- LCAC
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Landing Craft Air Cushioned (LCAC) (deutsch: Landungsboot, luftgepolstert) ist ein Typ von Luftkissen-Landungsfähren der United States Navy.
Die LCAC wurden 1980 entwickelt und 1989 im ersten Einsatzverband eingesetzt. 1991 im Zweiten Golfkrieg war der bisher größte Einsatz von LCAC. 1993 landeten sie vor laufenden Kameras an den Küsten von Somalia.
LCACs erwiesen sich durch ihre Fähigkeit, rasch und gezielt große Mengen Fahrzeuge und Material unabhängig von üblichen Verkehrswegen anzulanden, auch als ideales Hilfsmittel der Katastrophenhilfe in Küstengebieten. Zu Beginn des Jahres 2005 wurden sie in Sri Lanka zur Verteilung von Hilfsgütern nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 eingesetzt. Anfangs September 2005 landeten mit Lastwagen voller Hilfsgüter beladene LCACs der USS Bataan (LHD-5) am Strand von Biloxi, Mississippi zur Unterstützung der Hilfsmaßnahmen nach dem Hurrikan Katrina.
Insgesamt hat die US-Marine 91 LCACs, die in 2 Geschwader in Virginia Beach, Virginia (Atlantikflotte) und in Coronado, Kalifornien (Pazifikflotte) aufgeteilt sind. 74 davon sind im aktiven Dienst, die restlichen sind in Reserve oder Wartung. Die amphibischen Mehrzweckschiffe der US-Marine können je nach Typ (LHD, LPD, LSD) 2, 3 oder gar 4 LCACs in ihrem Welldeck aufnehmen.
Der große Vorteil der LCAC ist nicht nur die höhere Geschwindigkeit gegenüber normalen Landungsbooten sondern auch die Tatsache, dass sie ca. 80 % aller Küsten erreichen und Truppen anlanden können, ohne dass diese durchs Wasser waten müssen, im Vergleich zu ca. 17 % bei regulären Booten.
Luftkissenboote können auch über Eis und den Strand hinweg operieren. Es kann so die klassische unsichere Landungszone in der Brandung wie z.B. bei den Landungen im Zweiten Weltkrieg vermieden werden und die Truppen und Ausrüstung gleich zu einem Ort landeinwärts transportiert werden, wobei bei einer Gesamthöhe des Skirts (Gummischürze) von ca. 1,30 m Hindernisse bis zu 0,30 m Höhe überfahren werden können.
Dieses Konzept, schweres Gerät von hoher See über bis zu 80 Kilometer weit direkt auf den Strand zu bringen, heißt OTH (over the horizon) und konnte zuvor nur mit Hubschraubern durchgeführt werden, und dies auch nur beschränkt.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
- Besatzung: 5
- Abmessungen
- Länge: 26,4 m
- Breite: 14,3 m
- Einsatzverdrängung: 200 t
- Geschwindigkeit: 40 kn mit Fracht
- Antriebsanlage:
- Leistung: 4 Avco-Lycoming Gasturbinen; 12.280 PS
- Propeller: 2 Antriebs- und 4 Hubpropeller
- Verbrauch: 1000 Gallonen (3800 Liter) / Stunde
- Reichweite: 200 Meilen mit 40 Knoten, 300 Meilen mit 35 Knoten
- Bewaffnung:
- 2 12,7 mm M2-Maschinengewehre
- 2 MK-19 Maschinengranatwerfer
- Fracht: 60 bis 75 Tonnen
Zukünftige Entwicklung
Eine Weiterentwicklung ist das Heavy Lift Landing Craft Air Cushioned (HLCAC) mit 144 Tonnen Ladekapazität und einer um 33 % größeren Ladefläche. Damit können 2 M1A1 oder 10 LAVs transportiert werden.
Siehe auch
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