Lambert Ludolf Helm

Lambert Ludolf Helm

Lambert Ludolf Helm, auch: Lambertus Ludolfus Helm, auch Pithopoeus, Kuiper; (* 21. März 1535 in Deventer; † 20. Januar 1596 in Heidelberg) war ein niederländischer Humanist, Pädagoge und lateinischer Dichter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn eines Schullehrers, studierte er um 1556 an der Universität Rostock und wechselte 1558 an die Universität Wittenberg. Dort besuchte er unter anderem die Vorlesungen von Philipp Melanchthon und erwarb sich am 16. Februar 1559 den akademischen Grad eines Magisters an der philosophischen Fakultät. Im Anschluss an seine Studien kehrte er in seine Heimatstadt zurück und errichtete dort eine Schule, die sich in wenigen Jahren einen guten Ruf erwarb.

1563 folgte er einer Empfehlung als Direktor an das Pädagogium in Heidelberg, wo er selbst als Dialektik, Rhetorik und griechische Sprache unterrichtete. Bald darauf wird er an die Universität Heidelberg als Professor für Poesie und Eloquenz berufen und war Lehrer am so genannten Kollegium der Sapienz. Da Ludwig VI. (Pfalz) in der Kirchenpolitik vom Reformierten zum lutherischen Glauben um schwenkte, folgte Helm seinen Kollegen zur Neustadt an der Weinstraße an das "Collegium Casimirianum".

Nach dem Tod Ludwig VI. (Pfalz), wurde wieder das reformierte Glaubensbekenntnis an der Heidelberger Akademie eingeführt. Daraufhin kehrte Helm wieder dorthin zurück und nahm den Lehrstuhl als Professor der klassischen Sprachen wieder ein, welches Amt er bis zu seinem Tod ausführte. Als gefeierter Philologe und Dichter hatte sich Helm einen guten Ruf erworben. Seine Schriften sind ausschließlich in der lateinischen Sprache abgefasst. Zudem hat er als die „Commentarien“ von Zacharias Ursinus herausgegeben.

Die öffentliche Seite seiner Position spiegelt sich in akademischen Reden und in entsprechend dem Anlass verfasster repräsentativer Lyrik wider. Selbst gegenüber Mitgliedern des pfälzerischen Fürstenhauses äußerte sich dabei des Öfteren den Kulturbewussten und didaktischen Grundzug seiner Lyrik. Neben älteren Kontakten treten die gelehrten Freundschaften zu den Lehrern, Geistlichen u. Professoren des Heidelberger Späthumanismus, wie zum Beispiel Johannes Posthius, in den Vordergrund.

Seine Tochter Sarah heiratete am 16. Februar 1591 Pfarrer Johannes Adam.

Werkauswahl

  • De Studio Poetices Oratio. Heidelberg1576
  • Oratio de Studio et Caussis Eloquentiae. Neustadt/Hardt 1581.
  • Poematum Libri iv. Neustadt/Hardt 1585.
  • Poematum Lib. Quinctus. Speyer 1588.
  • Oratio de Astronomia. Heidelberg 1589.
  • La-crimac in obitum [...] Johannis Casimiri. Heidelberg1592.
  • Poematum Libri Sextus f-Septimus. Heidelberg 1591
  • Nuptiae Palatinae scu Poematum Liber Octavus. Heidelberg 1594
  • In Q - Horatl Flacci Artem Poeticam Paraphrasis. Heidelberg 1595
  • De Nihilo et Parvo. In: Amphithcatrum Sapientiae. Hg. Caspar Dornau. Hanau 1619
  • Musac Palatinae. Neustadt/Hardt 1580.
  • Tobias carm. Eleg. Redd., Heidelberg 1565
  • Ars Poetica, Heidelberg 1581
  • Odae, 1587

Literatur

  • Wilhelm Kühlmann: Pithopoeus, Lambertus Ludolfus, auch: L. L. Helm. In: Walther Killy (Hg.): Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache (15 Bände). Gütersloh, München: Bertelsmann-Lexikon-Verl., 1988-1991 (CD-ROM: Berlin 1998, ISBN 3-932544-13-7), Bd. 9, S. 173-174

Weblinks



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