- Lappenpickert
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Pickert ist eine regionale Spezialität in Ostwestfalen-Lippe und angrenzenden Gegenden, so etwa im südöstlichen Teil des Osnabrücker Landes.
„Lippischer Pickert“ ist ein pfannkuchenartiges Gericht, das früher ein „Arme-Leute-Essen“ war und heute als lippische Spezialität gilt. Der aus Hefe, Wasser, Mehl, Eiern, geriebenen Kartoffeln und eventuell Rosinen bestehende Teig wird in der Pfanne gebraten und mit Butter, Pflaumen- oder Zwetschgenmus, Marmelade, Kompott, Apfelmus, Rübenkraut oder auch lippischer Leberwurst bestrichen verzehrt.
„Westfälischer Pickert“ hat ebenfalls geriebene Kartoffeln als Grundlage. Hinzu kommen Mehl, Eier, Milch und Salz. Die Zubereitung und das langsame Backen erfolgt auf einer so genannten „Pickertplatte“ aus Gusseisen (wird meistens vererbt und ist kaum im Handel erhältlich). Darauf werden zum Einfetten dünne Scheiben von geräuchertem, fettem Speck gelegt. Anschließend wird der Teig auf der Platte in runden Portionen von etwa zehn Zentimetern Durchmesser dünn verteilt. Bei wenig Hitze lässt man ihn beidseitig bräunen.
In der Variante des „Kastenpickert“, die im Raum Bielefeld und Gütersloh recht verbreitet ist, wird dieser hingegen in einer Kastenkuchenform ähnlich einem Brot gebacken, nach dem Auskühlen in Scheiben geschnitten und diese in einer Pfanne mit heißem Fett gebraten. Gegessen wird der Westfälische Pickert mit (möglichst gesalzener) Butter, aber auch mit den übrigen, bereits beim Lippischen Pickert erwähnten Aufstrichen. Dazu wird häufig Bohnenkaffee gereicht.
Ähnlich wie bei der niedersächsischen Grünkohl-Tradition verzehrt man Pickert in Westfalen gerne in größerer Gesellschaft, zum Beispiel im Rahmen von Vereins- und Betriebsausflügen.
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