- Laststeuerung
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Demand Side Management (DSM) oder Laststeuerung bezeichnet die Steuerung der Stromnachfrage bei Abnehmern in Industrie, Gewerbe und Privathaushalten.
So können bei Engpässen in der Stromerzeugung (z. B. Ausfall eines großen Kraftwerks) oder großer Nachfrage (Spitzenlast in der Mittagszeit) durch Fernsteuerung – in der Regel per Rundsteueranlage – einzelne große oder viele kleine Elektrizität verbrauchende Geräte ab- und wieder zugeschaltet werden. Dies geht allerdings nur bei Geräten und Maschinen, die eine gewisse Zeit ausgeschaltet werden können, ohne dass der Benutzer vorher gefragt werden muss. In solchen Fällen wird vorher per Vertrag geregelt, wie lange und welche elektrisch betriebene Geräte abgeschaltet werden dürfen. Der Abnehmer erhält in solchen Fällen einen Preisnachlass auf seinen allgemeinen Stromtarif. Auch dürfen keine Anlagen abgeschaltet werden, die für die Sicherheit und für den Verbraucher (lebens-)wichtig sind (z. B. Alarmanlagen, Beleuchtung in dunklen Fluren und Räumen, Computeranlagen).
Demand Side Management wird schon seit vielen Jahren von den Saarbrücker Stadtwerken betrieben. Hierbei werden die Kühltruhen und Gefriergeräte in Supermärkten für eine bestimmte Zeit abgeschaltet. Die Thermostate sind dabei vorher so eingestellt, dass sie die Lebensmittel bei einer etwas tieferen Temperatur kühlen bzw. gefrieren. Wird dann vom Stromversorger per Fernsteuerung das Kühlgerät vom Stromnetz getrennt, so können sie ca. 1 - 2 Stunden abgeschaltet bleiben bevor sie wieder eingeschaltet werden müssen um die Lebensmittel vor dem Antauen zu schützen.
Ein weiteres Beispiel ist ein großes Chemiewerk in Wilhelmshaven. Hier kann ebenfalls für eine vereinbarte Zeit die Leistung des gelieferten Stromes um 30 MW vermindert werden. Rechnet man grob für einen Privathaushalt den Strombedarf während des Tages (ohne die Nachtstunden) pro Stunde = 1 kWh, so bedeutet dies das Gleiche, als wenn 30.000 Haushalte vom Stromnetz getrennt würden. Bei 3 Personen pro Haushalt wäre dies eine Stadt von 90.000 Einwohnern.
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Zukunftsmodelle
Durch die geplante Zunahme der Erzeugung durch Windkraftwerke bis zum Jahre 2020, gleich 40.000 MW, wird neben anderen Maßnahmen das Demand Side Management eine immer größere Bedeutung bekommen. Ca. ein Drittel bis 50 Prozent der deutschen Kraftwerksleistung wird dann aus Windkraftanlagen (WKA) bestehen. Das bedeutet starke Schwankungen in der Stromerzeugung. Bei großflächiger Flaute wird von den WKA überhaupt kein Strom erzeugt. Hier bieten sich in den rund 38 Millionen Haushalten in Deutschland ebenfalls die Gefriergeräte und Kühlschränke zur Steuerung an. Auch könnten Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspülmaschinen durch das Demand Side Management gesteuert werden.
In Großbritannien und den USA werden Mechanismen erprobt, bei denen Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, aber auch Trockner und elektrische Boiler je nach Netzfrequenz verzögert bzw. vorzeitig ein- und ausschalten. Damit wirken Sie bei der Primärregelung mit. Ein prominenter Feldversuch des Pacific Northwest National Laboratory in Washington State (US) hat den sog. Grid Friendly Appliance Controller in 200 Geräten getestet.
Siehe auch
- Energie
- Schwachlast
- Regelenergie
- Virtuelles Kraftwerk
- Wasserstoffunternehmen
- Dezentrale Stromerzeugung
Literatur
- Michael Stadler: The relevance of demand-side-measures and elastic demand curves to increase market performance in liberalized electricity markets: The case of Austria. Dissertation, TU Wien, 2003.
Weblinks
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