- Kölscher Kaviar
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Flönz ist der Name für eine schwach geräucherte Blutwurst aus dem Rheinland, die aus hellem Brät mit kleinen Fettstücken besteht.[1]
Das kölsche Wort „Flönz“ wird IPA: [flønːts] hören?/„ö“ gefolgt einem langen „n“ [2][3]. Beide Sprachlaute gibt es im Standarddeutschen nicht.
Inhaltsverzeichnis
Wortherkunft
Laut dem etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache ist das Wort Flönz etymologisch mit Blunze oder Blunzen verwandt, das eine dicke Blutwurst bezeichnet. Das Wort Blunze ist bereits vor dem 16. Jahrhundert belegt und stammt vom mittelhochdeutschen Verb blunsen („aufblähen“, „aufblasen“). Ebenso wahrscheinlich ist eine lautmalerische Komponente im Sinne von plump und plumpsen. Im Frankfurter Dialekt bezeichnet das Wort Bluntz Blutwurst ohne Grieben oder einfach geronnenes Blut, das man beim Metzger als Abfallprodukt billig erwerben konnte.[4]
Noch im neunzehnten Jahrhundert war „Flönz“ der gängige Name für alle möglichen Wurstenden (Zipfel), die als Reste beim Aufschnitt in Metzgereien abfielen und billig als Hundefutter, aber auch als Armeleuteessen verkauft wurden. [3] Es ist möglich, dass der Name auf die gesamten Würste übertragen wurde, als in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten vor und im ersten Weltkrieg die billigste Sorte Blutwurst den größten Anteil der Reste stellte; jedenfalls ist der heutige Gebrauch von „Flönz“ in der kölner Gastronomie spätestens ab 1920 belegt.[3]
Gerichte mit Flönz
- Flönz mit Röggelchen und Zwiebelringen wird als Kölscher Kaviar bezeichnet, im Bergischen Land östlich von Köln als Necke Hennes.
- Leicht angebratene Flönz ist eine typische Beilage für das rheinische Gericht Himmel un Ääd (Himmel und Erde).
Flönz-Pokal
Alle zwei Jahre schreibt die Kölner Fleischer-Innung anlässlich der Allgemeine Nahrungs- und Genussmittel-Ausstellung den „Flönz-Pokal“[5] als bundesweit ausgeschriebenen Blutwurst-Wettbewerb aus. Eine Jury aus Vertreterinnen des Hausfrauen-Bundes, Metzgermeistern, Veterinären der Lebensmittelaufsichtsbehörden und Berufsschulfachlehrern bewertet die eingereichten Wurstprodukte nach verschiedenen Qualitätsrichtlinien, deren Zusammensetzung und dem Geschmack der Blutwurst.
„Sach ens Blotwoosch – Flönz!“
Das Wort „Flönz“ wird in einem scherzhaften Kölner Schibboleth benutzt: Typischerweise wird eine der kölschen Sprache nicht mächtige Person aufgefordert: „Sach ens Blotwoosch!“ (Sage einmal Blutwurst!). Wer die Kölner Gebräuche nicht kennt, wird sich zum Vergnügen der Einheimischen bemühen, „Blootwoosch“ nachzusprechen, während Eingeweihte wissen, dass „Flönz“ als Synonym für die Kölner Blutwurst die „richtige“ Antwort wäre.[6].
Quellen
- ↑ Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr, Hamburg 2005, ISBN 3899471652
- ↑ z.B. laut dem Wörterbuch auf http://www.koelsch-akademie.de/
- ↑ a b c Prof. Adam Wrede: Neuer Kölnischer Sprachschatz. Greven Verlag Köln. 12. Auflage, 1999. ISBN 377430243-X, Band 1, Seite 235 links
- ↑ Frankfurter Wörterbuch, herausgegeben von Wolfgang Brückner, Bd. IV (Litze-qui vive), Frankfurt am Main, 1972
- ↑ Rahmenprogramm der Anuga
- ↑ Dagmar Schmauks: Semiotische Streifzüge: Essays aus der Welt der Zeichen, LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 2007, S. 158
Weblinks
- Die Flönz - eine ironische Beschreibung der Blutwurst (mit Fotos) im Kölschen Dialekt
- Rezept für Kölsche Kaviar auf Wikibooks
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