La Scuola de'gelosi

La Scuola de'gelosi
Werkdaten
Titel: La Scuola de’ gelosi
Originalsprache: Italienisch
Musik: Antonio Salieri
Libretto: 1. Fassung: Caterino Mazzolà
2. Fassung vermutlich: Lorenzo Da Ponte
Uraufführung: 1. Fassung: 27. Dezember 1778
2. Fassung: 22. April 1783
Ort der Uraufführung: 1. Fassung: Teatro S. Moisé, Venedig
2. Fassung: Burgtheater, Wien
Personen
  • Graf Bandiera (Tenor)
  • Gräfin Bandiera (Sopran)
  • Blasio, Getreidehändler (Bass)
  • Ernestina, Blasios Ehefrau (Sopran)
  • Lumaca, Blasios Diener (Bass)
  • Carlotta, ein Kammermädchen (Sopran)
  • Der Lieutenant, Blasios Cousin und Freund des Grafen (Tenor)


La Scuola de' gelosi (dt. Die Schule der Eifersüchtigen) ist ein Dramma giocoso von Antonio Salieri auf einen Text von Caterino Mazzolà.

La Scuola de' gelosi war zu Salieris Lebzeiten eine seiner beliebtesten komischen Opern und hielt sich bis nachweislich 1809 auf den europäischen Spielplänen. Das Werk ist mit seiner ungestümen Spielfreude und dem charmanten Witz der Handlung geradezu symptomatisch für die italienische Opera buffa um 1780. Zahlreiche Partiturabschriften und Textbücher in Bibliotheken in ganz Europa belegen den einstmaligen Rang dieses Stückes, das neben der italienischen Fassung auch in diversen deutschen Übersetzungen gegeben wurde. Ferner wurde das Stück ins Russische, Polnische und Spanische übertragen. Für die Aufführungsserie der Oper auf Schloss Eszterháza in der Saison 1780/81 schrieb Joseph Haydn die Einlagearie "Dice benissimo chi si marita" (Hob. XXIVb: 5) für die Rolle des Lumaca (Bass).

Zu den zahllosen Bewunderern der Oper zählte auch Johann Wolfgang von Goethe, der in einem Brief vom 28. August 1784 an Charlotte von Stein begeistert schreibt: "L'Opera d'hier etoit charmant, et bien executé, c'etoit la Scuola de Gelosi, Musique de Salieri, opera favori du public, et le public a raison. Il y a une richesse, une varieté etonnantes, et le tout est traité avec un gout tres delicat. Mon coeur t'appelloit a chaque air, surtout au finales et au quintets qui sont admirables."

Auffallend in La Scuola sind die vielen Ensembles und kürzeren ariosen Gebilde, die Salieri verwendet, um dem Schematismus der Nummernoper entgegenzuwirken. In der Tonsprache herrscht der brillante Plauderton der Opera buffa vor, jedoch finden sich durchaus auch lyrische Momente und Ansätze zur musikalischen Charakterzeichnung, besonders in der Rolle der Contessa (Sopran).

Die Instrumentation in der Erstfassung beschränkt Salieri auf Streicher und je zwei Oboen und Hörner; er schafft es jedoch, trotz dieser ökonomischen Besetzung eine vielschichtige und äußerst farbige Partitur zu schreiben. Die Bläser werden oft von ihrer sonst üblichen Funktion als "Füllstimmen" entbunden und solistisch eingesetzt.

Für die zweite Fassung hat Salieri die Instrumentation erweitert (z.B. um die moderneren Klarinetten) und viele Nummern neu komponiert oder auf das Stimmprofil anderer Sänger angepasst, wie etwa die Substitution der virtuosen Arie "La speranza lusinghiera" durch das einfühlsame Rondo "Ah se già i miei sospiri". Mit dieser neuen Fassung wurde die italienische Oper in Wien 1783 wiedereröffnet. Das hervorragende Ensemble dieses Hauses (darunter Nancy Storace, Francesco Benucci und Michael O'Kelly), das Salieri während seiner Italienreise zusammengestellt hatte, sollte in der Folge für die Entstehung von Mozarts Da Ponte-Opern von größter Bedeutung sein.

Die Ouvertüre wurde um 1785 von anonymer Hand mit Teilen der Ouvertüre zu Salieris Intermezzo La Partenza inaspettata (1779) kombiniert und zu einer dreisätzigen Sinfonie in D-Dur zusammengestellt. Diese wird heute unter dem Namen La Veneziana vergleichsweise häufig gespielt und vermittelt dem Publikum ein sehr eindimensionales Bild des Musikdramatikers Salieri, der häufig als italienischer Buffa-Routinier abgetan wird.

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