- Lapcat
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LAPCAT oder Long-Term Advanced Propulsion Concepts and Technologies ist ein Programm des Europäischen Weltraumforschungs- und Technologiezentrums ESTEC, einer Unterorganisation der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Ziel ist die Entwicklung eines Wasserstofftriebwerkes, mit dem zivile Verkehrsflugzeuge Geschwindigkeiten von etwa 6000 km/h (Mach 5) erreichen sollen.
Das zum Triebwerk passende Flugzeug mit Deltaflügeln, das etwa 140 Meter Länge aufweisen soll (Airbus 380: 73 m), wird unter der Projektbezeichung A2 entworfen.[1]
Für den Nachfolger des Überschall-Passagierjets Concorde sollen Triebwerke entwickelt werden, die nicht nur Überschall, sondern Hyperschall erreichen könnten. Solch ein Flugzeug mit 300 Passagieren und einer Gesamtlast von 400 Tonnen könnte die Strecke Brüssel - Sydney in vier Stunden zurücklegen.
Da herkömmliche Mantelstromtriebwerke (engl. Turbofan) bei 3000 km/h ihre Höchstgrenze erreichen, kommt nur ein Staustrahltriebwerk (engl. Ramjet) in Frage. Da Staustrahltriebwerke erst ab mehreren 100 km/h-Geschwindigkeit funktionieren, muss bis zum Erreichen dieser Geschwindigkeit das Triebwerk zunächst auch eine Turbofunktion aufweisen. Erforderlich ist also ein kombiniertes Triebwerk. Ein solches Kombinationstriebwerk weist z.B. die Lockheed SR-71 mit dem Pratt & Whitney J58 auf.
Da selbst Staustrahltriebwerke ab Mach 5 Überhitzungsprobleme entwickeln, muss dieses Triebwerk als Staustrahltriebwerk mit Überschallverbrennung (engl. Scramjet) ausgeführt werden, wobei hier Tiefkühltemperatursysteme zur Kühlung der ankommenden Luft entwickelt werden müssen.[2]
Ein solches System wurde im amerikanischen unbemannten Prototypen X-43A der NASA eingesetzt, die mit diesem Flugzeug im November 2004 den derzeit gültigen Rekord von Mach 9,6 also 11.250 km/h erreichte.
Die Flüge müssen in einer Höhe von 20-30 km stattfinden, wo Luft dünn genug ist, aber noch genügend Sauerstoff für die Verbrennung bereit steht.
ESA-Koordinator der 14 beteiligten Partner aus den 6 EU-Ländern Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande und Großbritannien ist Johan Steetlant.
Literatur
- Matthieu Lethé: Die Enkel der Concorde. in: research eu. Luxemburg 2007, H.53 (Sept.), S.28-29. ISSN 1830-7388
Weblinks
- LAPCAT-Seite der ESA (englisch)
- LAPCAT Seite der Reaction Engines Limited (englisch)
Einzelnachweise
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