- Laktoflavin
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Strukturformel Allgemeines Trivialname Vitamin B2 Andere Namen - Riboflavin
- Lactoflavin
- 6,7-Dimethyl-9-D-ribitylisoalloxazin
- 7,8-Dimethyl-10-(D-ribo-2,3,4,5-tetrahydroxypentyl)- benzo[g]pteridin-2,4(3H,10H)-dion
- E 101
Summenformel C17H20N4O6 CAS-Nummer 83-88-5 PubChem 1072 ATC-Code A11HA04
DrugBank DB00140 Kurzbeschreibung gelber Feststoff Vorkommen Leber, Hefe, Weizenkeime Physiologie Funktion Vorstufe für Flavin-Coenzyme (FAD, FMN) Täglicher Bedarf 1,5–1,7 mg Folgen bei Mangel Entzündungen der Haut (Exantheme, Hautrisse), Störungen des Wachstums, der Blutbildung und neurologischer Art Überdosis nicht bekannt Eigenschaften Molare Masse 376,37 g·mol−1 Aggregatzustand fest Schmelzpunkt ~280 °C Siedepunkt thermische Zersetzung 278–282 °C Löslichkeit schlecht löslich in Wasser: 65 mg·l−1 (20 °C) Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Riboflavin, auch Lactoflavin oder Vitamin B2, ist ein Vitamin aus dem B-Komplex. Es wird im Volksmund auch Wachstumsvitamin genannt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Riboflavin ist ein Derivat des Heterozyklus Pteridin, genauer des Isoalloxazins und des Zuckeralkohols Ribitol. Riboflavin ist in Wasser schlecht löslich, lichtempfindlich, aber sehr hitzestabil, so dass es beim Kochen nicht zerstört wird.
Riboflavin wird aufgrund seiner gelben Farbe auch als Lebensmittelfarbstoff (E101) eingesetzt.
Aufgabe/Funktion
Riboflavin dient als Vorstufe für Flavin-Koenzyme (FAD, FMN), die insbesondere in Oxidoreduktasen, z. B. NADH-Dehydrogenase, eine große Rolle spielen. Dadurch nimmt es im Stoffwechsel eine zentrale Rolle ein.
Es wird auch gerne zur Kontrolle von Reinigungsprozessen (Flächen, Hände etc.) in der Pharmaindustrie eingesetzt, da es auch in geringer Konzentration bei UV-Licht leuchtet und damit gut sichtbar ist.
Neurologen empfehlen eine Tablette zu 100 mg Riboflavin am Tag zur Prophylaxe gegen Migräne. Statistisch gesehen senkt es die Anfälligkeit um etwa die Hälfte.
In der Literatur zum Thema Migräne wird dagegen, bezugnehmend auf zwei Studien, überwiegend von einer wirksamen Dosis von 400 Milligramm Riboflavin ausgegangen.[1][2]
Vorkommen
Es kommt unter anderem in Milch und Milchprodukten aber auch in Gemüse wie Broccoli, Spargel oder Spinat vor, außerdem in Fisch, Muskelfleisch, Eiern und Vollkornprodukten. Der tägliche Bedarf beträgt etwa 1,2 mg und wird üblicherweise durch die normale Nahrungsaufnahme gedeckt.
Bedarf
- Kinder: 0,7–1,6 mg/d
- Erwachsene: 1,2–1,5 mg/d
- Schwangere: 1,5 mg/d
- Stillende: 1,6 mg/d
Mangelerscheinungen (Hypovitaminose)
Bei normaler Ernährung treten keine Mangelerscheinungen auf. Allerdings kann es bei Schwangeren und Alkoholkranken zu Mangelerscheinungen kommen, die sich in Exanthemen, Hautrissen und Lichtüberempfindlichkeit äußern.
Die klassische Mangelkrankheit, an der allerdings neben B2 auch ein Mangel an den Vitaminen B3, B6 und B9 beteiligt ist, heißt Pellagra. Sie war früher die Krankheit der armen Landbevölkerung. Der Name kommt aus dem lateinischen und bedeutet „rauhe Haut“, denn die Krankheit beginnt immer mit typischen Veränderungen an Hautpartien, die der Sonne ausgesetzt sind. Die Krankheit konnte damals mit Hefe geheilt werden, da diese sehr viel Vitamin B2 enthält.
In der Migräne-Forschung wird vermutet, dass Migräne-Patienten an einer Unterversorgung des Hirnstoffwechsels mit Riboflavin leiden können, der durch die Zuführung von entsprechend mehr Vitamin behoben oder gelindert werden kann.
Überdosierung (Hypervitaminose)
Überdosierungen sind beim Menschen nicht bekannt. Die Toxizität von B2 ist sehr gering.
Geschichte
Vitamin B2 wurde 1920 erstmals aus Eiern isoliert.
Riboflavin-5-phosphat
Aus Riboflavin wird auch Riboflavin-5-phosphat hergestellt, ein Lebensmittelfarbstoff mit der E-Nummer E 101a (früher E 107).
Einzelnachweise
- ↑ Schoenen J, Jacquy J, Lenaerts M. Effectiveness of high-dose riboflavin in migraine prophylaxis a randomized controlled trial. Neurology 1998;50:466-470.
- ↑ Boehnke C, Reuter U, Flach U, Schuh-Hofer S, Einhaupl KM, Arnold G. High dose riboflavin treatment is efficacious in migraine prophylaxis: an open study in a tertiary care centre. Eur J Neurol 2004;11:475–477.
Siehe auch
- Vitamine, Vitamin B
- Hypovitaminose, Hypervitaminose
- Portal:Essen & Trinken
Weblinks
- Swiss Forum For Sport Nutrition: Infoblatt Vitamin B2 (PDF)
- Zappe et al; Riboflavinmangel in Baltistan (Klein-Tibet); Jahrestagung der deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft, Heidelberg, 1997
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