- Labedy
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Łabędy Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Schlesien Landkreis: Gliwice Geographische Lage: 50° 21′ N, 18° 38′ O50.3518.633333333333Koordinaten: 50° 21′ 0″ N, 18° 38′ 0″ O Einwohner: 28.620 (2005) Postleitzahl: 44-100 bis 44-164 Telefonvorwahl: (+48) 32 Kfz-Kennzeichen: SG Wirtschaft und Verkehr Zweige: Schwerindustrie Nächster int. Flughafen: Flughafen Kattowitz Łabędy [wabɛ̃dy] (deutsch Laband) ist ein Stadtteil von Gliwice (Gleiwitz) in der Woiwodschaft Schlesien im südlichen Teil Polens – rund 270 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Warschau und rund 90 km westlich von Krakau gelegen. Durch Łabędy fließen die Klodnitz sowie der Gleiwitzer Kanal, an dem sich der Labander Hafen befindet.
Inhaltsverzeichnis
Ortsteile
- Łabędy (Laband)
- Stare Łabędy (Alt Laband)
- Kuźnica
- Niepaszyce (Niepaschütz; 1936–45: Neuweide)
- Os. Literatów
- Os. Kosmonautów
- Przyszówka (Waldenau, früher Pschyschowka)
Geschichte
Die Ortschaft entstand im 13. Jahrhundert nördlich von Gleiwitz und wurde überwiegend von Töpfern bewohnt. Die Anfänge der Labander Hüttenindustrie reichen ins 15. und 16. Jahrhundert zurück, als im Ort Eisenerzvorkommen entdeckt und gefördert wurden. Aus dieser Zeit stammt auch die gotische Kirche Labands, die von 1726 bis 1719 barockisiert wurde. 1327 kam der Ort an Böhmen, wurde 1526 Teil der Habsburger Lande und kam 1742 zu Preußen.
Ein bedeutender wirtschaftlicher Aufstieg der Stadt folgte der Errichtung der Eisenhüttenindustrie seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Wirtschaftswachstum führte zum Ausbau und zur Erneuerung kleinerer Industriewerke wie auch zur Entstehung neuer Industriezweige (Oskar und Georg Caro, die Erben der Gründer des Hüttenwerks Herminenhütte in Laband).
In den Jahren 1919–1921 erfolgten drei schlesische Aufstände. Bei der Volksabstimmung am 20. März 1921 musste die Bevölkerung über die staatliche Zugehörigkeit Oberschlesiens entscheiden. In Laband stimmten 1332 Wahlberechtigte (44,1% der abgegebenen Stimmen) für einen Verbleib bei Deutschland, 1683 für Polen (55,6%), 8 Stimmen (0,3%) waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 97,7%. Für Laband ergab die Abstimmung somit kein eindeutiges Bild und trotz der Mehrheit für Polen blieb der Ort beim Deutschen Reich.
Am 24. Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt und kam darauf als Łabędy unter polnische Verwaltung. Das sowjetische Volkskommissariat für innere Angelegenheiten richtete darauf hin in Łabędy ein Zwischenlager für Deutsche Schlesier, wie auch Polnische Schlesier ein. Hier wurden einige Tausend Schlesier festgehalten, um dann zur Zwangsarbeit in der Sowjetunion deportiert zu werden. Nach dem Krieg wurden die zerstörten Industriebetriebe wiederaufgebaut und dank seiner wirtschaftlichen Entwicklung erhielt der Ort 1954 das Stadtrecht. 1959 wurde Czechowice nach Łabędy als Łabędy 3 eingemeindet. Im Jahre 1964 wurde Łabędy nach Gliwice eingemeindet.
Etymologie des Ortsnamens
Der Name von Łabędy und auch die deutsche Bezeichnung könnten auf dem slawischen/alt-polnischen Wort łabędź (Schwan) basieren und deutet wahrscheinlich darauf hin, dass sich auf dem Ortsgebiet früher viele Höckerschwäne aufhielten. Aber auch dem, in den nahegelegenen Steinbrüchen geförderten, weißen Gestein könnte Łabędy seinen Namen verdanken, da die lateinische Bezeichnung für einen weißen Berg „coles labentes“ lautet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nach wie vor ist in Łabędy die Schwerindustrie von großer Bedeutung. Zu den wichtigen Betrieben des Stadtteils zählen somit ein Eisenwerk und ein Metallwalzwerk, die nach dem Stadtteil benannt sind, sowie der Rüstungsbetrieb „Bumar Łabędy S.A.“, der seit 1951 Panzer herstellt.
Bildung
In Łabędy bestehen zwei Kindergärten, drei Grundschulen und zwei Mittelschulen (gimnazjum). Außerdem gibt es im Stadtteil ein bilinguales Gymnasium (liceum), in dem viele Fächer auch auf Deutsch unterrichtet werden. In Łabędy hatte früher ein Berufsschulzentrum seinen Sitz, das Bildungsangebot wird im nahen Gleiwitz und vor allem in Kattowitz durch verschiedene Hochschulen und die Schlesische Universität erweitert.
Söhne und Töchter
- Johannes von Welczek (* 1878), deutscher Diplomat, 1936–45 Botschafter in Paris
Weblinks
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