Langeland Kommune

Langeland Kommune
Lage der Inselgemeinde Langeland in Dänemark

Langeland [ˈlɑŋəlanʔ] ist eine 52 km lange und bis zu 11 km breite Ostseeinsel in der Region Syddanmark in Dänemark. Sie ist über ein Brückensystem erreichbar, das die Inseln Siø und Tåsinge einschließt und das an das nordwestlich gelegene Fünen angebunden ist. Die Insel Langeland mit 13.881 Einwohnern (1. Januar 2006) bildet zugleich auch eine Großgemeinde (seit 2007). Östlich von Langeland erstreckt sich der Langelandsbelt. Er ist eine südliche Verlängerung des Großen Belts, der einen der dänischen Ostseezugänge bildet. Langeland ist Teil der Inselwelt der sogenannten Dänischen Südsee (im Dänischen: Sydfynske øhav).

Inhaltsverzeichnis

Geografie, Verwaltung und Verkehr

Die 284 km² große Insel Langeland gliedert sich von Nord nach Süd in die drei historische Verwaltungsbezirke:

  • Tranekær
    • Hier ist das Tranekær-Schloss eine der Hauptsehenswürdigkeiten. An der Nordspitze Langelands liegt der kleine Hafenort Lohals. Die von hier aus nach Korsør auf Seeland (Querung des Großen Belts) verkehrende Fähre wurde 1998 eingestellt.
  • Rudkøbing
    • Rudkøbing ist der Hauptort der Gemeinde Langeland und bildet die Inselmitte. Rudkøbing beherbergt die südlichste Hauptverkehrsachse Dänemarks in West-Ost-Richtung. Die Verbindung nach Westen wird über die Brücke in Rudkøbing, die nach Osten mit der Fährverbindung Spodsbjerg-Tårs (Insel Lolland) hergestellt. Durch außerordentlich flache Gewässer verkehrt außerdem eine moderne Fähre von Rudkøbing nach Marstal auf der Nachbarinsel Ærø.
  • Südlangeland
    • Der südliche Inselteil liegt abseits der großen Verkehrswege. Im November 2003 wurde die jahrzehntelang existierende Fährlinie nach Deutschland (Bagenkop - Kiel) mit einer bis zu 140 PKW fassenden Auto/Personen-Fähre endgültig eingestellt, da sie nach Beendigung des zollfreien Einkaufs innerhalb der EU (Butterfahrt) nicht mehr wirtschaftlich rentabel betrieben werden konnte.

Touristisches

Touristisch interessante Punkte in Südlangeland sind u. a. das Ristinge-Kliff in Sichtweite der Insel Ærø und der Leuchtturm "Keldsnor Fyr" nahe dem Fischer- und Segelhafen Bagenkop an der Südspitze der Insel. Auch befindet sich hier das Langelandsfort, ein Militärstützpunkt während des kalten Krieges, verlor es nach dessen Ende seine Bedeutung. Es wurde 1993 in ein Museum umgewandelt, in dem unter anderem zwei Düsenjäger (Saab J-35 Draken und MIG-23) zu besichtigen sind.

"Kong Humbles Grav"

Archäologie

Langeland ist durch eine Reihe prähistorischer Denkmäler interessant. Darunter ragen die Ganggräber und Dolmen im Skovtofte (2), im Tvedskov (9), in Herslev (15), "Kong Humbles Grav" (20), bei Ristinge Nor (22) und das von Hjulberg (28) sicher heraus.

Geologie

"Keldsnor an der Südspitze von Langeland. Im Hintergrund einige Huthügel"

Auf Langeland befinden sich etwa 690 allein stehende Hügel, die sich trotz ihrer relativ geringen Höhe von nur 10 bis 20 Metern deutlich von der sie umgebenden flachen Landschaft abheben. Diese hutförmigen Hügel (dän.: hatbakker) bilden eine einzigartige Landschaftsform und sind das herausragende landschaftliche Element der Insel. Die Hügel erstrecken sich in einer langen Reihe über die gesamte Insel, mit Ausnahme der Halbinsel Ristinge. Die Hügelreihe setzt sich in den Großen Belt hinein fort und führt in einem Bogen von Lohals bis Korsør auf Seeland. Die Hügel bestehen überwiegend aus vom Schmelzwasser eiszeitlicher Gletscher abgelagertem Kies und Sand, wobei die Lagen aufrecht stehen und zum Zentrum der Anhöhe hin geneigt sind.

Bis heute liegt keine gesicherte Erklärung über die Entstehung dieser Huthügel vor. Es ist möglich, dass sie aus kleinen Seen entstanden, die sich auf dem vorderen Teil eines zum Stillstand gekommenen Gletschers gebildet haben. In diesem Abschnitt des Gletschers bildeten sich Spalten in einem schachbrettartigen Muster, eine Erscheinung, die mit dem russischen Wort „krevasser“ bezeichnet wird. Dort, wo die Spalten im rechten Winkel aufeinander treffen, entstand eine kleine Senke. Vom Schmelzwasser des Gletschers wurden Kies, Sand und Ton in das kleine Becken verfrachtet. Der weiter zurück liegende aktive Teil der Gletscher stieß zu einem späteren Zeitpunkt auf das Toteis mit seinen Seen oder fuhr darüber hinweg. Dabei wurden die Lagen gefaltet und die Spitzen dieser Falten abgehobelt. Einige Stellen wurden mit Geschiebemergel überdeckt. Als das Eis schmolz, blieben die Hügel auf einer flachen Oberfläche in einer langen Reihe zurück.

Eine weitere geologische Sehenswürdigkeit ist "Keldsnor" im äußersten Süden der Insel. Es handelt sich um einen Strandsee, der aus einer früheren Meeresbucht entstanden ist, die von einem Nehrungshaken und steinigen Strandwällen vom offenen Meer abgeschnürt wurde.

Verschiedenes

Der berühmteste Sohn der Insel ist der Entdecker des Elektromagnetismus Hans Christian Ørsted.

Siehe auch

Literatur

  • Denkmäler auf Langeland (auf dt. im Langelandmuseum erhältlich)
  • Gunnar Larsen: Fyn og Øerne (erschienen in der Reihe Geologisk set) - 144 S., zahlr. Abb. und Karten, Geografforlaget, Brenderup (DK) 2002.

Weblinks


54.92972222222210.7780555555567Koordinaten: 54° 56′ N, 10° 47′ O


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