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Der Begriff Entwicklungsländer ohne Meereszugang oder englisch Landlocked Developing Countries (LLDC) bezeichnet einen von den Vereinten Nationen definierten sozialökonomischen Status, den 31 abseits der Meere gelegene, arme Länder überall in der Welt aufweisen (Stand Mai 2006).
Inhaltsverzeichnis
Begriffsklärung
Die Abkürzung LLDC wird oft auch für Least Developed Countries angegeben, um Verwechslungen mit den Less Developed Countries auszuschließen, die eine Ebene über den Least Developed Countries stehen. Dabei liegen Verwechslungen mit den Landlocked Developing Countries allerdings auf der Hand, weswegen die Least Developed Countries mit LDC und die Less Developed Countries meist ausweichend als Developing Countries bezeichnet werden. Heutzutage wird allerdings selbst von einigen UN-Organisationen nicht mehr sonderlich zwischen Least- und Less Developed Countries unterschieden.
Erläuterungen
Diese Binnen-Entwicklungsländer haben unter anderem aufgrund ihrer Abgeschiedenheit zumeist besondere Schwierigkeiten, sich auf dem Weltmarkt zu behaupten. Das Durchqueren etlicher anderer Staaten, das Überbrücken überdurchschnittlicher Entfernungen und unwegsamer Terrains, unzureichende infrastrukturielle Bedingungen und ineffizienter Transport lassen die Transitkosten ins Uferlose anwachsen. Geringe wirtschaftliche Wachstumsraten sind die Folge – so befinden sich unter den 31 LLDCs 16 von den am wenigsten entwickelte Länder der Welt, den Least Developed Countries (LDC).
Binnenländer in Europa dagegen haben den Vorteil, dass sie von umsatzstarken Märkten umgeben sind und ihr Anteil am See-Export/-Import relativ gering ist, wobei auch der jeweilige nächste Hafen nicht derart weit gelegen wie beispielsweise in Binnenländern in Afrika ist. Der Abstand zu einem Hafen kann in Größenordnungen von mehreren tausenden Kilometern liegen, so hat beispielsweise Kasachstan mit 3750 km die weiteste Strecke zurückzulegen, Afghanistan, Tschad, Niger, Sambia und Simbabwe kommen auf etwa 2000 km. Meistens sind die LLDCs von ebenfalls wirtschaftlich schwachen Ländern umgeben, was sich wiederum negativ auf die Transportmöglichkeiten der LLDCs auswirkt. Mit ihnen ist nur unter erschwerten Bedingungen Handel zu betreiben, sie selbst können kaum den nötigen Absatzmarkt oder Transportsysteme auf hohem technischen und administrativem Niveau bieten.
Gemeinsam mit den LDCs und den auf kleinen Inseln gelegenen Entwicklungsländern (SIDS) werden die LLDCs seit 2001 von einem Hohen Vertreter des OHRLLS ("Office of the High Representative for Least Developed Countries, Landlocked Developing Countries and Small Island Developing States") repräsentiert. Aufgrund einer Resolution der UN-Vollversammlung wurde dieses Büro am Sitz der Weltorganisation in New York eingerichtet, um bei den verschiedenen Aktionsprogrammen für diese Ländergruppen koordinierend zu helfen.
Aktuelle LLDCs
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