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Die Laikós Orthódoxos Synagermós (griechisch Λαϊκός Ορθόδοξος Συναγερμός, deutsch: „Orthodoxe Volkszusammenkunft“ oder „volkstümlich-orthodoxe Sammlung“, kurz: ΛΑΟΣ oder LAOS, mit Betonung auf dem „o“) ist eine politische Partei in Griechenland. Die Partei ist Mitglied der europakritischen Fraktion Unabhängigkeit und Demokratie (IND/DEM) und verfügt über einen Abgeordneten im Europaparlament. Sie versteht sich als nationalkonservative Kraft, die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung bezeichnet sie aber als „extrem rechts“[1], die den Grünen nahe stehende Heinrich-Böll-Stiftung ordnet die LAOS als „nationalistisch und neo-rassistisch, eher systemkritisch“[2] ein.
LAOS wurde am 14. September 2000 vom ehemaligen Journalisten Georgios Karatzaferis gegründet. Karatzaferis wurde zuvor, nach einem Zerwürfnis mit Kostas Karamanlis, aus der konservativen Partei Nea Dimokratia ausgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
Ideologie
Die Grundideologie der Partei basiert auf der Theorie, dass es nach dem Niedergang des real-existierenden Sozialismus keine parteiprogrammatische Aufteilungen in rechts, links oder Mitte mehr geben kann und darf. Diese Unterteilung ist nach Ansicht von LAOS einer Haltung gewichen, bei der sich Parteien entweder für oder gegen die Globalisierung aussprechen. LAOS ist entschieden gegen die Globalisierung. LAOS vertritt die Position, dass die Griechen die althergebrachten Grenzen zwischen links, rechts und Mitte aufgeben sollten und sich auf ihre gemeinsamen Interessen konzentrieren sollten. So zeigten im Wahlkampf für die Parlamentswahlen 2007 Plakate der LAOS Georgios Karatzaferis mit einem Boxhandschuh und der Aufforderung, alle Griechen müssten eine Faust werden. Des Weiteren gehört dazu die Ansicht, dass die Türkei weder geografisch noch kulturell zu Europa gehört und somit ein EU-Beitritt der Türkei verhindert werden müsse. LAOS steht auch für eine restriktivere Politik gegenüber Immigranten, insbesondere gegenüber Albanern. Seit dem faktischen Zusammenschluss der Partei mit weiteren kleinen rechtsextremistischen Parteien wie der "Elliniko Metopo" (Griechische Front), hat die Partei nicht nur ihre Position gestärkt sondern auch eine Reihe von Funktionären in ihre Reihen aufgenommen, die sich in der Öffentlichkeit mehrfach stark rassistisch und antisemitisch geäußert haben. Als weiteres wichtiges Merkmal dieser Partei ist wegen der mächtigen griechischen Linken (KKE,Synaspismos) der Antikommunismus zu nennen.
Aus europäischer Ebene war LAOS Teil der Ende 2008 aufgelösten Allianz der Unabhängigen Demokraten in Europa, eines europaskeptischen Parteibündnisses, das Teil der Euopaparlamentsfraktion Unabhängigkeit und Demokratie war. Das einzige Europaparlamentsmitglied von LAOS, Georgios Georgiou, erklärte Anfang Februar 2009 seinen Übertritt zu der neu gegründeten Europapartei Libertas, die ebenfalls EU-skeptisch ist und den Vertrag von Lissabon ablehnt.
Außenpolitik
Außenpolitisch tritt die Partei für einen harten Kurs gegenüber der Türkei, der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien und Albaniens ein. Sie setzt sich für eine weitere Stärkung der Beziehungen zu Russland und Serbien ein und verlangt einen sofortigen Abzug internationaler Truppen aus dem Kosovo.
Wahlergebnisse
Bei den Parlamentswahlen im September 2007 zog LAOS mit 3,8 % und so mit zehn Abgeordneten in das Parlament ein, bei den Parlamentswahlen im März 2004 war LAOS an der Drei-Prozent-Hürde gescheitert (2,2%), konnte aber bei den Europawahlen im Juni 2004 mit 4,2 % einen Abgeordneten ins Europäische Parlament entsenden.
Siehe auch
Weblinks
- Homepage der Partei Laikós Orthódoxos Synagermós
- Homepage des Parteivorsitzenden Geórgios Karatzaféris
Einzelnachweise
- ↑ Richard Stöss: Rechtsextremismus im Wandel. Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Dialog Ostdeutschland, Berlin 2005, ISBN 3-89892-392-4, S. 193, Tabelle 20 (PDF).
- ↑ Richard Stöss: Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Einige Anmerkungen zum Beitrag von Hans-Georg Betz. In: Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Die neue rechte Herausforderung. Rechtsextremismus in Deutschland und Europa. Heinrich-Böll-Stiftung, Grüne Akademie, Berlin 2005, S. 21 (PDF).
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