- La Nina
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La Niña (spanisch für „das Mädchen“) tritt meist in Anschluss an ein El-Niño-Ereignis auf. La Niña ist sozusagen dessen Gegenteil. Sie geht mit überdurchschnittlich hohen Luftdruckunterschieden zwischen Südamerika und Indonesien (siehe Southern Oscillation) einher. Dies führt zu stärkeren Passatwinden und einer allgemein verstärkten aber abgekühlten Walker-Zirkulation. Vom Passat wird im Pazifischen Ozean das warme Wasser an der Oberfläche nach Südostasien getrieben. Vor der Küste Perus strömt darum kaltes Wasser aus der Tiefe nach, das bis 3 °C unter der Durchschnittstemperatur liegt.
Die allgemein verstärkte aber nun abgekühlte atmosphärische Zirkulation ist die Ursache für Telekonnektionen die den Atlantik betreffen, denn diese Luftmassen erreichen durch die Westwinddrift in den gemäßigten Breiten den Atlantik.
Die Auswirkungen sind nicht so stark wie beim El Niño, aber La Niña hat trotzdem einen erheblichen Einfluss:
- Im Westpazifik ist das Wasser an der Oberfläche wärmer.
- In Südostasien bringt La Niña Starkregen die Erdrutsche auslösen.
- In Südamerika regnet es hingegen weniger und die Wüsten dörren aus.
- In Nordamerika wird das Auftreten von Hurrikanen begünstigt.
Im direkten Einflussgebiet - wenn man die Telekonnektionen außen vor lässt - treten jedoch weniger Naturkatastrophen auf als beim El Niño.
...und wie zuletzt im April 2008, wo zusätzlich eine Anomalie der Pazifischen Dekaden-Oszillation (PDO) westlich der nordamerikanischen Küste zu sehen ist.
Auffallend ist, dass die Anzahl der La-Niña-Ereignisse zwischen 1970 und ca. 1995 abgenommen und die El-Niño-Ereignisse zugenommen haben. Es kam daher die Vermutung auf, dass der anthropogene Treibhauseffekt hierfür verantwortlich sei, bewiesen werden konnte das jedoch nicht, zumal sich seit Ende der 1990er Jahre der Trend deutlich umgekehrt hat und der langjährige Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts wieder erreicht ist (Quelle: SOI-Archiv des Australischen Bureau of Meteorology). Derzeit geht man davon aus, dass diese Schwankungen größtenteils auf natürliche Schwankungen zurückzuführen sind, da sich im Pazifik in Abständen von ca. 20-30 Jahren warme und kalte Phasen, genannt Pazifische Dekaden-Oszillation (PDO) mit ihren beiden Phasen El Viejo und La Vieja, abwechseln. Der kurzfristige Einfluss der Klimaerwärmung auf derartige Klimaverteilungssysteme, ist bisher vermutlich überschätzt worden, dies kann sich allerdings in ein paar Jahren ändern, da diese Systeme gegenüber Veränderungen einzelner Faktoren eine gewisse Trägheit verfügen.
Siehe auch
Weblinks
- NOAA La Niña Page, Seite mit vielen Hintergründen zum La Niña-Phänomen (englisch)
- NASA Earth Observatory: La Niña Fact Sheet, Erklärung des La Niña-Phänomens (englisch)
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