Herzensfreude beziehen, 34 mögen diese Götter, die ich in ihre Städte zurückbrachte, 35 Tag für Tag vor Bel und Nabu die Verlängerung meiner Lebenszeit befürworten.“

Auszüge aus dem „Kyros-Erlass“[3]

Der nachträgliche Rechenschaftsbericht

6 Eine Kultordnung, die sich nicht ziemte, redete er (Nabonid) Tag für Tag und als Bosheit stellte er die festen Opfer ein. 7 Die Verehrung Marduks tilgte er in seinem Gemüt. 8 Seine Untertanen richtete er durch ein Joch ohne Erleichterung zugrunde. 9 Auf ihre Klage ergrimmte der Enlil der Götter. 10 Trotz seines Zornes brachte Nabonid die Götter nach Babylon. 11 Nun wandte sich er (Enlil) den Bewohnern von Sumer und Akkad mit Erbarmen zu. 12 Alle Länder musterte er und suchte nach einem gerechten Herrscher. Kyros berief er deshalb zum Herrscher über das gesamte All. 13 Gutium und die Umman-manda unterwarf er seinen Füßen. 14 Marduk, der große Herr, blickte freudig auf seine guten Taten und sein gerechtes Herz. 15  Er (Marduk) befahl ihm (Kyros), nach Babylon zu gehen. Gleich einem Freunde ging er (Marduk) an seiner Seite. 17 Babylon rettete er (Marduk) aus der Bedrängnis. Nabonid, der ihn nicht verehrte, überantwortete er ihm (Kyros). 23 Unter Jubel und Freude schlug ich im Palast des Herrschers in Babylon meinen Königssitz auf. Tag für Tag kümmerte ich mich um die Verehrung von Marduk. 24 Ich ließ dem ganzen Land Sumer und Akkad keinen Störenfried aufkommen. 25 Die Stadt Babylon und alle ihre Kultstätten hütete ich in Wohlergehen. Die Einwohner, die gegen den Willen der dortigen Götter ein nicht ziemendes Joch trugen, 26 ließ ich in ihrer Erschöpfung zur Ruhe kommen. 27 Mich, Kyros, und Kambyses, meinen leiblichen Sohn, sowie alle meine Truppen segnete Marduk, der große Herr. 30 Auf seinen (Marduk) Befehl brachten mir 28 alle Könige, die auf Thronen sitzen, 29 aus allen Weltsektoren, vom oberen Meer bis zum unteren Meer, welche ferne Distrikte bewohnen, alle Könige vom Amurru, die in Zelten wohnen, 30 ihren schweren Tribut, und sie - die 31 Herrscher von Ninive, Aššur, Susa, Akkad, Eschnunna, Der, Zamban und Meturnu bis zum Gebiet von Gutium, der Städte jenseits des Tigris - 30 küssten in Babylon meine Füße. 37 Eine Gans, zwei Enten und zehn Wildtauben über die Gans lieferte ich reichlich. 38 Die Mauer Imgur Enlil, die große Mauer von Babylon, sie zu verstärken, darum kümmerte ich mich. 39 Die Kaimauer am Ufer des Grabens, die ein früherer König gebaut hatte, ohne die Arbeiten daran abzuschließen, 40 befestigte ich nach außen. Was kein früherer König getan hatte, 41 den Tempel von [...] baute ich neu und schloss die Arbeit daran ab. 42 [...] mit Bronzeverkleidung, Türschwellen und Türzapfen [...] in ihren Toren. 43 Einen Temennu mit dem Namen Assurbanipals erblickte ich.“

„Rechenschaftsbericht“ auf dem Kyros-Zylinder[3]

Historischer Bezug

Die Nabonid-Chroniken bestätigen die in Zeile 33 erwähnte „Heimkehr der von Nabonid nach Babylon gebrachten Götter von Sumer und Akkad“, die der Perserkönig noch vor dem Neujahrsfest in den Monaten Kislimu bis Adaru 539/538 v. Chr. bewerkstelligte. Kyros, der anscheinend zwar die individuellen Glaubensrichtungen in anderen Ländern respektierte, beschnitt jedoch in den eroberten Staaten konsequent die Befugnisse größerer Tempel, um deren Macht- und Wirkungsbereich zu schwächen. Zunächst wurden die staatlichen Zuschüsse zur Unterhaltung der Tempel gestrichen und eine Steuerzahlung auferlegt. Zusätzlich mussten Dienstleistungen gegenüber den Achämeniden erbracht werden.[4]

Für die Kontrolle und Verwaltung der Tempel wurde das Amt des „königlichen Kommissars“ geschaffen. Neu- und Ausbauten der Tempelanlagen mussten aus eigenen Rücklagen bestritten werden. Die finanziellen Zugabeleistungen, die vorher von den jeweiligen Staaten und Provinzen erbracht wurden, entfielen ersatzlos.[4]

Die Historiker bezeichnen den „Erlass“ insgesamt als nicht glaubwürdige Quelle, obwohl einzelne Abschnitte mit neutralen Keilschrifttexten in Einklang stehen. Die mit dem Inhalt in Verbindung stehende „Schmähschrift der Marduk-Priesterschaft“ veranlasste die Historiker, den Textinhalt des Tonzylinders als „theologische Begründungsschrift“ einzuordnen. Jeder Versuch, dem Bericht in Gänze Glauben zu schenken, verzerrt den Blick auf die realen historischen Gegebenheiten.

Der „Kyros-Erlass“ im Alten Testament

Buch Esra

Nach Darstellungen im Buch Esra soll Kyros bereits im 1. Regierungsjahr den Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels angeordnet haben. Da keilschriftliche Texte fehlen und den Beschluss nicht bestätigen können, gehen die Historiker davon aus, dass es keine derartige Anweisung gab. Zudem handelte es sich aus Sicht des Perserkönigs um eine zu unbedeutende Angelegenheit, als dass er selbst aktiv wurde. Außerdem waren für die Erledigung derartiger Verwaltungsfälle seine Kommissare für Zentralangelegenheiten zuständig.

Über den Inhalt des „Kyros-Erlasses“ liegen im Buch Esra zwei Fassungen (hebräisch und aramäisch) vor, die stark voneinander abweichen. Die aramäische Fassung bezieht sich als Abschrift unter anderem auf einen authentischen Bericht, welcher im Archiv der persischen Stadtverwaltung in Ekbatana gefunden wurde; er entstammt einem Schriftwechsel, den der Satrap Tatnai (Hystanes) um 518 v. Chr. mit der Kanzlei des Dareios I. in Susa führte. Ein Bezug zum zwischenzeitlich verstorbenen Perserkönig und der vermeintlichen „Rückkehrerlaubnis“ aus 539 v. Chr. liegt jedoch nicht vor.

Die aramäische Originalfassung

3 Im 1. Jahr des Königs Kyros[A 1] ordnete König Kyros an: In Sachen Gotteshaus zu Jerusalem: Das Haus ist als eine Stätte, wo man Opfer darbringt, wiederaufzubauen und die Fundamente sollen beibehalten werden. Seine Höhe 30 Ellen, seine Länge 60 Ellen, seine Breite 20 Ellen. 4 Drei Lagen von Quadersteinen und eine Lage Holz. Und die Kosten hat der königliche Fiskus zu tragen. 5 Außerdem sind die goldenen und silbernen Geräte des Gotteshauses, die Nebukadnezar II. dem Tempel in Jerusalem fortnahm und nach Babel brachte, zurückzugeben, damit alles im Tempel zu Jerusalem an seinen Ort kommt und im Gotteshaus seine Stätte findet.“

Aramäische Originalfassung, Esra 6,3-5[5]

Die hebräische Proklamation

1 Im 1. Jahr des Kyros,[A 1] Königs von Persien, - damit sich das Wort JHWHs durch Jeremia erfülle - erweckte JHWH den Geist des Kyros,...das er in seinem ganzen Reiche...durch Edikt (bekanntmachen) ließ: 2 Also hat Kyros...gesprochen: Alle Reiche der Welt hat mir der Himmelsgott JHWH gegeben, und er selbst hat mich beauftragt, ihm zu Jerusalem ein Haus zu bauen. 3 Wer immer von euch zu seinem Volk (gehört),...ziehe nach Jerusalem in Juda (Jehuda) hinauf und baue das Haus JHWHs - das ist der Gott von Jerusalem -. 4 Jeden Übriggebliebenen von jedem Ort...sollen die Leute seines Ortes mit Silber, Gold, Habe und Vieh unterstützen, ferner mit freiwilligen Gaben für das Gotteshaus in Jerusalem.“

Hebräische Proklamation, Esra 1,1-4[5]

Historische Bezüge

Die hebräische Proklamation verbindet die Anweisung zum Tempelbau mit der Erlaubnis zur Rückkehr der babylonischen Exulanten, die weder im Erlass auf dem Kyros-Zylinder[A 2] noch in der aramäischen Originalfassung erwähnt wird. Während im aramäischen Edikt die Finanzierungsfrage des Tempelaufbaus eindeutig geregelt ist, beantwortet die hebräische Version diese wichtige Frage in einer merkwürdigen widersprüchlichen Art und Weise: Die Babylonier sollen die zurückkehrenden Exulanten mit dem Notwendigsten versehen und Spenden für den Jerusalemer Tempel stiften.[5]

Weitere Einzelheiten des Wortschatzes sprechen gegen eine Abfassung zur Zeit des Perserkönigs: Die Titulatur „König von Persien“ ist erst seit Dareios I. bekannt; die Aussage „in seinem ganzen Reiche“ widerspricht der Tatsache, dass der Text an die Exulanten - die zudem aramäisch sprachen - und an die Babylonier gerichtet ist. Hinter der Redewendung „Jerusalem, das in Jehuda liegt“ steht die persische Bezeichnung von Provinzen, die aber erst ab 486 v. Chr. eingeführt wurden. Die Formeln „JHWHs Volk“ und „Übriggebliebene“ sind eindeutig „biblisch-theologisch“ geprägt und kommen im persischen Sprachgebrauch nicht vor. Der Chronist verlegte anachronistisch die Rückkehr der Exulanten auf 538 v. Chr., obwohl diese nachweislich später stattfand.[6]

Auffällig ist der Umstand, dass bei Beginn des Wiederaufbaus keine Verwaltungsdokumente vorlagen, obwohl bei jedem Rechtsakt mehrere Duplikate einer schriftlich getroffenen Entscheidung an die beteiligten Personen ausgehändigt werden.[7] 518 v. Chr. wird im Schriftwechsel des Satrapen Tatnai der babylonische „Kommissar“ Šamaš-aba-usur‎ von den jüdischen Exulanten als Zeuge für einen angeblich in 538 v. Chr. von Kyros II. verfügten Erlass benannt, in welchem die Rückgabe der Tempelgeräte[A 3] vom zerstörten Jerusalemer Heiligtum angeordnet sein soll. Tatnai reiste deshalb eigens nach Jerusalem, um „vor Ort“ besagtes Dokument zu sichten[A 4] sowie die aufkommenden Spannungen zwischen den Samaritanern und den jüdischen Rückkehrern zu schlichten. Da niemand ein Duplikat der Verwaltungsurkunde vorlegen konnte, entsprach Tatnai nicht der mündlichen Bitte, den Tempelschatz auszuhändigen und trat unverrichteter Dinge wieder den Heimweg an. Der Chronist des Buch Esra „löst dieses Problem“ und lässt Dareios I. „in den Archiven forschen, bis er das Dokument fand“. Ein Beweis für die Existenz der Urkunde konnte bis heute nicht beigebracht werden.

Die erwähnten finanziellen Hilfen von Kyros, die der Perserkönig dem Wiederaufbau des Jerusalemer Heiligtums zukommen lassen haben soll sowie die Steuerbefreiung der Priester stehen in krassem Widerspruch zu den verfügten Einschränkungen gegenüber den Tempeln anderer Religionen in benachbarten Ländern.[4]

In der aramäischen Originalfassung, später in Jerusalem kopiert und mit anderen Verwaltungsdokumenten des Tempelwiederaufbaus zur „aramäischen Chronik von Jerusalem“ vereinigt, treten Älteste als verantwortliche politische Vertreter Judas auf. Die Texte zeigen mehrere Anhaltspunkte, die eine endgültige Abfassung in hellenistischer Zeit sehr wahrscheinlich machen, da ein Ältestengremium in den beschriebenen Positionen erst in der hellenistischen Epoche nachweisbar ist.

Den historischen Bezug der hebräischen Proklamation im Kapitel 1 vom Buch Esra bewerten die Historiker als „nicht gegeben“. Die entsprechenden hebräischen Passagen formulierte der Chronist völlig neu, wobei er die ihm zugrunde liegende aramäische Originalfassung Esra 6,3-5 als theologische Interpretation ausschmückte.[8]

Theologische Hintergründe

Zweifelsfrei wurde das durch Nebukadnezar II. herbeigeführte babylonische Exil der Juden theologisch als „JHWHs Strafe für das vorherige sündige Leben der Israeliten“ begründet. Im Deuterojesaja („zweiter Jesaja“) wird das Wirken eines anonymen Propheten geschildert, der zwischen 550 v. Chr. und 539 v. Chr. auftrat und während des babylonischen Exils die Worte verkündete, die im Buch Jesaja in Kapitel 40 niedergeschrieben sind: „Tröstet mein Volk. Mit dem Exil hat das Volk seine Schuld abgebüßt. Nun wird JHWH kommen und es durch die Wüste ins Land Israel zurückführen“.

Im Zusammenhang des seit 586 v. Chr. andauernden Exils nahm der Chronist an, dass nach so langer Zeit in Jerusalem und Jehuda keine geeigneten Personen mit entsprechendem Traditionsbewusstsein mehr leben würden. Zusätzlich musste sich der Chronist an die „biblische Vorgabe“ des Deuterojesaja halten, die das „eigentliche traditionsbewusste Israel“ nicht mehr in der alten Heimat, sondern in Babylonien ansiedelte. Aufgrund dieser „theologischen Gegebenheiten“ konnte nur das „auswärtige exilierte Israel“ als „Heimkehrer“ für das große Projekt des Tempelwiederaufbaus gelten; jedwede andere Schilderung hätte im Widerspruch zur eigenen religiösen Lehre gestanden.[9] Die biblische Überlieferung berichtet daher aus rückblickender Sicht zu einem Zeitpunkt,[A 5] als der Tempelaufbau und andere Maßnahmen schon längst beendet waren.[10]

Literatur

  • Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen, Folge 2, Bd. 4/2. 3. Auflage Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001.  ISBN 3-525-51680-0
  • Reinhard-Gregor Kratz: Das Judentum im Zeitalter des Zweiten Tempels. Forschungen zum Alten Testament. Bd 42. Mohr-Siebeck, Tübingen 2006.  ISBN 3-16-148835-0
  • Adolf Leo Oppenheim: The cuneiform texts (Übersetzungen von James B. Pritchard’s Ancient near Eastern texts). 1970. 
  • Hanspeter Schaudig: Die Inschriften Nabonids von Babylon und Kyros' des Großen, samt den in ihrem Umfeld entstandenen Tendenzschriften. Ugarit-Verlag, Münster 2001, ISBN 3-927120-75-8. 
  • Josef Wiesehöfer: Das antike Persien von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr.. Patmos, Düsseldorf 2005.  ISBN 3-4919-6151-3
  • Weitere umfangreiche Literatur zum Kyros-Erlass: siehe unter Kyros II.

Weblinks

Anmerkungen

  1. a b Mit dem „1. Jahr des Kyros“ ist das 1. Regierungsjahr als König von Babylonien gemeint, das im Monat Nisannu 538 v. Chr. begann.
  2. Es wird nur eine allgemeine Erlaubnis für alle Bewohner Babyloniens erteilt: „Ihre alten Orte östlich des Tigris sollen wieder besiedelt werden“.
  3. Zur Bedeutung der Tempelgeräte für die Theologie des Chronisten vgl. Peter-Runham Ackroyd: The Temple Vessels - A continuity Theme - In: Septuaginta Vetus Testamentum (SVT) 23 (1972), S. 166-181.
  4. Tatnai verfügte selbst über keine entsprechende Verwaltungsurkunde, weshalb er den langen Reiseweg zur Einsichtnahme antrat.
  5. Die Historiker setzen als Entstehungszeitraum für Nehemia und Buch Esra Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. bis Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. an.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Henry Creswicke Rawlinson (Hrsgb.): The cuneiform inscriptions of Western Asia, Bd. 5 - H.C. Rawlinson, T.G. Pinches: A selection from the miscellaneous inscriptions of Assyria and Babylonia -, London 1884.
  2. Vgl. Dietz-Otto Edzard: Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie (RLA), Bd. 6, Berlin 1983, S. 402.
  3. a b Vgl. die vollständige Fassung von Rykle Borger: Der Kyros-Zylinder In: Otto Kaiser (Hrsgb.): Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Bd. 1 - Alte Folge -, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1985, S. 407-410 sowie den Originaltext und die englische Übersetzung bei Livius.org.
  4. a b c Vgl. Klaas R. Veenhof: Geschichte des Alten Orients bis zur Zeit Alexanders des Großen – Grundrisse zum Alten Testament -, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, S. 290.
  5. a b c Vgl. Kurt Galling: Die Proklamation des Kyros in Esra 1 In: Kurt Galling: Studien zur Geschichte Israels im persischen Zeitalter (3. Auflage), Mohr, Tübingen 1979, S. 61-77.
  6. Vgl. L. Rost: Erwägungen zum Kyroserlass In: Arnulf Kuschke: Verbannung und Heimkehr - Beiträge zur Geschichte und Theologie Israels im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. - Wilhelm Rudolph zum 70. Geburtstage; dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern, Mohr, Tübingen 1961, S. 301-307.
  7. Vgl. Rykle Borger: Die Vasallenverträge Asarhaddons mit den medischen Fürsten In: Otto Kaiser: Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Bd. 1/Alte Folge, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1985, S. 160.
  8. Vgl. Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen 2, Bd. 4/2 (3. ergänzte Auflage), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, S. 441.
  9. Vgl. Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen 2, Bd. 4/2 (3. ergänzte Auflage), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, S. 442.
  10. Vgl. Hubert Cancik: Der Neue Pauly (DNP) - Enzyklopädie der Antike. Bd. 6 -, Metzler, Stuttgart 2003, S. 1015.

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