Lampredi

Lampredi

Aurelio Lampredi (* 16. Juni 1917 in Livorno; † 1. Juni 1989 ebenda) war ein italienischer Konstrukteur von Automobil- und Flugzeugmotoren.

Lampredi begann seine Laufbahn als Konstrukteur bei Piaggio mit dem Bau von Vespa-Motorrollern. Vor dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er bei Isotta-Fraschini und war später für das Flugzeugdesign bei Reggiane zuständig.

Nach dem Krieg wurde er als Konstrukteur von 12-Zylinder-Motoren für die Scuderia Ferrari weit über die Grenzen seines Heimatlandes Italien hinaus bekannt. Lampredi hatte schon 1946 einen Motor für Ferrari gebaut. Dieser 4,5-Liter-V12-Motor kam im Ferrari 257S ab 1950 zum Einsatz. Lampredi kehrte 1947 für ein Jahr zu Isotta-Fraschini zurück, ab 1948 begann er sein Konzept der Motoren ohne Aufladung bei Ferrari zu verwirklichen.

Die neuen Motoren hatten maßgeblichen Anteil an den ersten Erfolgen von Ferrari in der Formel 1. Zunächst waren die Triebwerke im 275F1 sowie im 340F1 eingebaut, bevor José Froilán González im Ferrari 375F1 mit Lampredi-V12-Motor beim Großen Preis von Großbritannien 1951 in Silverstone den ersten Sieg für Ferrari bei einem Weltmeisterschaftslauf feierte.

Als sich 1952 die Regeln für die Rennen der größten Monopostoklasse änderten, konstruierte Aurelio Lampredi einen neuen Motor. Für die nunmehr nach dem technischen Regelement der Formel 2 ausgetragenen Rennen der Fahrerweltmeisterschaft entwickelte er einen 4-Zylinder-Motor mit 2 Liter Hubraum. Der Motor kam im neuen Ferrari 500 zum Einsatz, mit dem Alberto Ascari die Weltmeisterschaften 1952 und 1953 gewann.

Lampredis Arbeit für Ferrari endete 1955 nach der Übernahme der Rennabteilung von Lancia. Mit Lancia kamen Vittorio Jano zu Ferrari und dessen V6- und V8-Motoren in die Ferrari-Rennwagen. Die Lampredi-12-Zylinder-Motoren lebten jedoch weiter und kamen noch viele Jahre in den Straßenwagen zum Einsatz. Lampredi selbst wechselte zu Fiat und war dort bis 1977 Chefentwickler in der Motorenabteilung. Von 1973 bis 1982 war er auch Sportdirektor bei der Fiat-Tochter Abarth.

Lampredi war verantwortlich für die Fiat-Twin-Cam- und SOHC-Motoren, die er stetig weiterentwickelte. Der sogenannte Lampredi-Motor wurde als 2-Liter-16V-Triebwerk bis in die späten 1990er-Jahre gebaut, und bewährte sich in Wagen der Marken Alfa Romeo, Fiat und Lancia. Im Lancia Kappa Coupé (1997) erreichte dieser Motortyp über 205 PS.

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