- L 59
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LZ 104 war die Baunummer eines deutschen Marinezeppelins im Ersten Weltkrieg. Seine taktische Nummer war L 59. Die erste Fahrt fand am 30. Oktober 1917 statt.
Inhaltsverzeichnis
Laufbahn
LZ 104 wurde speziell für die Versorgung der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika im Ersten Weltkrieg gebaut. Viele Teile des Luftschiffs waren für den Feldeinsatz der Truppen wiederzuverwenden. Seine Außenhülle konnte beispielsweise zu Zelten verarbeitet werden.
Am 21. November 1917 startete das Luftschiff von Jambol (Jamboli) in Bulgarien mit Munitionen, Maschinengewehren, Medikamenten usw. im Gewicht von 13.900 kp an Bord, um die deutsche Schutztruppe in Ostafrika mit dringend benötigtem Nachschub zu versorgen. Nach Meldungen, dass die Lage der Truppe unter der Führung von General Paul von Lettow-Vorbeck aussichtslos sei, kehrte LZ 104 um, nachdem es bereits gut dreiviertel der Wegstrecke zurückgelegt hatte. Während des Fluges stellte das Luftschiff, das unter dem Kommando von Kapitänleutnant Bockholt stand, einen Langstreckenrekord auf. In 95 Stunden und 5 Minuten Fahrzeit legte LZ 104 eine Strecke von 6757 km zurück.
Im weiteren Verlauf des Kriegs warf LZ 104 6.400 kg Bomben ab. Am 7. April 1918 stürzte er aus ungeklärter Ursache bei einer Angriffsfahrt gegen Malta über der Straße von Otranto in das Mittelmeer.
Technische Daten
Länge 226,5 m Größter Durchmesser 23,9 m Prallgasinhalt 68.500 m³ Gaszellenzahl 16 Leergewicht 27.600 kp Nutzlast (0° C, 760 mmQS) 51.900 kp Motoren 5 Maybach-Motoren HSLu zu je 240 PS Propeller 4 Jaray-Holzpropeller Statische Gipfelhöhe 8.200 m (?) Reichweite 16.000 km Höchstgeschwindigkeit 103 km/h Literatur
- W. Meighörner-Schardt: Wegbereiter des Weltluftverkehrs wider Willen. Zeppelin-Museum Friedrichshafen 1992, ISBN 3-926162-58-9
- J. Goebel: Afrika zu unsern Füßen. Leipzig 1925. (Späterer Titel: 40.000 km Zeppelin-Kriegsfahrten)
Weblinks
- "Aspekte zur Afrika-Fahrt des Marine Luftschiffs L 59" von Dr. Karl-Wilhelm Schäfer
- L 59 - Angaben zur Unglücksursache und den Ort des Verlustes
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