Lagenorhynchus australis

Lagenorhynchus australis
Peale-Delfin
Größenvergleich zum Menschen

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Systematik
Ordnung: Wale (Cetacea)
Unterordnung: Zahnwale (Odontoceti)
Familie: Delfine (Delphinidae)
Gattung: Kurzschnauzendelfine (Lagenorhynchus)
Art: Peale-Delfin
Wissenschaftlicher Name
Lagenorhynchus australis
(Peale, 1848)

Der Peale-Delfin (Lagenorhynchus australis), im englischen Sprachgebrauch auch als "Black-chinned Dolphin" (Schwarzkinndelfin) bekannt, ist ein kleiner Delfin, der im Gebiet um Feuerland, der Südspitze Südamerikas, beheimatet ist. Er gehört zu den Kurzschnauzendelfinen (Lagenorhynchus).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Peale-Delfin erreicht ausgewachsen eine Länge von 2,10 Metern bei einem Gewicht von etwa 115 Kilogramm. Das Gesicht und das Kinn der Tiere ist dunkelgrau, der Rücken weitgehend schwarz mit jeweils einer weißen Linie auf beiden Seiten, die sich kurvig den Rücken entlang zieht. Der Bauch ist weiß. Hinter den Brustflossen (Flipper) haben sie außerdem einen weißen Fleck und an den Flanken befindet sich oberhalb der Flipper ein grau-weißes Feld. Die Rückenfinne ist relativ groß, die Flipper sind eher klein und spitz zulaufend. Auch die Fluke läuft in zwei spitze Enden aus und hat eine Einschnürung in der Mitte. Bei Sichtung aus größerer Entfernung besteht vor allem Verwechslungsgefahr mit dem Schwarzdelfin (Lagenorhynchus obscurus).

Verbreitung

Verbreitung

Der Peale-Delfin ist ein Endemit in den Küstengewässern um das südliche Südamerika. Dabei liegt die bislang nördlichste Sichtung auf der pazifischen Seite bei Valdivia in Chile am 38. Breitengrad südlicher Breite. Auf der atlantischen Seite werden die Tiere etwa bis zum 44. Grad gesichtet, auf der Höhe des Golfo San Jorge in Argentinien. Nach Süden reicht das Gebiet bis in die Drake-Straße bei etwa 60° südlicher Breite.

Sie bevorzugen offensichtlich Gewässer mit starker Tidenströmung oder Strömungen an Meerengen und Kanälen. Über die Populationsgröße ist nichts bekannt.

Verhalten

Peale-Delfine sammeln sich in kleinen Gruppen mit durchschnittlich fünf bis 20 Tieren, selten lassen sich auch Schulen mit bis zu 100 Tieren sehen, vor allem im Sommer und Herbst. Dabei schwimmen die Tiere meisten hintereinander entlang der Küste. Normalerweise schwimmen sie relativ langsam, können jedoch abrupt beschleunigen.

Bedrohung und Schutz

Da die Peale-Delfine häufig nahe der Küste schwimmen und nur einen recht kleinen Bereich nutzen, sind sie relativ leicht zu fangen. Besonders in den 1970er und 1980er Jahren wurden tausende der Tiere durch chilenische Fischer getötet und als Köder für die Krabbenfischerei genutzt. Diese Praxis hat zwar abgenommen, wurde jedoch nie verboten. In Argentinien verfangen sich viele Delfine in Fischernetzen, über genaue Zahlen ist allerdings nichts bekannt. Vor allem Walschutzorganisationen wie die Whale and Dolphin Conservation Society mahnen an, dass diese Art zwingend besser erforscht werden muss.

Literatur

  • Mark Carwardine: Wale und Delfine. Delius Klasing, Bielefeld 2003, ISBN 3-7688-1456-4
  • Mark Carwardine: Delfine - Biologie, Verbreitung, Beobachtung in freier Wildbahn. Naturbuch, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-226-1 (informativer Bildband)
  • Ralf Kiefner: Wale und Delfine weltweit. Jahr Top Special, Hamburg 2002, ISBN 3-86132-620-5
  • J. Niethammer, F. Krapp (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 6. Meeressäuger, T 1a. Wale und Delphine 1. Aula, Wiesbaden 1994, ISBN 3-89104-559-X

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