Lazar Hrebeljanovic

Lazar Hrebeljanovic
Lazar Hrebeljanović.

Lazar Hrebeljanović (* um 1329 in Prilepac, Kosovo; † 28. Juni 1389 auf dem Amselfeld) war ein serbischer Fürst und ist ein serbischer Heiliger Märtyrer (Свети мученик/Sveti mučenik).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Vater des Fürsten Lazar hieß Pribac, der Name der Mutter ist nicht überliefert. Der Nachname Hrebeljanović stammte aus späteren Überlieferungen, denen zufolge die Familie einen Hrebalj als Stammvater bzw. ihre Wurzeln in Grbalj in der Bucht von Kotor, Montenegro, hatte. Pribac war der Logothet (Kanzler) des serbischen Zaren Stefan Uroš IV. Dušan, und das ermöglichte auch Lazar eine Karriere am Hofe des Kaisers.

Nach dem Erlöschen der Nemanjiden-Dynastie und dem Zerfall des serbischen Zarenreiches ging Lazar als mächtigster Feudalherr Serbiens hervor und herrschte im heutigen Zentralserbien und Teilen Kosovos. Die Hauptstadt seines Fürstentums war Kruševac. Während seiner Regierung wurde das Serbisch-Orthodoxe Patriarchat anerkannt. Lazar Hrebeljanović leistete den größten Widerstand gegen die anrückenden Osmanen, schlug diese bei Pločnik 1387, fiel aber in der Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo Polje) am 15. Juni 1389.

In der serbischen Epik und Lobliedern haben der Fürst und seine Frau Milica Hrebeljanović den Status eines Zaren und einer Zarin bekommen. Dies resultierte aus dem folgendem Machtkampf der Nachfolgerin Lazars Zarin Milica um das rechtmäßige Erbe der Nemanjiden u.a. mit Tvrtko I., der selber an der Entscheidungsschlacht nur durch von ihm gesendete Truppen vertreten war und mit Vuk Branković, der an der Schlacht auf dem Amselfeld teilnahm und überlebte. Die serbische Kirche als einzige schriftwahrende Institution im zerfallenden Serbien des Zaren Dušan, stellte sich auf die Seite der Hrebeljanović und trug erfolgreich zur Mythifizierung der Schlacht auf dem Amselfeld bei. Dazu gehörte auch die Erhebung Lazars nach seinem Tod zum Prinzen und dessen Heiligsprechung als Märtyrer, was die Hauptkonkurrenten Vuk Branković, mittlerweile angesehener Vasall der Osmanen, der die Schlacht auf dem Amselfeld überlebte, und Tvrtko, der sich durch seine Truppen ersetzen ließ, brüskieren sollte. Damit unterstrich die serbisch-orthodoxe Kirche ihren Kandidaten zum rechtmäßigen Nachfolger der Nemanjidendynastie, was Lazars Sohn an der Seite der Witwe Milica zugute kam.[1]

Heiligsprechung

Die Serbisch-Orthodoxe Kirche nahm ihn als Hl. Märtyrer Prinz Lazar[2] in die Reihen der Heiligen auf. Seine Gebeine werden heute im von ihm errichteten Kloster Ravanica aufgebahrt. Zum Vidovdan, dem Sankt-Veits-Tag am 28. Juni nach dem gregorianischen bzw. 15. Juni nach dem julianischen Kalender, nach dem sich die serbisch-orthodoxe Kirche richtet, wird sein Sarkophag für die Öffentlichkeit aufgedeckt. Dieses Kloster befindet sich in der unmittelbaren Nähe der Stadt Ćuprija bei Jagodina, die sich in südlicher Autobahnrichtung von Belgrad gen Niš befindet.

Rezeptionsgeschichte

Kurze Zeit nach der Schlacht auf dem Amselfeld beginnt die literarische Rezeption die den Fürsten Lazar zum Beschützer der Serben erhebt und mit der Mythifizierung des Heiligen Martyres bis heute eine wichtige Rolle in der serbischen Tradition spielt. Ältester bekannter Text und gleichzeitig ältestes Gedicht ist die Lobpreisung des Fürsten Lazar der Nonne Jefimija. 1402 in Form einer Goldstickerei im Kloster Ljubostinja anfertigt wird der Heilige gebeten seine Söhne Stefan Lazarević und Vuk während der Schlacht bei Angora zu beschützen.

In der serbischen Volksdichtung spielt insbesondere die Ereignisse der Schlacht auf dem Amselfeld eine herausragende Rolle. Die Balladen über Fürst Lazar im Kosovo-Zyklus sind:

  • Der Untergang des Zarenreichs Serbien
  • Abendmahl des Fürsten
  • Zar Lazar und Zarin Milica
  • Das Wunder von Lazars Kopf

Nach ihm benannte sich des weiteren die Garde des Heiligen Lazar.

Quellen

  1. Über serbische historische und epische Personen
  2. Serbianunity über Lazar

Weblinks


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