- Labadismus
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Jean de Labadie (* 13. Februar 1610 bei Bourg bei Bordeaux; † 13. Februar 1674 in Altona) war ein Mystiker und pietistischer Separatist.
Jean de Labadie war anfangs Jesuit, verließ aber 1639 den Orden und trat am 16. Oktober 1650 zur reformierten Kirche über. Aus Montauban, wo er 1652 Prediger geworden war, wurde er verbannt und übernahm das gleiche Amt 1657 in Orange, 1659 in Genf und 1666 zu Middelburg in Zeeland. Hier seines Amtes enthoben, weil er eine Gemeinschaft Wiedergeborener herstellen wollte und damit eine Spaltung der Gemeinde hervorrief, wendete er sich 1669 nach Amsterdam, von da nach Herford und, als ihn 1672 ein Edikt des Reichskammergerichts auch von dort vertrieb, nach Bremen und endlich nach Altona, wo er dann 1674 starb.
Seine Anhänger, die Labadisten, wichen zwar äußerlich kaum von der Lehre der reformierten Kirche ab, strebten aber einem katholisch-klösterlichen Lebensideal nach und lebten in Gütergemeinschaft von Händearbeit. Nach Labadies Tod wandten sie sich nach Wieuwerd in Westfriesland, fanden aber wenig Verbreitung (um 1680 etwa 400 Seelen) und erloschen 1744. Unter Labadies Anhängern zeichnete sich namentlich die gelehrte Anna Maria von Schürmann aus.
Weblinks
- Literatur von und über Jean de Labadie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Druckschriften von und über Jean de Labadie im VD 17
- Paul Tschackert: Labadie, Jean de. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 462 f.
- Jean de Labadie. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
Personendaten NAME Labadie, Jean de KURZBESCHREIBUNG pietistischer Mystiker GEBURTSDATUM 13. Februar 1610 GEBURTSORT bei Bourg bei Bordeaux STERBEDATUM 13. Februar 1674 STERBEORT Hamburg-Altona
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