Anna Maria Louisa de Medici

Anna Maria Louisa de Medici
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.
Anna Maria Luisa de’ Medici,
Portrait von Antonio Franchi (1690/91)
Anna Maria Luisa de’ Medici mit Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz,
Portrait von Jan Frans van Douven (1708)

Anna Maria Luisa de’ Medici (* 11. August 1667 in Florenz; † 18. Februar 1743 ebenda) war die letzte Großherzogin der Toskana und Herrscherin aus dem Hause Medici; sie war – vor ihrer Thronbesteigung – als Ehefrau von Johann Wilhelm („Jan Wellem“), von 1691 bis 1716 Kurfürstin von der Pfalz.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit

Anna Maria Luisa de’ Medici war die Tochter von Cosimo III. de’ Medici und Marguerite Louise de Bourbon-Orléans und einzige Schwester von Gian Gastone de’ Medici. Ihre Mutter verließ die unglückliche Ehe und ging 1675 zurück nach Paris. Die Achtjährige wurde daraufhin von der Großmutter Vittoria della Rovere erzogen.

Trauung und Düsseldorfer Jahre

Cosimo zog verschiedene mögliche Heiratskandidaten für seine Tochter in Erwägung u.a. Viktor Amadeus I., Peter II., Jakob II. sowie Karl II. Schließlich wurde eine Heirat mit Johann Wilhelm von der Pfalz arrangiert.

Bei ihrer Vermählung mit dem Kurfürsten am 29. April 1691 im Florentiner Dom handelte es sich um eine Trauung per Stellvertreter, bei der ihr Bräutigam nicht selbst anwesend war, sondern durch den Bruder Annas, Ferdinando de’ Medici vertreten wurde. Abgeschlossen wurde die Heirat am 5. Juni 1691 in Neuburg an der Donau. Solche arrangierten Herrscherehen aus Staatsraison, waren zumeist mit wenig Sympathie und Liebe verbunden. Die Ehe von Anna Maria Luisa bildete in dieser Hinsicht eine bemerkenswerte Ausnahme. Sie erlebte bis zum Tod von Johann Wilhelm im Jahr 1716 eine zwar kinderlose, aber trotz allem glückliche Ehe.

Beide liebten die Musik, die Malerei und die Jagd. Der Kurfürst und seine Gemahlin entwickelten als Förderer der Künste ihre Residenzstadt Düsseldorf zeitweise zu einer europäischen Kunstmetropole. Der Kernbestand der Gemäldesammlung befindet sich heute allerdings in der Alten Pinakothek in München. 1696 wurde ein imposantes barockes Opernhaus eröffnet. Georg Friedrich Händel gastierte des Öfteren am kurfürstlichen Hof. Arcangelo Corelli widmete dem Fürstenpaar seine Concerti Grossi op. 6. Auch der Bau des Jagdschlosses Bensberg sowie Renovierung und Ausbau des Düsseldorfer Schlosses fallen in diese Zeit.

Rückkehr nach Florenz

Nach dem Tod des Kurfürsten kehrte Anna Maria Luisa nach Florenz zurück, wo sie mit Böllerschüssen und Glockengeläut empfangen wurde, zumal sich abzeichnete – was bei ihrer Geburt ganz unwahrscheinlich gewesen war –, dass sie die Herrschaft über die Toskana antreten würde. Sie übernahm zuerst die Rolle der ersten Dame des Staates unter ihrem unverheirateten und kinderlosen Bruder Gian Gastone de’ Medici, um dann selbst Großherzogin zu werden. Zu diesem Zeitpunkt war unter den Mächten Europas bereits ausgemacht, dass die Toskana nach ihrem Tode und dem Aussterben der Familie Medici an Franz III. von Lothringen fallen sollte, den Mann von Maria Theresia und nachmaligen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Dies sollte der Ausgleich für den Verlust der Herrschaft über Lothringen, die dieser an König Stanislaus I. Leszczyński von Polen hatte abtreten müssen, sein.

In ihrem letzten Willen vermachte sie das persönliche Eigentum der Medici der Stadt Florenz – unter der Bedingung, dass es niemals aus der Stadt entfernt würde. Dieser Besitz, der den größten Teil der bedeutenden Kunstsammlungen Florenz’ ausmacht (Uffizien, Palazzo Pitti), befindet sich weitestgehend heute noch dort.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Anna Maria Louisa de’ Medici — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Luisa — may refer to: People Anna Maria Luisa de Medici (1667 1743), last of the Medici to live in the Pitti Palace Archduchess Maria Luisa of Austria (1791 1847), second wife of Napoléon Bonaparte Maria Luisa Ambrosini (20th century), non fiction author …   Wikipedia

  • Maria Theresa of Spain — Maria Theresa of Austria Maria Theresa with Her son, the Dauphin, Louis of France, Pierre Mignard 1661 Queen consort of France and Navarre Tenure …   Wikipedia

  • Maria Anna of Spain — Holy Roman Empress, German Queen Queen consort of Hungary and Bohemia Portrait of Maria Anna by Velazquez, 1630 Consort 1631–1646 …   Wikipedia

  • Maria of Austria, Holy Roman Empress — Maria of Austria Holy Roman Empress; Queen consort of Germany, Hungary and Bohemia Tenure 1562–1576 Spouse Maximilian II, Holy Roman Emperor Issue …   Wikipedia

  • Maria Luisa of Spain, Duchess of Lucca — Maria Luisa of Spain Maria Luisa and her son Charles Louis, by Goya, 1800 Queen of Etruria Consort 21 March 1801 – 27 May 1803 …   Wikipedia

  • Maria Antonia Ferdinanda of Spain — The Queen by Mengs Queen consort of Sardinia Consort …   Wikipedia

  • Maria Luisa of Spain — Not to be confused with Maria Luisa of Spain, Duchess of Lucca. Maria Luisa of Spain Holy Roman Empress Tenure 20 February 1790 – 1 March 1792 …   Wikipedia

  • Maria Theresa — For other uses, see Maria Theresa (disambiguation). Maria Theresa …   Wikipedia

  • Descendants of Marie de Medici — Descendants in three generations Marie de Medici 1573–1642 Queen of France See Ancestors Children Grand Children Great Grand Children Princess Henrie …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”