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LL.M. (lat. Legum Magister, wobei LL. die lateinische Abkürzung für den Plural „Rechte“ ist) ist die Abkürzung für den akademischen Grad eines (engl.) Master of Laws (zu deutsch: Meister der Rechte). Dieser Postgraduierten-Abschluss kann von Juristen, aber auch von anderen Hochschulabsolventen an vielen Hochschulen erlangt werden. Am häufigsten wird der LL.M. an Hochschulen in den englischsprachigen Ländern erworben. Ein LL.M.-Studium dauert in der Regel zwei bis vier Semester. Der Inhalt bestimmt sich nach dem Hochschulangebot und den Neigungen des Studenten. An Hochschulen außerhalb des deutschen Sprachraums liegt der Schwerpunkt meist auf dem jeweiligen Landesrecht, Rechtsvergleichung oder internationalem Recht. An Hochschulen im deutschen Sprachraum wird meistens eine Spezialisierung auf einem bestimmten Rechtsgebiet angeboten.
Der Titel wird hinter dem Nachnamen (ohne Beistrich) geführt und nachfolgend kann in Klammern die Universität (meist im Anglo-Amerikanischen Sprachraum) oder aber der spezifische Inhalt wie etwa „(EuR)“ oder „(Tax)“ angegeben werden. Bei ausländischen akademischen Graden, die nicht in der Europäischen Union oder im Europäischen Wirtschaftsraum verliehen wurden, ist in Deutschland die Angabe der verleihenden Universität vorgeschrieben [1].
Inhaltsverzeichnis
LL.M. in Deutschland
In der Bundesrepublik Deutschland geht üblicherweise mit dem Erreichen der ersten juristischen Prüfung (ehemals erstes juristisches Staatsexamen) das Ende des Studiums einher. Eine Spezialisierung erfolgt hier lediglich im universitären Teil der Prüfung oder in Aufbaustudiengängen (zum Beispiel Lizenziat des kanonischen Rechts, lic. iur.). Nach dem Abschluss des 1. und/oder 2. juristischen Staatsexamens besteht die Möglichkeit, im In- oder Ausland den akademischen Grad eines Master of Law (LL.M.) im Rahmen eines solchen Aufbaustudiums zu erwerben. Einige Postgraduiertenstudiengänge gibt es in Deutschland auf dem Gebiet des Europarechts (LL.M.Eur.) und dessen entsprechenden Spezialisierungsmöglichkeiten. Auch werden seit mehreren Jahren verschiedene spezifische Master-Programme, teilweise mit starken betriebswirtschaftlichen Zusätzen, angeboten. Diese Master dienen, wenn das 2. Staatsexamen bestanden ist, als Ersatz für den Fachanwalt, jedoch mit akademischem Grad und internationaler Anerkennung.
Im Rahmen des Bologna-Prozesses sollen die Staatsexamina und Diplom-Abschlüsse durch die in angelsächsischen Staaten üblichen Bachelor- und Master-Abschlüsse ersetzt werden. 2002 wurde den Hochschulen durch eine Änderung des HRG die Möglichkeit gegeben, auf Bachelor-/Masterstudiengänge umzustellen. Die Kultus- und die Innenministerkonferenz haben beschlossen, die an Universitäten und Fachhochschulen erreichten Masterabschlüsse als Zugangsberechtigung für den höheren Dienst anzuerkennen.[2] Der Nutzen einer Umstellung auf die konsekutiven Abschlüsse Bachelor und Master in der juristischen Ausbildung ist allerdings umstritten. So wurde im Koalitionsvertrag 2005 zwischen den Parteien CDU, CSU und SPD auf Bundesebene der Bedarf neuer Abschlüsse in der Juristenausbildung und eine Übertragung des Bologna-Prozesses auf diese abgelehnt[3]. Deshalb haben erst wenige deutsche Hochschulen ihre Studiengänge auf konsekutive Bachelor-/Masterstudiengänge umgestellt. Zumeist handelt es sich dabei inhaltlich um den Studiengang Wirtschaftsrecht, der auch früher nicht zum Volljuristen ausbildete.
Der Masterabschluss an einer Fachhochschule gilt als Laufbahnbefähigung für den höheren Dienst, wenn dies vorher in der Akkreditierungsurkunde für den jeweiligen Masterstudiengang von der zuständigen obersten Kultusbehörde im Benehmen mit der jeweiligen obersten Innenbehörde und gegebenenfalls erforderlichen Dienstbehörde festgestellt wurde.[4]
Hochschule Abschluss Fachrichtung Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin LL.M. Recht für die öffentliche Verwaltung FH Bielefeld, FH Südwestfalen, HS Niederrhein[5] LL.M. Berufsbegleitendes Weiterbildungsprogramm im Wirtschaftsrecht für Nichtjuristen. Juristische Qualifikation für AkademikerInnen in Wirtschaft, Industrie und Verwaltung. Zugangsbefähigung für den höheren Verwaltungsdienst ist akkreditiert. Vertiefungsrichtungen (Schwerpunkte): Arbeitsrecht, Internationales Wirtschaftsrecht, Wettbewerbsrecht/Gewerblicher Rechtsschutz.
Frankfurt School of Finance & Management [6] LL.M. Master of Mergers & Acquisitions. Der Schwerpunkt des Studiengangs liegt auf den handels- und steuerrechtlichen Aspekten von M&A und Corporate Finance. Universität Bremen LL.M. Europarecht Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf[7] LL.M. Gewerblicher Rechtsschutz Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf[8] LL.M. Informationsrecht Dresden International University LL.M. Medizinrecht Universität Erlangen-Nürnberg [9] LL.M. für ausländische Juristen Universität Frankfurt[10] LL.M. Law and Finance Fachhochschule Frankfurt am Main LL.M. Verhandeln und Gestalten von Verträgen Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) [11] LL.M. Master of Human Rights and Humanitarian Law Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald [12] LL.M. - Comparative and European Law (Vergleichendes und Europäisches Recht)
- Criminology and Criminal Justice (Kriminologie und Strafrechtspflege)
- Tax Law (Steuerrecht)
Fernuniversität Hagen [13] LL.M. konsekutiv Rechtswissenschaft konsekutiv, das heißt er setzt auf den angebotenen LL.B. auf, ist aber auch für Absolventen anderer in- und ausländischer Fakultäten offen Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg [14] LL.M. oec. Wirtschaftsrecht Universität Hamburg LL.M. Europäische Rechtsgeschichte; Familien-, Erb- und Zivilverfahrensrecht; Arbeits-, Handels- und Gesellschaftsrecht; Sozialrecht mit arbeitsrechtlichen Bezügen; Internationales und europäisches Privatrecht und Rechtsvergleichung; Ökonomische Analyse des Rechts; Information und Kommunikation; Planungs- Wirtschaftsverwaltungs- und Umweltrecht; Öffentliche Finanzordnung und Steuerrecht; Europarecht und Völkerrecht; Kriminalität und Kriminalitätskontrolle Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg [16] LL.M. corp. restruc. Unternehmensrestrukturierung Heilbronn Business School [17] LL.M. Business Law Friedrich-Schiller-Universität Jena [18] LL.M. oec. Privates und Öffentliches Wirtschaftsrecht Technische Universität Kaiserslautern [19] LL.M. (Com.) Master in Commercial Law, Postgradualer Fernstudiengang für Absolventen der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie des Wirtschaftsingenieurwesens „Wirtschaftsrecht für die Unternehmenspraxis“ an der TU Kaiserslautern in Kooperation mit der Universität des Saarlandes Universität Kassel[20] LL.M. Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht Universität zu Köln[21] LL.M. oec. Magister des Wirtschaftsrechts Universität zu Köln[22] LL.M. Unternehmensteuerrecht Leuphana Universität Lüneburg LL.M. Umweltrecht Mainzer Medieninstitut LL.M. Medienrecht Westfälische Wilhelms-Universität Münster [23] LL.M. Versicherungsrecht; Real Estate Law; Wirtschaftsrecht & Unternehmensstrukturierung; Steuerwissenschaften; Mergers & Acquisitions; Private Wealth Management HfWU Nürtingen-Geislingen [24] LL.M. Externer Studiengang im Bereich des Verkehrs-, Straf- und Versicherungsrechts für Volljuristen mit 3 Jahren Berufserfahrung. Dauer: 4 Semester (in den ersten drei Semestern je ein Wochenende im Monat, im vierten Semester Master-Thesis ohne Anwesenheitspflicht). Es besteht die Möglichkeit zur Erlangung eines Fachanwaltes im Bereich Verkehrs-, Straf- und Versicherungsrecht im Rahmen des externen Studiums. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg LL.M. Informationsrecht Universität Osnabrück LL.M. Wirtschaftsstrafrecht[25]; Steuerrecht Europa-Institut der Universität des Saarlandes[26] LL.M. Europarecht LL.M. in Österreich
Hochschule Abschluss Fachrichtung Universität Graz [27] LL.M. South East European Law & European Integration Schloss Hofen [28] LL.M. Europarecht Management Center Innsbruck [29] LL.M. Internationales Wirtschafts- und Steuerrecht Universität Linz [30] P.LL.M. Medical Law Universität Linz [31] LL.M. Europäisches Steuerrecht Wirtschaftsuniversität Wien(WU)[32] LL.M. Internationales Steuerrecht Wirtschaftsuniversität Wien [33] LL.M. konsekutiv Wirtschaftsrecht konsekutiv bedeutet, er setzt auf den angebotenen LL.B. auf, ist aber auch für Absolventen anderer in- und ausländischer Fakultäten zugänglich Universität Wien [34] LL.M. Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht[35] Universität Wien [34] LL.M. Informationsrecht und Rechtsinformation[36] Universität Wien [34] LL.M. International Legal Studies[37] Universität Wien [34] LL.M. Kanonisches Recht für Juristen[38] LL.M. in der Schweiz
In der Schweiz heißt gemäß dem neuen Bologna-Studienmodell der auf den Bachelor of Law aufbauende Master-Abschluss „MLaw“ (Master of Law). Der frühere Titel lic.iur. gilt als gleichwertig zu einem MLaw, in Anwendung eines Beschlusses der Schweizerischen Universitätskonferenz vom 1. Dezember 2005. Für die Eintragung ins Anwaltsregister braucht es einen MLaw. Den Titel LL.M. hingegen vergeben die schweizerischen Universitäten bisher nur für eine spezielle Ausbildung, die der vertieften wissenschaftlichen Arbeit in einem Schwerpunktgebiet dient. Worin der Unterschied zwischen einem MLaw und einem LL.M. besteht, ist nicht ganz klar, insbesondere da der MLaw aufgrund des Bolognamodells von der Stufe her eigentlich dem angelsächsischen LL.M. entspricht. Vermutlich stammt diese Unterscheidung noch aus der Zeit, als in der Schweiz der erstmögliche juristische Abschluss das lic.iur. und nicht wie heute bereits der Bachelor of Law war und somit in allen Fällen ein LL.M., meistens an einer ausländischen Universität absolviert, erst nach der Erlangung des Titels lic.iur. möglich war.
In der Praxis können sich aufgrund einer Unterscheidung zwischen LL.M. und MLaw Probleme ergeben, wenn es etwa um die Zulassung ausländischer Studenten mit einem Bachelor of Law zu einem LL.M. Programm in der Schweiz geht, was im Falle einer Nichtzulassung zu einem Attraktivitätsverlust der schweizerischen LL.M. Programme führt oder im Falle einer Zulassung zu einer Ungleichbehandlung der schweizerischen Studierenden, falls diese erst nach der Erlangung eines MLaw zu einem schweizerischen LL.M. Programm zugelassen werden. Umgekehrt könnten Absolventen Schweizerischer Hochschulen auf dem internationalen Arbeitsmarkt benachteiligt werden, wenn sie nach fünfjährigem Studium den Titel MLaw bekommen, während im Ausland auf dieser Stufe der Titel LL.M. vergeben wird. Es ist deshalb denkbar, dass mit zunehmender Erfahrung mit dem Bologna-Modell diese Unterscheidung zwischen MLaw und LL.M. aufgegeben wird. Dies würde auch dem eigentlichen Bolognasystem entsprechen: Der allgemeine Abschluss erfolgt mit dem Bachelor of Law (BLaw) und die Vertiefung für ausgewählte und hochqualifizierte Studenten erfolgt in einem Masterprogramm. Ein an einer ausländischen Universität erlangter LL.M. Titel wird aber voraussichtlich auch dann seinen Wert als Ausweis über Auslanderfahrung und Kenntnis eines ausländischen Rechtssystems behalten.
Weblinks
- www.jurawelt.de
- LLM-Guide (engl.)
- LLM Programmdatenbank (engl.)
- KMK-Zentralstelle für Ausländisches Bildungswesen
- Postgraduate.at
Quellen
- ↑ Merkblatt des Bayerischen Wissenschaftsministeriums
- ↑ Vereinbarung der Innenministerkonferenz vom 6. Juni 2002 und der Kultusministerkonferenz vom 24. Mai 2002 über den Zugang zu den Laufbahnen des höheren Dienstes durch Masterabschluss an Fachhochschulen
- ↑ Koalitionsvertrag (S. 145)
- ↑ Vereinbarung zur Akkreditierung
- ↑ LL.M. für Nichtjuristen an der FH Bielefeld, FH Südwestfalen oder HS Niederrhein
- ↑ Master of Laws – LL.M (Master of Mergers & Acquisitions) an der Frankfurt School of Finance und Management.
- ↑ Weiterbildungsstudiengang „Gewerblicher Rechtsschutz" Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- ↑ Weiterbildungsstudiengang „Informationsrecht" Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- ↑ LLM an der Uni Erlangen
- ↑ Institute for Law and Finance – Universität Frankfurt
- ↑ Master of Human Rights and Humanitarian Law an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)
- ↑ LLM an der Uni Greifswald
- ↑ LLM an der Fernuni Hagen
- ↑ [1]
- ↑ Baccalaureus und Magister – Fakultät für Rechtswissenschaft – Universität Hamburg
- ↑ [2]
- ↑ Master of Laws in Business Law an der Heilbronn Business School
- ↑ http://www.rewi.uni-jena.de/Aufbaustudiengang_%C2%84Privates_und__Ouml_ffentliches_Wirtschaftsrecht%C2%93_%28LL_M__oec_%29.html Aufbaustudiengang „Privates und Öffentliches Wirtschaftsrecht“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
- ↑ Fernstudiengang Wirtschaftsrecht für die Unternehmenspraxis an der TU Kaiserslautern in Kooperation mit der Universität des Saarlandes
- ↑ [3]
- ↑ Weiterbildungsstudiengang Wirtschaftsjurist an der Universität zu Köln
- ↑ LL.M. Unternehmensteuerrecht an der Universität zu Köln
- ↑ Postgraduierten-Studiengänge an der Universität Münster
- ↑ LL. M. für Volljuristen mit 3 Jahren Berufserfahrung an der HfWU Nürtingen-Geislingen
- ↑ LL.M. Wirtschaftsstrafrecht an der Universität Osnabrück
- ↑ LL.M. am Europa-Institut der Universität des Saarlandes
- ↑ LLM an der Uni Graz
- ↑ LLM in Schloss Hofen
- ↑ LLM am MCI
- ↑ LLM an der JKU
- ↑ LLM (Tax) an der JKU
- ↑ LL.M. Studium Internationales Steuerrecht
- ↑ LLM an der WU Wien
- ↑ a b c d LLM an der Universität Wien
- ↑ LLM Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht an der Universität Wien
- ↑ LLM Informationsrecht und Rechtsinformation an der Universität Wien
- ↑ LLM International Legal Studies an der Universität Wien
- ↑ LLM Kanonisches Recht für Juristen an der Universität Wien
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