- Labradoreszenz
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Labradorit Chemische Formel (Ca,Na)Al(Si,Al)3O8 Mineralklasse Gerüstsilikate; Feldspatgruppe (Anorthoklas-Anorthit-Banalsit-Serie)
VIII/J.07-050 (nach Strunz)
76.1.3.4 (nach Dana)Kristallsystem triklin Kristallklasse triklin-pinakoidal Farbe farblos, weiß bis dunkelgrau, grün Strichfarbe weiß Mohshärte 6 bis 6,5 Dichte (g/cm³) 2,8 Glanz Glasglanz bis matt Transparenz durchsichtig bis durchscheinend Bruch uneben bis muschelig Spaltbarkeit vollkommen nach (001), gut nach (010) Habitus spaltbare, körnige und massige Aggregate Häufige Kristallflächen Zwillingsbildung Kristalloptik Doppelbrechung
(optische Orientierung); zweiachsig positiv Pleochroismus farblos Weitere Eigenschaften Chemisches Verhalten zersetzt sich in Säuren, mit Lötkolben schmelzbar Ähnliche Minerale Andesin Radioaktivität nicht radioaktiv Magnetismus nicht magnetisch Besondere Kennzeichen metallisch glänzendes Farbenspiel, genannt Labradoreszenz Labradorit gilt wie Andesin heute nicht mehr als eigenständiges Mineral, sondern ist eine relativ häufig vorkommende Mineralmischung aus Albit und Anorthit aus der Gruppe der Feldspäte und der Mineralklasse der Silikate.
Inhaltsverzeichnis
Besondere Eigenschaften
Auffällig ist beim Labradorit das irisierende Farbenspiel in metallischem Glanz, die so genannte Labradoreszenz (Verb: labradorisieren), welches durch Interferenz und Spiegelung des Lichtes an den submikroskopischen Entmischungslamellen verursacht wird. Dieser Schimmer ist vorwiegend blau, violett und grün, aber gelegentlich auch in anderen Farben zu finden. [1] In seltenen Fällen umfasst er das ganze Farbspektrum, der Edelstein wird dann Spektrolith genannt.
Etymologie und Geschichte
Labradorit wurde nach seinem ersten Fundort, der Halbinsel Labrador, benannt. An dessen Küste entdeckte ihn 1770 der tschechische Missionar Pater Adolf.
Spektrolith wurde erstmals 1896 im Buch Edelsteinkunde von Dr. Max Bauer beschrieben. Seinen Namen erhielt er jedoch vom finnischen Professor Aarne Laitakari wegen seines Irisierens in allen Spektralfarben.
Varietäten
Eine seltene, besonders wertvolle, Variante ist Spektrolith. Er zeichnet sich durch das volle Farbspektrum im Labradorisieren aus.
Bildung und Fundorte
Labradorit bildet sich entweder magmatisch in Gabbros, Basalt und Anorthosit oder metamorph in Amphibolit.
Wichtige Fundstätten sind Québec und Nain in Labrador/Kanada, Korostanskiymassiv in der Ukraine und Ylämaa in Finnland.
Verwendung als Schmuckstein
Labradorit wird aufgrund seines schönen Schimmers gerne zu Schmucksteinen verarbeitet. Seine hohe Empfindlichkeit gegenüber jedem Wärmeeinfluss, Säuren und Laugen sowie galvanischen Bädern macht eine Verarbeitung jedoch schwierig. Selbst eine Reinigung im Ultraschallbad schädigt den Stein.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 266.
- Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2005, ISBN 3-540-23812-3, S. 123.
Weblinks
- Mineralienatlas:Labradorit und Spektrolith (Wiki)
- Uni-Tübingen - Pseudochromatische Färbung bei Labradorit
- Mineralien-Lexikon - Labradorit
- Webmineral - Labradorite (engl.)
- Edelstein-Knigge - Labradorit
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