Landkreis Bartenstein

Landkreis Bartenstein

Der Landkreis Bartenstein (Ostpr.) (bis 1927: Kreis Friedland) ist ein ehemaliger Landkreis in Ostpreußen und bestand als preußischer Landkreis in der Zeit zwischen 1818 und 1945.

Der Landkreis Bartenstein (Ostpr.) umfasste am 1. Januar 1945:

1945 wurde der Landkreis durch die polnisch-sowjetische Demarkationslinie geteilt. Die nördliche Hälfte liegt heute in der zu Russland gehörenden Oblast Kaliningrad, die südliche Hälfte liegt in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Inhaltsverzeichnis

Verwaltungsgeschichte

Königreich Preußen

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress entstand mit dem 1. Februar 1818 der Kreis Friedland im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Preußen (nicht: Ostpreußen).

Dieser umfasste die Kirchspiele:

  • Abschwangen,
  • Allenau,
  • Allenburg,
  • Almenhausen,
  • Auglitten,
  • Böttchersdorf,
  • Deutsch Wilten,
  • Domnau,
  • Friedenberg,
  • Friedland,
  • Georgenau,
  • Groß Schönau und Filial Langenau,
  • Klein Schönau,
  • Klingenberg,
  • Schippenbeil,
  • Schönbruch,
  • Schönwalde,
  • Stockheim (Friedland).

Das Landratsamt war in Friedland.

Bereits zum 1. April 1819 wurden umfangreiche Änderungen von Kreisgrenzen vorgenommen:

  • Eingliederung der Kirchspiele Almenhausen und Abschwangen aus dem Kreis Friedland in den Kreis Kreuzburg,
  • Eingliederung der Kirchspiele Bartenstein, Falkenau, Gallingen und Groß Schwansfeld aus dem Kreis Rastenburg in den Kreis Friedland,
  • Eingliederung der Kirchspiele Friedenberg und Groß Schönau aus dem Kreis Friedland in den Kreis Gerdauen.

1829 gehörte der Kreis – nach dem Zusammenschluss der bisherigen Provinzen Preußen (nicht: Ostpreußen) und Westpreußen – zur neuen Provinz Preußen mit dem Sitz in Königsberg i. Pr.

Am 1. April 1845 wurde der Kreissitz von Friedland nach Domnau verlegt.

Norddeutscher Bund/Deutsches Reich/Großdeutsches Reich

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Nach der Teilung der Provinz Preußen in die neuen Provinzen Ostpreußen und Westpreußen wurde der Kreis Friedland am 1. April 1878 Bestandteil Ostpreußens.

Am 10. Dezember 1895 wurde die bisher irrtümlich zum Kreis Friedland gezählte Besitzung Heinrichshof vom Kreis Friedland in den Kreis Wehlau eingegliedert.

Seit dem 1. Oktober 1902 war das Landratsamt in Bartenstein, es blieb aber weiter beim bisherigen Kreisnamen. Erst ab dem 21. Oktober 1927 führte der Kreis Friedland den Namen Bartenstein.

Zum 1. November 1928 wechselten die Gutsbezirke Bonschen, Glommen, Karolinenhof und Keegels vom Kreis Bartenstein in den Kreis Preußisch Eylau.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Bartenstein entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der nahezu alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Gleichzeitig trat der Gutsbezirk Elisenau-Frisching, Forst vom Kreis Bartenstein zum Kreis Wehlau.

Entsprechend der Umbenennung der Kreisstadt führte auch der Kreis ab 20. Juli 1938 den Namen Bartenstein (Ostpr.). Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis Bartenstein (Ostpr.) entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und wurde danach größtenteils Teil der Sowjetunion. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, sofern sie nicht bereits geflüchtet war, in der Folge vertrieben.

Kommunalverfassung

Die Landkreis Friedland gliederte sich zunächst in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständigem Wegfall – in selbstständige Gutsbezirke.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden Bartenstein, Domnau, Friedland und Schippenbeil führten jetzt die Bezeichnung Stadt.

Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 die im Deutschen Reich gültige Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst.

Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Ortsnamen

Die durchweg deutschen Ortsnamen wurden im Wesentlichen bis 1945 beibehalten.

Allein zwei Städte erhielten 1938 veränderte Namensbezeichnungen, nämlich:

  • Bartenstein: Bartenstein (Ostpr.),
  • Friedland i. Ostpr.: Friedland (Ostpr.).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Landkreis Bartenstein (Ostpr.) — Der Landkreis Bartenstein (Ostpr.) (bis 1927: Kreis Friedland) war ein Landkreis in Ostpreußen und bestand als preußischer Landkreis in der Zeit zwischen 1818 und 1945. Der Landkreis Bartenstein (Ostpr.) umfasste am 1. Januar 1945: die vier… …   Deutsch Wikipedia

  • Bartenstein — ist eine Stadt in Ostpreußen, polnisch Bartoszyce der von dort aus verwaltete frühere Landkreis Bartenstein (Ostpr.) ein Stadtteil von Schrozberg in Baden Württemberg, siehe Bartenstein (Schrozberg) das von dort stammende Adelsgeschlecht im 13.… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Friedland — In der deutschen Verwaltungsgeschichte gab es zwei Regionen namens Landkreis Friedland: einen Landkreis in Ostpreußen (1818–1945) mit Sitz in Friedland in Ostpreußen (russisch: Prawdinsk), ab 1902 in Bartenstein, 1927 in Landkreis Bartenstein… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Angerapp — Der preußisch deutsche Kreis Darkehmen (1938 umbenannt in Kreis Angerapp, ab 1939 Landkreis Angerapp) in Ostpreußen bestand in der Zeit zwischen 1818 und 1945. Er umfasste am 1. Januar 1945: die Stadt Angerapp (bis 1938 Darkehmen, dann kurzzeitig …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Braunsberg — Lage in Ostpreußen Der Landkreis Braunsberg (Ostpr.) ist ein ehemaliger Landkreis im früheren Ostpreußen und bestand als preußisch deutscher Landkreis in der Zeit zwischen 1818 und 1945. Inhaltsverzeichnis 1 Überblick 2 Einwohneren …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Elchniederung — Die Artikel Elchniederung und Landkreis Niederung überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Fischhausen — Der Landkreis Samland entstand am 1. April 1939 durch Zusammenlegung der seit 1818 bestehenden preußisch deutschen Vorläufer Kreis Fischhausen und Kreis Königsberg i. Pr.. Benannt wurde er nach der Halbinsel Samland. Der Landkreis Samland… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Königsberg — Der Landkreis Samland entstand am 1. April 1939 durch Zusammenlegung der seit 1818 bestehenden preußisch deutschen Vorläufer Kreis Fischhausen und Kreis Königsberg i. Pr.. Benannt wurde er nach der Halbinsel Samland. Der Landkreis Samland… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Königsberg (Preußen) — Der Landkreis Samland entstand am 1. April 1939 durch Zusammenlegung der seit 1818 bestehenden preußisch deutschen Vorläufer Kreis Fischhausen und Kreis Königsberg i. Pr.. Benannt wurde er nach der Halbinsel Samland. Der Landkreis Samland… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Niederung — Die Artikel Elchniederung und Landkreis Niederung überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”