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Lage der Stadt Capinota in Bolivien
Capinota ist eine Kleinstadt in dem bolivianischen Departamento Cochabamba und ist Hauptstadt der Provinz Capinota.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Capinota liegt in einer Höhe von 2.380 m über dem Meeresspiegel am nördlichen Ufer des Río Arque, kurz bevor dieser sich mit dem Río Rocha zum Río Caine vereinigt, der weiter flussabwärts den Namen Río Grande trägt. Die Stadt liegt 66 Kilometer südlich von Cochabamba, der Hauptstadt des Departamentos.
Klima
Das Klima ist semi-arid mit einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von 500 mm und einer Jahresdurchschnittstemperatur von 18°C. Die Trockenzeit dauert von Mai bis September und weist niedrigere Temperaturen auf, ist aber frostfrei. Die Regenzeit dauert von Dezember bis Februar und ist wärmer als der Jahresdurchschnitt.
Bevölkerung
Die Einwohnerzahl von Capinota ist in den letzten zwei Jahrzehnten von 3.955 (Volkszählung 1992) auf 4.766 (VZ 2001) gestiegen und wird jetzt auf 5.686 (2008)[1] geschätzt. Das jährliche Bevölkerungswachstum beträgt 1,77%. Die Einwohner von Capinota gehören in erster Linie der ethnischen Gruppe der Quechua an.
Industrie
Nahe Capinota gibt es mit dem Coboce-Zementwerk den einzig nennenswerten Industriebetrieb im Umfeld des Ortes.
Landwirtschaft
Durch das Fehlen von Frost sind die Anbaubedingungen in und um Capinota das ganze Jahr über günstig. Anbaupflanzen sind vor allem Kartoffeln, Karotten, Rüben, Zwiebeln, Mais und Alfalfa. Daneben gibt es Weingärten und Obstgärten mit Pfirsich- und Äpfelbäumen.
Die Felder haben eine durchschnittliche Größe von nur 0,35 ha, die Feldgröße schwankt von 600 bis 6.000 m². Das Land ist Privatbesitz oder auf Erntebeteiligung gepachtet. Anbau und Ernte geschehen in erster Linie in Handarbeit oder mit Zugochsen, Traktoren sind selten.
Lameo
Genauso wie in einigen anderen Tälern des Departamentos Cochabamba, betreiben die Bauern von Capinota die indigene Lameo-Technik des Bodenschutzes (auch: may’kas), um auf ihren Feldern fruchtbaren Boden zu erhalten und zu verbessern. Sie nutzen dabei die mineralischen und organischen Sedimente des Río Arque, die durch die wiederkehrenden Regengüsse im oberen Teil des Flusses ausgeschwemmt werden. Durch das Anlegen von Dämmen wird dazu im Talkessel von Capinosa der Fluss auf die Felder in der Flussaue umgeleitet.
Um den Flusslauf zu verlegen, werden in diesen Dämmen sogenannte bocatomas angelegt, Öffnungen und Einlässe, die alle ein bis drei Jahre nach jeder Überflutung erneuert werden müssen. Diese Öffnungen haben eine Höhe von 30 cm und das nach starken Regenfällen anschwellende Flusswasser lagert hinter den Dämmen Sedimente in einer Höhe von etwa 10 cm ab. Diese Deiche oder Dämme um die Felder herum werden vor allem im Dezember zu Beginn der Regenzeit angelegt. Zwischen den Feldern sorgen schmale Kanäle von 35 cm Tiefe und 80 cm Breite dafür, dass sich Wasser und Sedimente gleichmäßig verteilen. Am unteren Ende der Felder sorgen Furchen für einen Abfluss des überschüssigen Wassers, so dass innerhalb der Deiche das Wasser 12-15 cm hoch steht.
Die Lameo-Bewässerung und -Sedimentation in Capinota wird von mehr als 200 Kleinbauern auf einer Fläche von 2,3 km² eingesetzt. Dies ermöglicht den Bauernfamilien eine intensive und marktorientierte Bewirtschaftung mit dem Anbau von Kartoffeln und Hollandtomaten. Auf Feldern, die außerhalb der Reichweite des Flusses liegen, wird Bodenverbesserung betrieben, indem Flusssedimente zusammen mit Hühnerdung unter den Ackerboden gemischt werden.
Durch geomorphologische und Sedimentations-Untersuchungen in der benachbarten Region Valle Alto konnte nachgewiesen werden, dass die Lameo-Technik in diesem Raum mindestens auf die Zeit von 1500 v.Chr. zurückgeht.
Einzelnachweise
Weblinks
- Karte der Provinz Capinota
- Lameo, an indigenous method of soil conservation (engl.)
- Estimating spatial patterns of soil erosion and deposition in the Andean region (engl.)
- Appropriate designs and appropriating irrigation systems (engl.)
-17.715-66.263611111111Koordinaten: 17° 43′ S, 66° 16′ W
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