- La Langue Musicale Universelle
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Solresol Projektautor François Sudre Jahr der Veröffentlichung ab 1817 Linguistische
KlassifikationBesonderheiten Sprache, die auf den Tönen einer Oktave basiert Sprachcodes ISO 639-1: -
ISO 639-2: art (sonstige konstruierte Sprachen)
SIL: -
Solresol (oder la Langue Musicale Universelle) ist eine Plansprache, die von dem Franzosen (Jean) François Sudre ab 1817 entwickelt wurde. Populär wurde die Sprache durch die Veröffentlichung der Grammaire du Solresol durch Boleslas Gajewski im Jahre 1902. Sudre wollte eine Weltsprache auf musikalischer Grundlage schaffen. Nach vierzigjähriger Vorarbeit führte er seine Erfindung öffentlich vor. Doch Solresol hatte eine umständliche Grammatik, und sein willkürliches Vokabular verlangte ein enormes Gedächtnis. Aber es war fünfzig Jahre lang ziemlich populär (obwohl es nie praktisch verwendet wurde). Ein Nachteil ist der a priori gebildete Wortschatz, der dem Lernenden kaum Bezugspunkte zu anderen, bereits bekannten Sprachen bietet. 1977 verwendete Steven Spielberg Solresol in seinem Film Unheimliche Begegnung der dritten Art.
Beispiele
Der Wortschatz basiert auf den Musiknoten: do, re, mi, fa, sol, la, si. Häufig gebrauchte Wörter bestehen aus einer, zwei oder drei Silben/Noten, zum Beispiel: si = ja, do = nein; doredo = Zeit, dorela = Jahr, doresi = Jahrhundert. Speziellere Begriffe werden aus vier oder fünf Silben gebildet.
Das Besondere an Solresol ist, dass man sich nicht nur sprechend, sondern auch singend, pfeifend, mit Flöten oder sonstigen Musikinstrumenten verständigen kann. Schreiben kann man in Buchstaben- oder in Notenschrift. Man kann die einzelnen Tonsilben auch durch Zahlen ersetzen (do = 1, re = 2 ...), mit unterschiedlichen Farben oder Handzeichen darstellen oder - besonders nützlich für die Kommunikation mit gleichzeitig Seh- und Hörbehinderten - durch Druck auf bestimmte Punkte der Hand des Gesprächspartners vermitteln.
Ähnlich wie in Ro gibt es Gruppen von Wörtern nach der Bedeutung in Abhängigkeit von den ersten Silben, oder Musiknoten. Wörter beginnend mit sol beziehen sich auf Kunst oder Wissenschaft, und es geht dann so vertiefend weiter; zum Beispiel solsol für Krankheit und Medizin usw.
Um das Gegenteil auszudrücken, werden die Silben des Wortes einfach umgekehrt: fala = gut, lafa = schlecht.
- misol = gut
- solmi = schlecht
- domisol = Gott
- solmido = Teufel
Gewöhnliche Wörter benutzten Kombinationen von drei Noten:
- doredo = Zeit
- doremi = Tag
- dorefa = Woche
- doresol = Monat
- dorela = Jahr
- doresi = Jahrhundert
Durch Kombinationen waren mehr als 11.700 Wörter möglich.
- Beispiel: Dore milasi domi = ich liebe dich.
Wörter können durch den Akzent verändert werden:
- Redomido = verleumden (kein Akzent)
- REdomido = Verleumdung
- ReDOmido = Verleumder
- RedoMIdo = verleumderisch (Adjektiv)
- RedomiDO = verleumderisch (Adverb)
Im Esperantomuseum und der Sammlung für Plansprachen in Wien gibt es Solresol-Wort- und Satzbeispiele über Kopfhörer zu hören.
Vorzüge des Solresol
- Es ist im höchsten Grad landesneutral.
- Verschiedene Systeme (Zeichen, Farben, usw.) ermöglichen die Verständigung sogar zwischen unterschiedlich behinderten Menschen - bei relativ geringem Lernaufwand.
- Es ist sehr motivierend für Analphabeten, die dank der nur sieben zu lernenden bzw. zu erkennenden Silben oder Zeichen sehr schnelle Lernerfolge verzeichnen können
- vergleichsweise sehr wenige Ausspracheschwierigkeiten weltweit (die japanische Sprache kennt keinen Unterschied zwischen „R“ und „L“, jedoch vernachlässigbar, da eine Verwechslung von Silben praktisch nicht möglich ist.)
- sehr einfache aber effektive Systeme, um die grammatikalische Funktion der Wörter im Satz zu differenzieren
Zum Ende des 19. Jahrhunderts tauchten neue Plansprachen auf (zum Beispiel Volapük und Esperanto), die mehr Erfolg hatten, so dass Solresol im 20. Jahrhundert fast in Vergessenheit geriet. Dennoch gibt es bis heute eine kleine Gruppe von Sprechern, die über den ganzen Globus verteilt lebt und vor allem über das Internet die Sprache leben lässt.
Weblinks
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