- Langlochziegel
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Der Lochziegel (auch Hohlziegel) ist ein Mauerziegel, der zur Gewichtsverminderung und zur besseren Wärmedämmfähigkeit durchlocht ist. Man unterscheidet hierbei zwischen dem Hochlochziegel (HLZ), dessen Lochung senkrecht zur Auflagefläche verläuft und der daher tragend eingesetzt werden kann und dem Langlochziegel (LLZ), dessen Lochung waagerecht zur Auflagefläche verläuft und der daher eine weniger gute Tragfähigkeit besitzt.
Leichthochlochziegel
Diese Ziegel weisen eine Rohdichte (Masse/Volumen inkl. Löchern) von kleiner/gleich 1,0 kg/dm3 auf. Die Masse des Ziegels wird durch den Lochanteil (z.B. 50%) und die Porosierung bzw. die Rohstoffauswahl gesteuert. Der Ziegelscherben kann durch Ausbrennstoffe wie Polystyrolkügelchen, Sägemehl, Papierfaser, etc. „geleichtert“ und somit wärmedämmender beispielsweise auf 1,4 kg/dm3 eingestellt werden.
Industriell wird die Porigkeit durch die Beimischung z.B. von Schaumpolystyrol-Kügelchen erreicht, die beim Brennvorgang verbrennen und Luftporen zurücklassen. Um sowohl die Leichtigkeit, als auch die Richtung der Lochung (horizontal = Langloch oder vertikal = Hochloch ) zum Ausdruck zu bringen, spricht man auch oft vom Leichthoch- beziehungsweise Leichtlanglochziegel. Der Leichtlanglochziegel aber wird aufgrund seine geringen Druckfestigkeit in Deutschland kaum noch eingesetzt.
Beim Neubau von Einfamilienhäusern und Reihenhäusern werden die monolithischen Außenwände bei den meisten Bauvorhaben mit Wärmedämmziegeln der Wanddicke 36,5 cm hergestellt. Der Wärmeleitfähigkeitskoeffizient λ liegt z.B. bei Poroton Planziegeln-T10 bei 0,10 W/(m×K) , T12 bei 0,12 W/(m×K), T14 bei 0,14 W/(m×K). Die mit Perlite (Vulkangestein, 0-3 mm) verfüllten Poroton Plan-T9 und -T8 zeigen die Grenze des heute technisch Machbaren. Die Füllung weist Wärmeleitfähigkeiten von 0,045 W/(m×K) auf, während der porosierte Ziegelscherben eine Wärmeleitfähigkeit von ca. 0,286 W/(m×K) einhält. Im Zuge der CO2-Diskussionen und die Verursachung durch neue und bestehende Wohngebäude, gewinnen die U-Werte als „wärmetechnische Bauteilkennwerte“ zunehmend an Bedeutung (KfW-Förderung, zinsgünstige Kredite). Die Energieverluste der Außenwände betragen ca. 30% aller wärmeübertragenden Umfassungsflächen wie Fenster, Dach, Fundament, Türen eines Wohnhauses. Unter Berücksichtigung der Heizungsanlagentechnik (Energieanlagen-Aufwandszahl, Brennwertgeräte) reduziert sich dieser Wert auf ca. 12 %.
Langlochziegel
Während Hochlochziegel tragende Funktionen übernehmen können, eignen sich Langlochziegel (LLZ) für Trennwände ohne statische Funktionen. In südlichen Ländern wie Italien oder Türkei dienen Langlochziegel zum Ausmauern der Bereiche zwischen Stahlbetonpfeilern, der bevorzugten Hauskonstruktion aufgrund der erhöhten Erdbebengefahr.
Wärmedämmfähigkeit
Seine verbesserte Wärmedämmfähigkeit resultiert aus den Mechanismen Wärmeleitung durch die Stege, Konvektion innerhalb der luftgefüllten Löcher und Strahlung durch die Lochbereiche. Die Gewichtung der einzelnen Wärmeübertragungsmechanismen hängt im Wesentlichen von der Lochgestaltung (Lochlänge, -breite, -anzahl in Wanddickenrichtung), den Stegdicken und den Scherbeneigenschaften des gebrannten Tones (mit Ausbrennstoffen wie Polystyrol-Kügelchen, Sägemehl, Papierfaser) ab.
Die Wärmeleitzahlen der modernen Poroton-Leichthochlochziegel für einschaliges Außenmauerwerk ohne Zusatzdämmung (heute meistens Planhochlochziegel, geschliffen auf eine Höhe von 249 mm (± 0,5 mm, verarbeitet mit Dünnbettmörtel D = 1 mm) erreichen Werte von 0,09 W/(m×K) bzw. 0,10 W/(m×K) bei Ziegelrohdichten (Rohdichte=Masse/Volumen) von 600 bis 650 kg/m3. Die Verwendung erfolgt hauptsächlich in den Wandstärken 36,5 cm und 30,0 cm, seltener in den Stärken 42,5 und 49,0 cm.
Diese Ziegel sind bauaufsichtlich zuzulassen durch das DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik, Berlin). Die oberste Bauaufsichtsbehörde DIBt fordert und prüft die Verwendbarkeitsnachweise wie Wärmedurchlasswiderstandsprüfungen, Sorptionsfeuchtegehalte und Wandtragfähigkeitsnachweise vom Hersteller.
Die heutzutage nachgefragten Ziegel weisen Nuten und Federn auf (mörtelfreie Stoßfuge). Mörteltaschenziegel und Mauertafelziegel, wie sie noch vor wenigen Jahren eingesetzt wurden, haben heute in Deutschland keine große Bedeutung mehr.
Im Vergleich zu anderen Baustoffen für die Außenwand muss erwähnt werden, dass Tonziegel innerhalb der Herstellung getrocknet und dann gebrannt werden, wodurch die Druckfestigkeitseigenschaften (in der Regel mindestens 9 N/mm2, sehr oft 15 N/mm2) erreicht werden. Durch den Brennprozess werden die Ziegel ohne Restfeuchte ausgeliefert, wodurch der Bauherr keine Energie zum Trockenheizen aufwenden muss (bis auf die Baufeuchte aus Mörtel und Putz) und die Wärmeleitfähigkeitseigenschaften von Anfang an gewährleistet sind.
Nicht zu verwechseln ist der Hohlziegel mit der Hohlpfanne, bei der es sich um einen Dachziegel handelt.
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