L&B – Yeo, Exe, Taw und Lew

L&B – Yeo, Exe, Taw und Lew
L&B – Yeo, Exe, Taw und Lew
SR E 759–761, 188
FR/WHR – Lyd
Lynton and Barnstaple Railway
Anzahl: 4 (+1)
Hersteller: Manning Wardle
Baujahr(e): 1898, 1925, (1998–)
Bauart: 1'C'1 n2t (h2t)
Spurweite: 597 mm
Länge: 6.808 mm
Breite: 2.007 mm
Fester Radstand: 1.981 mm
Dienstmasse: 27,7 t
Treibraddurchmesser: 838 mm
Laufraddurchmesser: 610 mm
Steuerungsart: Joy
Zylinderdurchmesser: 267 mm
Kolbenhub: 406 mm
Rostfläche: 0,82 m²
Verdampfungsheizfläche: 35,58 m²
Zugbremse: Saugluftbremse

Die Lokomotiven Yeo, Exe, Taw und Lew der schmalspurigen Lynton and Barnstaple Railway (L&B) in Devon waren Tenderlokomotiven mit der Achsfolge 1'C1'. Eine fünfte Lokomotive, ein Nachbau der Lew mit dem Namen Lyd, wird derzeit von der Ffestiniog Railway gebaut. Alle Lokomotiven wurden nach Flüssen in Devon benannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mit den von Manning Wardle gebauten Lokomotiven Yeo, Exe und Taw wurde die Bahn 1898 eröffnet (einige Monate später folgte eine vierte, von Baldwin gebaute Maschine namens Lyn). Yeo und Taw waren auch schon während der letzten Bauphase verwendet worden.

1923 übernahm die Southern Railway (SR) die Strecke, und die Lokomotiven Yeo, Exe und Taw erhielten die Nummern E 759 bis E 761. 1925 beschaffte die SR von Manning Wardle eine weitere Lokomotive, die Lew genannt wurde und die Nummer E 188 erhielt. Sie unterschied sich von den ersten dreien nur geringfügig, insbesondere in einer abweichenden Form des Führerhauses.

1935 wurde die Bahn wegen Unwirtschaftlichkeit geschlossen, und bis auf Lew wurden die Lokomotiven im Dezember des Jahres verschrottet.

Die noch relativ neue Lew wurde zum Abbau der Strecke verwendet und 1936 für den Einsatz auf einer Plantage nach Brasilien verkauft. Ihre Spuren verloren sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs, und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Lokomotive noch existiert. Alle bisherigen Versuche, diese Frage zu klären, sind jedoch ergebnislos geblieben.[1]

Die Lyd

Mitte der 1990er Jahre begann die Ffestiniog Railway (FR) mit einem Nachbau der Lew. Weil es nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Vorbild noch existiert, wurde der neue Name Lyd gewählt, der wie die der Vorbilder von einem Fluss in Devon stammt.

Von den vier früheren Lokomotiven unterscheidet sich die Lyd durch einen Überhitzer und einen höheren Kesseldruck. Außerdem wurde die Konstruktion der Laufachsen leicht abgewandelt, weil die FR und die zur FR gehörende Welsh Highland Railway (WHR), auf der die Maschine überwiegend verkehren soll, steilere Kurven aufweisen als die L&B. Das Führerhaus wird mit beweglichen Seitenwänden so konstruiert, dass die Lokomotive den das Lichtraumprofil der FR bestimmenden Garnedd-Tunnel passieren kann, wobei das äußere Erscheinungsbild dabei so wenig wie möglich vom Vorbild abweichen soll. Ursprünglich war die Feuerung der Lyd mit Öl geplant, wie sie bei der FR üblich ist, wegen der gestiegenen Ölpreise wird sie aber wahrscheinlich mit eine Kohlenfeuerung in Betrieb gehen. Die Lokomotive ist für den Umbau auf die jeweils andere Feuerungsart vorbereitet.

Derzeit (Stand Mitte 2008) ist die Lokomotive zu etwa 80% fertiggestellt. Zu den bereits vorhandenen Komponenten gehören Rahmen, Zylinder, Radsätze, Kessel, Überhitzer, Wassertanks, Treib- und Kuppelstangen. Der Schornstein der Yeo hat auf einer Dampfwalze die Zeit überstanden, war jedoch zu stark korrodiert, so dass ein Ersatz angefertigt werden musste.

Für die Fertigstellung der Lokomotive benötigt die FR eigenen Angaben zufolge noch etwa £40.000 an Spendengeldern.

Technik

Die für diese Spurweite relativ langen und breiten Lokomotiven sind auf einem außenliegenden Plattenrahmen aufgebaut; Treib- und Kuppelstangen sind an Kurbeln befestigt. Die Laufachsen mit ihren vergleichsweise großen Rädern sind in Bisselgestellen gelagert.

Die Schieber liegen abweichend von der damals in Großbritannien vorherrschenden Bauweise oberhalb der Zylinder und außerhalb des Rahmens. Sie werden über eine Joy-Steuerung bewegt, eine relativ seltene Bauart mit einem etwa in der Mitte der Treibstange angelenkten Steuerungsgestänge. Wenn die Lyd fertiggestellt ist, wird sie eine von nur zwei betriebsfähigen Lokomotiven mit Joy-Steuerung in Großbritannien sein.

Der Stehkessel ist deutlich breiter als der Langkessel und gegenüber diesem erhöht. Auch die 1925 gebaute Lokomotive besaß noch keinen Überhitzer; die neu gebaute Lyd wird jedoch einen erhalten. Die Wasserkästen sind beiderseits des Langkessels angeordnet; die Kohlenkästen befinden sich zwischen den Wasserkästen und dem Führerhaus.

Einzelnachweise

  1. Mystery of Lew

Weblinks


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