Larynx-Tubus

Larynx-Tubus

Der Larynxtubus (LT) ist ein Hilfsmittel zur Atemwegssicherung. Er stellt eine Alternative zur endotrachealen Intubation dar und wird vor allem eingesetzt, wenn letztere nicht gelingt, etwa im Rahmen der Reanimation [1], jedoch auch im Rahmen der schwierigen Atemwegssicherung in der Anästhesie.[2] Aufbau und Funktion ähneln dem Combitubus. Beide werden wie auch die Larynxmaske blind eingeführt, der Larynxtubus kommt aufgrund seiner Bauweise nahezu immer im Ösophagus (der Speiseröhre) zu liegen. In Bezug auf Handhabung, Effektivität und Sicherheit ist er diesen Alternativen ebenbürtig.[3] Larynxtubus ist ein Markenzeichen von VBM Medizintechnik, Sulz, Deutschland. Er wurde 1999 entwickelt.[4]

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Der Larynxtubus besteht aus einem an beiden Enden geöffneten Schlauch aus flexiblem Kunststoff. Er besitzt ein Lumen, das zwischen zwei Cuffs (Blockmanschetten zum Abdichten) endet. Der obere, proximale Cuff umgibt den Tubus etwa in der Mitte und kommt nach dem Einführen im Rachen zu liegen, während der untere (distale) am Ende angebracht ist und nach dem Einlegen in der Speiseröhre liegt. Zwischen den Cuffs endet das Lumen in Höhe des Kehlkopfes, so dass durch die Abdichtung der Manschetten nach oben und unten die durch das Beatmungsgerät eingebrachte Luft in die Lunge strömen kann.[3]

Seit 2003 ist der Larynxtubus in einer modifizierten Variante (LT-S) mit zusätzlichem Kanal erhältlich, über die sich eine Magensonde legen lässt.[5]

Anwendung

Die Anwendung des Laryntubus ist einfacher als die Durchführung einer endotrachealen Intubation. Der Larynxtubus wird ohne den Einsatz eines Laryngoskopes blind über den Mund des Patienten eingeführt, der Kopf ist dabei in Neutralstellung oder leicht überstreckt. Der Larynxtubus kommt im Ösophagus zu liegen. Nach dem Blocken (Füllen der Cuffs) kann mit Hilfe eines Beatmungsbeutels oder -gerätes beatmet werden.[3]

An Nebenwirkungen und Komplikationen kommt eine Undichtigkeit des Tubus oder eine Atemwegsverlegung sowie Schädigungen der Schleimhaut des Rachenbereiches in Frage. Eine Überblähung des Magens mit folgender Aspiration von Magensekret in die Lunge ist nicht beschrieben, der untere Cuff scheint eine effektive Abdichtung des Ösophagus zu gewährleisten.[3]

Größencodierung

Größen von Larynxtuben [3]
Größe 0 1 2 3 4 5
Farbe transparent weiß grün gelb rot violett
Zielgruppe Neugeborene
< 5 kg
Babys
5 - 12 kg
Kinder
12 - 25 kg
Kinder
25 kg und < 155 cm
Erwachsene
155 - 180 cm
Erwachsene
180 cm

Einzelnachweise

  1. Nolan JP, Deakin CD, Soar J et al.: European Resuscitation Council guidelines for resuscitation 2005. Section 4. Adult advanced life support. (2005) Resuscitation. 67 Suppl 1:S39-86. PMID 16321716
  2. Gerlach K, Dörges V, Uhlig T: Der schwierige Atemweg. Anasthesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther. 2006 Feb;41(2):93-118; PMID 16493561
  3. a b c d e Asai T, Shingu K: The laryngeal tube. Br J Anaesth. 2005 Dec;95(6):729-36. PMID 16286348
  4. Agro F, Cataldo R, Alfano A, Galli B: A new prototype for airway management in an emergency: the laryngeal tube. Resuscitation (1999) 41: 284–286 PMID 10507719
  5. Dörges V, Ocker H, Wenzel V, Steinfath M, Gerlach K: The Laryngeal Tube S. A modified simple airway device? Anesth Analg 2003; 96: 618±621 PMID 12538222
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