- La grande vadrouille
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Filmdaten Deutscher Titel: Die große Sause Originaltitel: La Grande Vadrouille Produktionsland: Frankreich Erscheinungsjahr: 1966 Länge: 132 Minuten Originalsprache: Französisch, Englisch, Deutsch Altersfreigabe: FSK 6 Stab Regie: Gérard Oury Drehbuch: Gérard Oury, Danièle Thompson, Marcel Jullian Produktion: Robert Dorfmann Musik: Georges Auric Kamera: André Domage, Alain Douarinou, Claude Renoir Schnitt: Albert Jurgenson Besetzung - Bourvil: Augustin Bouvet, Maler- und Tapeziermeister in Clignancourt
- Louis de Funès: Stanislas LeFort, Dirigent des Palais Garnier
- Terry-Thomas: Sir Reginald Brook (Big Moustache)
- Claudio Brook: Peter Cunningham
- Mike Marshall: Alan Mac Intosh
- Marie Dubois: Juliette
- Mary Marquet: Oberin des Hospizes in Beaune
- Pierre Bertin: Großvater von Juliette, Direktor des Kasperletheaters
- Andrea Parisy: Schwester Marie-Odile
- Benno Sterzenbach: Major Achbach
- Sieghardt Rupp: Lt. Stürmer
- Paul Préboist: Fischer
- Henri Génès: Wärter des Zoos in Vincennes
- Colette Brosset: Mme Germaine, Hotelbesitzerin in Mersault
- Reinhard Kolldehoff: deutscher Gefreiter
- Helmuth Schneider: deutscher Offizier
Die große Sause (Originaltitel: La Grande Vadrouille), im Deutschen auch unter dem Titel "Drei Bruchpiloten in Paris" bekannt, ist eine französische Filmkomödie, bei der Gérard Oury Regie führte und die 1966 in die Kinos kam. Der Film zählt mit 17 Millionen Besuchern zu den größten Erfolgen des französischen Kinos und wurde erst 2008 von Willkommen bei den Sch'tis überrundet.
Handlung
Im Jahre 1942, während der deutschen Besatzung Frankreichs, wird ein britisches Flugzeug über Paris abgeschossen. Die drei Besatzungsmitglieder lernen zufällig einen Maler und einen Dirigenten kennen. Diese helfen ihnen in die freie Zone hinter die Demarkationslinie zu fliehen, von wo aus sie wieder in das Vereinigte Königreich zurückkehren wollen. Der gelegentliche und zufällige Kontakt zur deutschen Besatzungsmacht wird von vielen lustigen Handlungen begleitet.
Wissenswertes
- Nach "Le Corniaud" (Louis, das Schlitzohr / Scharfe Sachen für Monsieur) hat Gérard Oury mit diesem Film seinen zweiten Komödien-Hit gelandet. De Funès war die Idealbesetzung für die Rolle des egoistischen Dirigenten als Gegenstück zur gefühlvollen und naiven Rolle Bourvils. Kameramann Claude Renoir schießt dabei Bilder unglaublicher Schönheit, die neben dem Licht- und Schattenspiel auch von der Landschaft des Burgund - von Mersault und dem Hôtel-Dieu in Beaune - profitieren.
- Die Dreharbeiten dauerten 17 Wochen und fanden in den "Paris Studios Cinémas" statt. Die Außenaufnahmen wurden in den Tälern des Burgund, in der Lozère, auf den Kalkplateaus von Aveyron, in Montpellier Le Vieux, in der Region Alleuze, in Mende, sowie in der Schweiz und in Paris gedreht.
- De Funès und Bourvil spielten bereits 1956 in dem Film "La traversée de Paris" (Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris / Quer durch Paris) und 1964 in "Le Corniaud" (Louis, das Schlitzohr / Scharfe Sachen für Monsieur) zusammen. Sie sollten auch wieder für "La Folie des Grandeurs" (Die dummen Streiche der Reichen) zusammentreffen, aber Bourvil starb vor Beginn der Dreharbeiten.
- Seit seinem Erscheinen 1966 sprengte der Film alle Besucherrekorde in Frankreich und blieb für lange Zeit mit 17 Millionen verkaufter Eintrittskarten der erfolgreichste Film des Landes. Erst 1997 wurde dieser Rekord durch den Film Titanic von James Cameron gebrochen. Der Film war in vielen Ländern ein Kassenschlager - selbst in Deutschland, wo er der erste komische Film war, der sich mit dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte.
- Noch heute kann man in der Nähe des «Aérodrome» in Mende den Rumpf des Autos bewundern, das in der Szene mit den Segelflugzeugen den Titelhelden die Flucht ermöglichte. In Wirklichkeit gibt es dort sogar zwei Rümpfe, da die Szene zweimal gedreht worden war.
- Louis de Funès ("Stanislas LeFort") dirigiert den Ungarischen Marsch aus «La damnation de Faust» von Hector Berlioz. Für diese Szene hat er drei Monate daheim vor dem Spiegel geübt und Unterricht beim Dirigenten des Nationalorchesters genommen. Als die Szene zum ersten Mal gedreht wurde, stand das Orchester des Palais Garnier auf und zollte dem Dirigenten de Funès seinen Tribut mit dem Klopfen der Bögen.
- Der Film wurde für Deutschland um über 20 Minuten gekürzt und hat in der deutschen Fassung nur noch eine Laufzeit von 96 Minuten (PAL).
- In der Originalfassung sprechen und singen die britischen und deutschen Darsteller meist in ihrer eigenen Sprache. Sogar De Funès spricht einige Worte Deutsch. Alle fremdsprachigen Stellen wurden für das französische Publikum mit Untertiteln versehen.
- Von dem Film existieren mittlerweile drei deutsche Synchronfassungen. Der Film gelangte in Westdeutschland erstmals am 15. September 1967 als DREI BRUCHPILOTEN IN PARIS in einer um 22 Minuten gekürzten Fassung im Verleih der Constantin in die Kinos. Diese deutsche Erstaufführungssynchronisation wurde von der Berliner Union Film hergestellt; zu hören waren Gerd Martienzen für de Funès und Arnold Marquis für Bourvil. Am 19. Dezember 1974 wurde der Film im Verleih der Tobis in einer neuen Synchronisation unter dem Titel DIE GROSSE SAUSE wiederaufgeführt. Die Synchronisation stammte diesmal aus dem Studio von Rainer Brandt, war nur noch um 7 Minuten und an anderen Stellen gekürzt als die Constantin-/Union Film-Synchronisation und hatte einen komplett anderen Dialog. In dieser Zweitfassung sprachen wiederum Gerd Martienzen für de Funès und Arnold Marquis für Bourvil. Die Constantin-/Union-Film-Synchro war handwerklich professioneller gemacht, bügelte aber den mehrsprachigen Witz der Originalversion Französisch/Deutsch/Englisch glatt. Die Zweitsynchronisation versuchte die Mehrsprachigkeit einzubauen, war aber handwerklich weniger sorgfältig und lustloser produziert - Gerd Martienzens Quirligkeit klingt hier deutlich gebremster als in den 60er jahren. Beide Synchros waren an unterschiedlichen Stellen gekürzt, so dass es theoretisch möglich ist, fast den kompletten Film zweimal in Deutsch zusammenzubekommen, wenn man die Fehlstellen beider Synchros jeweils untereinander auffüllt: einmal Constantin/Union-Film-Synchro mit Fehlstellen aus der Tobis/Brandt-Synchro aufgefüllt und einmal Tobis/Brandt-Synchro mit Fehlstellen aus der Constantin/Union Film-Synchro aufgefüllt. Die dritte Synchronisation wurde 2008 von Universal/Studio Canal direkt für DVD neu produziert, die bislang nur In Australien erschienen ist. Synchronisisert wurde nun erstmals die volle Laufzeit mit Michael Pan als deutsche Stimme von Louis de Funès. In dieser Fassung wird ähnlich wie in der Zweitsynchronisation von 1974 auch thematisch auf die Sprachbarrieren eingegangen, um trotz Eindeutschung den Sinn der originalen mehrsprachigen Dialogen zu bewahren. Die DVD ist mit Ländercode 2 und 4 ausgestattet und kann problemlos auch im europäischen Raum abgespielt werden.
- Im Fernsehen läuft heute ausschließlich die 67er Constantin/Union-Synchro - allerdings unter dem 74er WA-Titel DIE GROSSE SAUSE ! Die zweite Synchronisation wurde auf der Super 8 Ausschnittfassung von Marketing Film verwendet.
Weblinks
- Die große Sause in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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