Laserjet

Laserjet
Hewlett-Packard Company
Unternehmensform Company[1]
ISIN US4282361033
Gründung 1939
Unternehmenssitz Palo Alto, Kalifornien, USA
Unternehmensleitung

Mark V. Hurd (CEO, Chairman & President)

Mitarbeiter etwa 309.000 (2008)[2]
Umsatz 118,364 Mrd. USD (2008)[3]
Branche Informationstechnik
Produkte

Computertechnik

Website

www.hp.com

„HP“-Garage in Palo Alto
älteres Logo

Die Hewlett-Packard Company [ˈhjuːlɪt ˈpækəd] (HP) ist eine der größten US-amerikanischen Technologiefirmen, registriert in Wilmington, Delaware und mit Firmenzentrale in Palo Alto, Kalifornien. HP ist das umsatzstärkste IT-Unternehmen der Welt (vor IBM) und war das erste Technologieunternehmen im Silicon Valley. Die deutsche Hauptniederlassung befindet sich in Böblingen.

Inhaltsverzeichnis

Techniken und Produkte

In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts bot HP im technischen Bereich die Rechnerserie HP 1000 (16 Bit) mit dem Multiuser-Betriebssystemen Real-Time Executive und dem Einzeluser-Betriebssystem DOS (nicht zu verwechseln mit MS-DOS) an. Im kommerziellen Bereich gab es die Rechner HP 3000 mit dem Betriebssystem MPE. HP war lange Jahre als Hersteller im Bereich wissenschaftlicher, programmierbarer Taschenrechner (zum Beispiel HP-48) sowie der Messtechnik tätig.

Etwa im Jahr 1985 folgte die Rechnerserie HP 9000 mit HP-UX als Betriebssystem. Heute ist HP ein großer Hersteller von Servern. Zusammen mit Intel wurde die 64-Bit-Chipgeneration Itanium entwickelt, die die Basis für die HP Enterprise Server darstellt. Zu den Serverprodukten gehört die von Compaq übernommene Schiene „ProLiant“, in der auch Spezialserver angeboten werden.

Hewlett-Packard ist (vornehmlich beim Endkunden) vor allem als Hersteller von Druckern bekannt. Insbesondere die Verbrauchsmaterialien (Tinte bzw. Toner) sichern einen Großteil der Unternehmensgewinne. Um Benutzer daran zu hindern, Tinte oder Toner alternativer Hersteller zu verwenden, hat HP verschiedene Techniken entwickelt, patentiert und eingesetzt. Die Techniken sind aus datenschutz- und wettbewerbsrechtlichen Gründen umstritten und sind teilweise in der EU ab 2007 als Wettbewerbsverhinderung untersagt.

Weniger öffentlich ist der Bereich Softwaretechnik. Mit OpenView wurde eine Software entwickelt, die unter anderem zur Überwachung von kommerziell genutzten Computern eingesetzt wird, aber auch zur Organisation der Datensicherung dient.

HP führt das ursprünglich von DEC entwickelte Betriebssystem OpenVMS fort.

Das Unternehmen investiert jährlich rund 3,5 Milliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung.

Geschichtliche Eckdaten

  • 1939 wurde HP von William (Bill) Hewlett und David Packard, beide Absolventen der Stanford University, gegründet. Das erste HP-Produkt, ein Tonfrequenzgenerator, wurde in einer Garage in Palo Alto gebaut. Diese Garage gilt heute als Geburtsort des Silicon Valley. Einer der ersten Kunden waren die Walt Disney Studios, die für ihren Trickfilm Fantasia acht Tonfrequenzgeneratoren erwarben.
  • 1959 eröffnete HP in Deutschland die zweite Produktionsstätte außerhalb Kaliforniens (die erste Niederlassung wurde am 1. April 1959 in Genf, Schweiz gegründet). Nach einem Deutschlandbesuch der beiden Unternehmensgründer fiel die Wahl auf Böblingen. Dort begannen 18 Mitarbeiter im Hinterhaus einer Strickwarenfabrik, nach Plänen der amerikanischen Muttergesellschaft zu produzieren. Der Standort Deutschland wuchs schnell, 1961 zogen 150 Mitarbeiter in das neue Böblinger Werk. 10 Jahre später waren es 1020 Angestellte.
  • 1964 entwickelte HP eine transportable Atomuhr auf Cäsium-Basis.
  • 1972 brachte HP mit dem Modell HP-35 den ersten wissenschaftlichen Taschenrechner auf den Markt.
  • 1979 brachte HP die Tischrechner der 80er Serie heraus.
    HP 85B ab 1979
  • Am 5. Januar 1980 gab Hewlett-Packard den Bau seines ersten Personal-Computers bekannt.
  • 1984 wurde ein Tintenstrahldrucker für Privatkunden, der HP ThinkJet, eingeführt. Der Drucker basierte auf der thermischen Tintenstrahltechnik und löste die Punktmatrixdrucker ab.
  • 2002 fusionierte die Firma mit Compaq und weitete ihre Bedeutung auf dem Computermarkt deutlich aus (mit Digital und Tandem). Die Fusion war sehr umstritten und wurde unter anderem vom Sohn des Firmengründers hartnäckig, aber letztlich erfolglos bekämpft.
  • 2004 erwarb HP Deutschland die Triaton Gruppe von der ThyssenKrupp AG für 340 Mio. Euro. Triaton war bis zu diesem Zeitpunkt eines der größten herstellerunabhängigen IT-Systemhäuser in Deutschland und hatte im Vorjahr mit etwa 2200 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 370 Mio. Euro erzielt.[4]. Damit baute HP die Marktstellung bei IT-Services weiter aus.[5] Der Übernahme folgten nicht nur Stellenstreichungen bei Triaton selbst[6], sondern sie war Begründung für weitere Standortschließungen und Stellenstreichungen in Deutschland.[7]
  • 2005 veröffentlichte die amerikanische Zeitung Newsweek am 5. September Informationen, denen zufolge die damalige CEO Patricia C. Dunn eine Gruppe von Experten angeheuert hatte, um eigene Mitarbeiter und Journalisten zu bespitzeln. Im selben Jahr wurde die umstrittene Geschäftsführerin (CEO) Carly Fiorina mit einer Abfindung von 21 Mio. US-Dollar entlassen.
  • 2006 verlagerte HP im Rahmen des Nearshoring seine Dienstleistungs-Aktivitäten ungeachtet sprachlicher und interkultureller Herausforderungen in sogenannte Billiglohnländer (zum Beispiel das deutschsprachige Kundendienst-Zentrum in Sofia). Weltweit verloren im Rahmen weiterer Umstrukturierungsmaßnahmen fast 15.000 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze.
  • 2008 erwarb HP die Firma EDS für 13,9 Milliarden Dollar. Zusammengenommen hatte die Dienstleistungs-Sparte beider Unternehmen zum Zeitpunkt des Kaufs weltweit 210.000 Mitarbeiter.[8]

Die Produktpalette reicht heute von stationären Desktops, Notebooks, Handhelds über Druckern bis zu Plottern, Netzwerk- (ProCurve), Server- (ProLiant), Speicher- und Softwarelösungen.

HP heute

Mit etwa 309.000 Mitarbeitern in 170 Ländern und einem Umsatz von 118 Mrd. US-Dollar (Geschäftsjahr 2008) gehört HP zu einem der führenden IT-Unternehmen weltweit. Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von Hewlett-Packard ist Mark Hurd, vormals Chief Executive Officer (CEO) von NCR. Im Jahr 2009 erreicht HP Platz 9 der Liste der 500 wichtigsten Unternehmen der Wirtschaftszeitung Fortune [9].

In Deutschland ist HP in allen Regionen mit Vertriebs- und Service-Niederlassungen vertreten sowie in Herrenberg-Gültstein (Baden-Württemberg) mit einem Produktionsstandort. Daneben sind in Deutschland internationale HP-Entwicklungs- und Marketingbereiche angesiedelt. Ein nicht unerheblicher Teil der Arbeitsplätze wird im Rahmen des „Near Shoring“ nach und nach in osteuropäische Nachbarländer oder in Fremdfirmen ausgelagert. 2006 waren davon in Deutschland zirka 1200 Mitarbeiter vom Stellenabbau betroffen.

Geschäftsbereiche

Hewlett-Packard gliedert sich in sechs Geschäftsbereiche (Business Groups):

  1. Personal Systems Group (PSG): Geschäfts- und Privatkunden-PCs sowie Produkte zur mobilen Kommunikation und Workstations
  2. Imaging und Printing Group (IPG): Produkte und Lösungen rund um Drucken und Bildbearbeitung
  3. Technology Solutions Group (TSG): IT-Lösungen (Technik und Dienstleistungen)
  4. HP Financial Services (HPFS): Finanz-Dienste für den IT-Lebenszyklus zum Beispiel Leasing und Finanzierung
  5. EDS, an HP company (EDS): IT-Dienstleistungen
  6. Hewlett-Packard Customer Delivery Services (HP-CDS): Low-Cost IT-Dienstleistungen für OnSite Service und Field Service

Trivia

  • 538 US-Dollar betrug das Startkapital, mit dem Bill Hewlett und David Packard HP gründeten.
  • 80 Prozent der weltweiten SMS (Short Message Service) werden über die HP OpenCall-Lösungen gesteuert.
  • Aufgrund einer Zusage Hewlett-Packards, sich in Stuttgart-Vaihingen anzusiedeln, wurde für die S-Bahn Stuttgart eigens der Bahnhof Stuttgart-Österfeld gebaut und 1993 in Betrieb genommen. Kurz darauf entschied sich Hewlett-Packard wieder anders, sodass sich die aus öffentlichen Mitteln finanzierte Erweiterung als weitgehend überflüssig herausstellte.

Literatur

  • David Packard: Die Hewlett-Packard Story. Wie Bill Hewlett und ich unser Unternehmen aufbauten. Heyne, München 2001, ISBN 3-453-14183-0

Weblinks

Fußnoten

  1. Certificate of incorporation
  2. http://www.computerworld.com/action/article.do?command=viewArticleBasic&taxonomyId=10&articleId=9085198&intsrc=hm_topic
  3. Annual report 2008 [1]
  4. http://www.godmode-trader.de/de/aktie-nachricht/ThyssenKrupp-verkauft-Triaton-Gruppe,a57302.html
  5. CIO-Artikel über die Übernahme
  6. http://www.manager-magazin.de/it/artikel/0,2828,302023,00.html
  7. http://www.zdnet.de/news/business/0,39023142,39129152,00.htm
  8. HP-Pressemitteilung
  9. http://money.cnn.com/magazines/fortune/fortune500/2009/full_list/

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