Labartu

Labartu

Lamaschtu (Lamashtu, oder auch Labashtu) ist in der mesopotamischen Mythologie die Dämonin des Kindbettfiebers. Sie wird auch Dimme auf sumerisch genannt. In assyrischen Erzählungen raubt sie Müttern die Säuglinge von der Brust und verseucht beide mit ihrem Pestatem.

Lamaschtu, in Keilschrift geschrieben

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Wenn sie einen gepackt hält, bekommt man Gelbsucht, Fieber, Anfälle von Irrsinn, Lähmungserscheinungen, Schüttelfrost und unstillbaren Durst. Sie wird beschrieben mit haarigem Körper, hündischem Kopf oder dem eines Löwen, dem Oberkörper einer Frau, Klauen an den Füßen wie ein Adler und sie lässt einen Hund und ein Schwein an ihren Brüsten saugen. In ihren ausgestreckten Händen hält sie jeweils eine Schlange.

Die Dämonin wird als der schlimmste weibliche Dämon der mesopotamischen Mythologie bezeichnet. Sie ist die Tochter des Himmelsgottes Anu und man glaubte vereinzelt, dass sie nicht nur Kinder verschleppte und tötete, sondern auch erwachsene Männer fraß. Sie wurde neben dem Kindbettfieber und ähnlichen Fiebererkrankungen auch für Alpträume und unruhigen Schlaf verantwortlich gemacht. Sie ist auch Teil der dämonischen Fiebertriade, bestehend aus Labasu, Lamaschtu und Achchazu.

In babylonischen Beschwörungstexten wird sie auch mit Löwenkopf und Eselskörper beschrieben. In den Händen, welche Fangnetze sind, hält sie Kamm und Spinnwirtel.

Die Assyrer beschrieben sie so:

Sie ist wütend, sie ist wild, sie ist gefährlich, sie verbreitet Schreckensglanz. Sie ist eine Wölfin, die Tochter des Anu.
Ihre Füße sind die des Anzu,
ihre Hände sind unrein.
Ihr Gesicht ist das Gesicht eines hungrigen Löwen.
... Ihr Haar ist wirr, ihr Lendenschurz zerrissen. ...
Ihre Hände triefen von Fleischfetzen und Blut.
Sie kommt zum Fenster herein, auf dem Bauch kriechend wie eine Schlange.
Sie kommt und geht in ein Haus (wie sie will).

Lamaschtu kann mit einem Amulett oder einer Statue, auf dem das Abbild von Pazuzu ist, gebannt werden.

Lamaschtu in der Moderne

  • „Lamashtu“ heißt ein shivanisches Raumschiff im Spiel Freespace 2.
  • In Final Fantasy X taucht eine Kreatur dieses Namens auf.
  • „Lamastu“ kommt in der Storyline von Vampire: The Masquerade - Bloodlines vor.
  • Der König des Wandschranklandes im RPG Little Fears trägt auch diesen Namen.
  • Spawn of Possession, eine schwedische Metal-Band benannte nach ihn den Anfangstrack ihres Albums "Cabinet".

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Freydank u.a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien, VMA-Verlag, Wiesbaden 1997 ISBN 3-928127-40-3
  • Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen, Artemis & Winkler, Stuttgart 2004 ISBN 3760823068

Weblinks


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