- Lappjagd
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Durch die Lappen gehen ist eine Redensart, die sich aus der Jägersprache ableitet. Bei der sogenannten Lappjagd werden Lappen, also meist Bettlaken und andere Stoffe an Leinen aufgehängt, um damit flüchtende Tiere bei einer Treib- oder Drückjagd in bestimmte Richtungen zu lenken oder am Ausbrechen zu hindern. Heute wird die Lappjagd hauptsächlich noch verwendet, um Wölfe für Forschungszwecke oder Umsiedlungen zu fangen.
Obwohl viele Wildtiere tatsächlich vor den aufgehängten Lappen zurückschrecken, kommt es dabei jedoch immer wieder vor, dass Tiere durchbrechen und somit buchstäblich "durch die Lappen gehen".
Im übertragenen Sinne auf Menschen bezogen taucht die Redensart erst im 18. Jahrhundert auf.
Quellen
- Lutz Röhrich, Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten
- Richard Blase, Die Jägerprüfung
Im Museum Schloss Rheydt der Stadt Mönchengladbach wurden Jagdlappen gezeigt, die mit einem Wappen versehen sind und ein bestimmtes Jagdgebiet begrenzen. Wenn das Tier diese Grenze überschritt, durfte es vom Jagdherrn nicht mehr getötet werden und war somit durch die Lappen gegangen. Quelle: Katalog Städt. Museum Schloss Rheydt Bd I, MG 1981, S. 23f.
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