L'Ours

L'Ours
Filmdaten
Deutscher Titel: Der Bär
Originaltitel: L'ours
Produktionsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 1988
Länge: 95 Minuten
Originalsprache: Französisch
Altersfreigabe: FSK 6
Stab
Regie: Jean-Jacques Annaud
Drehbuch: Gérard Brach
Produktion: Claude Berri
Musik: Philippe Sarde
Kamera: Philippe Rousselot
Schnitt: Noëlle Boisson
Besetzung
  • Youk the Bear als Bärenjunges
  • Bart the Bear als Bär
  • Tchéky Karyo als Jäger Tom
  • Jack Wallace als Jäger Bill
  • André Lacombe als Joseph (Mann mit Hunden)

Der Bär (Originaltitel: L'ours) ist ein französischer Film aus dem Jahr 1988. Regie führte Jean-Jacques Annaud, das Drehbuch schrieb Gérard Brach, basierend auf James Oliver Curwoods Roman The Grizzly King. Annaud gewann für den Film einen César.

Der Film kommt fast ohne Dialoge aus und konzentriert sich auf zwei Braunbären. Er gehört zum Filmgenre des Tierspielfilms und vereint Elemente des Tierfilms, Abenteuerfilms, Filmdramas und Familienfilms.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Ein Braunbärjunges ist gemeinsam mit seiner Mutter auf Nahrungssuche und verliert seine Mutter, als sie von herabstürzenden Felsen getötet wird. Das Bärenjunge wandert ziellos herum, seiner Mutter nachtrauernd, und trifft auf einen ausgewachsenen Bären, der von zwei Jägern an der linken Schulter angeschossen worden ist. Der ausgewachsene Bär ist dem Jungen zunächst feindselig gesinnt, akzeptiert es jedoch, als dieses ihm eine Zeit lang folgt.

Die zwei Jäger sind auf der Suche nach dem Bären, um ihn endgültig zu töten. Sie werden von einigen Hunden unterstützt und finden den Bären, der ihnen entkommt. Sie schaffen es jedoch, das Bärenjunge gefangen zu nehmen.

Als der Jäger Tom dem großen Bären gegenübersteht, verschont der Bär den um sein Leben flehenden Jäger. Nachdem sich der Bär entfernt hat, ergreift der Jäger sein Gewehr und will den Bären erschießen, verschont ihn dann aber doch und hält auch seinen Jägerfreund Bill davon ab, den Bären zu erschießen. Tom lässt das Bärenjunge frei. Dieses möchte erstaunlicherweise nicht zurück in die Freiheit gelassen werden und folgt den Jägern solange, bis sie es verscheuchen. Es wandert erneut allein umher und wird von einem Puma angegriffen, dem das Junge unterlegen ist. Allerdings taucht im letzten Moment der ausgewachsene Bär auf und verjagt den Puma. Dann beginnt es zu schneien und die beiden Bären suchen sich eine Höhle im Fels als Winterquartier.

Der ganze Film wird von dramatischer Musik umrahmt, die größtenteils vom Londoner Sinfonieorchester gespielt wurde. Erwähnenswert sind noch die Träume des kleinen Bärenjungen, die durch Verfärbung des Films und durch Zeichentricksequenzen dargestellt sind.

Hintergründe

Jean-Jacques Annaud, der später mit Zwei Brüder einen weiteren Tierfilm drehte, bereitete sich sechs Jahre auf den Film vor. Das Dressieren der beiden Bären nahm vier Jahre in Anspruch. Die Dreharbeiten dauerten 109 Tage, die Produktionskosten betrugen ungefähr 140 Millionen Francs (20,3 Millionen Euro). Drehort waren die Dolomiten. Der ausgewachsene Bär im Film war der von mehreren Tierrollen bekannte Kodiakbär Bart the Bear.

Der französische Kinostart war der 19. Oktober 1988. Bis zu seiner Kinoaufführung in den USA am 25. Oktober 1989 spielte der Film weltweit über 100 Millionen US-Dollar ein und war somit ein kommerzieller Erfolg. In Frankreich sahen sich über neun Millionen Zuschauer den Film in den Kinos an. In den USA hatte der Film ein Einspielergebnis von über 30 Millionen US-Dollar.

Kritiken

Der US-amerikanische Filmkritiker Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times, dass Der Bär kein niedlicher Fantasy-Film sei, sondern realitätsnah und „eindrucksvoll“ (impressive) das Leben eines Bären in der Wildnis schildere.

Laut dem deutschen film-dienst setze der Film ganz auf seine beiden Hauptdarsteller, die Bären. Annauds Regiearbeit sei „unterhaltsam, spannend und visuell attraktiv aufbereitet, wenn er den Tieren auch zuviel an menschlicher Motivation unterschiebt“[1]

Auszeichnungen

Bei der Oscarverleihung 1990 war der Film in der Kategorie Bester Schnitt nominiert, konnte sich jedoch nicht gegen das Kriegsdrama Geboren am 4. Juli durchsetzen. Für die Beste Kameraführung erhielt der Film eine Nominierung für den BAFTA-Award, musste sich aber ebenfalls einem anderen Film geschlagen geben. Für den Young Artist Award war Der Bär 1990 als Bester Spielfilm – Abenteuer oder Cartoon nominiert.

Den wichtigsten französischen Filmpreis, den César, gewann Jean-Jacques Annaud in der Kategorie Beste Regie und konnte sich dabei unter anderem gegen Luc Besson, der für Im Rausch der Tiefe nominiert war, behaupten. Noëlle Boisson wurde für den Besten Schnitt ausgezeichnet. In den Kategorien Bester Film, Beste Kamera, Bester Ton und Bestes Filmplakat war der Film ebenfalls nominiert. Außerdem erhielt Der Bär den Prix de l'Académie nationale du cinéma als bester Film.

Weblinks

Fußnoten

  1. vgl. Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)

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