Lazarusorden

Lazarusorden
Das grüne Malteserkreuz - das Symbol des Lazarus-Ordens

Der Lazarus-Orden, offiziell: Militärischer und Hospitalischer Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem, ist eine Ritter-Gemeinschaft, die im Mittelalter gegründet wurde, um das Christentum zu verteidigen. Heute ist der Orden in der weltweiten humanitären Hilfe engagiert. In dem ökumenischen Orden sind katholische, evangelische und orthodoxe Mitglieder gleichberechtigt.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Der Lazarus-Orden entwickelte sich im 11. Jahrhundert aus einem St. Lazarus-Hospital, das außerhalb der Stadtmauern von Jerusalem gelegen war und die Kranken, Bedürftigen, Sterbenden, Leprakranken und Reisenden aufnahm und pflegte. Der Orden folgte den Ordensregeln des Augustinus von Hippo. Aus der hospitalischen Tätigkeit des Lazarus-Ordens leitet sich auch der Begriff „Lazarett“ ab. Ein einfaches, getatztes grünes Stoffkreuz auf der Brust des schwarzen Habits beziehungsweise auf der linken Schulter ihres Mantels war – wohl seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts als Raymond du Puy Großmeister der Johanniter und Lazaristen war – Symbol des St. Lazarusordens. Ursprünglich war der Orden eine rein karitative Vereinigung, militarisierte sich zur Zeit der Kreuzzüge, um in kriegerischen Auseinandersetzungen um Jerusalem handlungsfähig zu bleiben. Im 12. Jahrhundert breitete sich der Orden zunehmend auf die Herkunftsländer der Kreuzfahrer aus. Der Lazarus-Orden zeigt noch heute das grüne Kreuz. 2007 hat der Orden ca. 4.500 Mitglieder. Seine Aufgabe ist der persönliche Einsatz für Bedürftige, die Wahrung von Gerechtigkeit gegenüber allen Personen, das Einhalten verbindlicher ethischer Normen und deren Anwendung im alltäglichen Leben. Die militärischen Aspekte manifestieren sich heute durch die traditionell verwurzelte Hierarchie (Strukturen, Uniform mit Gradabzeichen, Verdienst-Orden). Die gesellschaftliche Anerkennung der „noblen Gesinnung“ eines Menschen findet in der Zeremonie des Ritterschlages ihren Ausdruck.

Geschichte

Wappen des St. Lazarus-Ordens

Die erste dokumentarische Erwähnung des Lazarus-Ordens findet sich im Jahre 1043 n. Chr. in einer päpstlichen Bulle von Benedikt IX., worin er dem Orden bestimmte Privilegien bewilligte. Aber bereits seit dem 4.Jahrhundert ist ein Hospital in der Nähe des Lazarustors in Jerusalem bekannt, das damals durch armenische Mönche geführt wurde. Im 9. Jahrhundert gab es dann zwei weitere Hospitäler, das Marienhospital und das Hospital des hl. Johannes, aus dem später der Hospitaler ( bzw. Johanniter-Orden ) hervorging. Diese drei Hospitäler wurden gemeinhin als Hospital von Jerusalem bekannt. Wann genau des Lazarushospital zu einem ritterlichen Orden wurde ist nicht überliefert. Vor 1098 stand der Orden unter der geistlichen Protektion des griechischen Patriarchen von Jerusalem. Nach dem ersten Kreuzzug kam der Orden unter das Protektorat des römischen Patriarchen von Jerusalem. Bis heute steht der Orden unter dem geistlichen Protektorat des Patriarchen von Antiochia, Gregor III. in Gemeinschaft mit Rom.

Die Aktivitäten des Ordens waren ursprünglich hospitalischer Art. Seine militärischen Funktionen ergaben sich erst etwa ab 1120 aus dem Umstand, dass die geistlichen Ritterorden ihre an Lepra erkrankten Mitbrüder zum Dienst bei den Brüdern von St. Lazarus überstellten. Diese Ritter bildeten im Lazarus-Orden jene militärische Formation der "lebenden Toten", die wegen ihrer Tapferkeit berühmt war, und zeichneten sich in nahezu zwei Jahrhunderten in vielen Schlachten aus. Berüchtigt war diese Einheit dafür, ohne Helm und Kopfbedeckung in den Kampf zu ziehen. Die durch Lepra entstellten Gesichter riefen beim Feind zumeist blankes Entsetzen hervor. Bekannt ist auch, dass der ebenfalls an Lepra erkrankte König Balduin IV. sich stets mit einer Garde aus Rittern des Lazarusordens umgab. Sie waren auch die Ersten, die ihm 1177 in die Schlacht von Montgisard folgten. Das gerade einmal drei Dutzend Ritter umfassende Kontingent kämpfte in der vordersten Reihe und schlug sich bis zur Mamelukkengarde Saladins vor, der sich nur mit Mühe retten konnte.

Bereits im 12. Jahrhundert breitete sich der Orden auf die Herkunftsländer der Kreuzfahrer aus. König Ludwig VII. von Frankreich verlieh 1154 dem Orden den königlichen Status und wies ihm das Schloss Boigny in der Nähe von Orléans zu.

Nach der Niederlage von der letzten Kreuzfahrerbastion Akkon 1291, bei deren Verteidigung fast alle Lazarus-Ritter getötet wurden, war der Orden gezwungen, das Heilige Land zu verlassen, und Boigny wurde der Sitz des Großmagisteriums.

Im Laufe des 14. und 15. Jh. entfaltete der Orden neben dem Dienste an den Leprakranken auch wieder seine militärischen Aktivitäten. Während des Hundertjährigen Krieges kämpften Lazariter für den König von Frankreich, während gleichzeitig englische Lazariter loyal an der Seite ihres Königs für England kämpften. Lazariter kämpften auch bei der Einnahme von Orléans zusammen mit der Hl. Johanna von Orléans.

Neuzeitliche Entwicklung des Ordens

Der Lazarusorden hatte seit 1608 nur in der Einheit mit dem Orden unserer Lieben Frau vom Berg Karmel die Anerkennung des Papstes. Während der Französischen Revolution wurden alle königlichen Orden aufgelöst, so auch der Orden Unserer Lieben Frau vom Berg Karmel. Der Lazarusorden genoss fortan nicht mehr den päpstlichen Schutz. Auch Charles X. war der Auffassung, dass der Orden nur in der erwähnten Einheit bestehen könne. Die Revolutionen von 1830 und 1848 sowie die fehlende Unterstützung aus Rom veranlasste die Ordensleitung, sich unter die Administration des melkitisch-katholischen Patriarchen zu begeben, denn der Lazarusorden ist nicht souverän (wie der Malteserorden) und genießt auch nicht den Schutz eines amtierenden Staatsoberhauptes oder legitimen Chefs eines Herrscherhauses. Die Melkitische Kirche ist aber dem Heiligen Stuhl unterstellt und der Patriarch nicht autorisiert, einen Ritterorden unter seinen Schutz zu stellen. Nach kanonischem Recht gilt ein Orden 100 Jahre nach dem Tod des letzten Mitglieds als aufgelöst. Das letzte Mitglied des Ordens Unserer Lieben Frau vom Berg Karmel starb 1857. Somit existiert der historische Lazarusorden de jure nicht mehr, lebt aber de facto weiter als weltweit anerkannte, christlich ökumenische Vereinigung, die ihre karitative und gesellschaftliche Tätigkeit nach den Traditionen des erloschenen Ritterordens richtet.

1998 errichtete der Großmeister für Europa eine übernationale Ordensjurisdiktion (jetzt: Humanitäres Großpriorat Europa) und trug damit der internationalen sozialkaritativen Arbeit des Lazarus Hilfswerk (LHW) Rechnung, das Anfang der 70er Jahre in Deutschland die Arbeit aufnahm. Von Ordensmitgliedern initiiert erreichte der seinerzeit jüngste karitative Arm des Ordens schon bald internationale Anerkennung als Nichtregierungsorganisation (NRO).

Vor allem in Ländern des ehemaligen Ostblocks, insbesondere Polen, Rumänien, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Russland, Litauen, Rumänien, Ukraine, Mazedonien, und Bosnien leistete Lazarus dringend benötigte humanitäre Hilfe und arbeite vor Ort eng mit christlichen Einrichtungen zusammen. Jüngst wirkte das LHW im Auftrage des Ordens zur Überwindung der Not in Indonesien auf der Insel Nias. Lebensmittellieferungen, Fischerboote und Wiederaufbaumaßnahmen des LHW zur Wiedererrichtung von Schulen helfen, die Not nach der Tsunami- und Erdbebenkatastrophe zu lindern. Finanzielle Hilfe kam dabei insbesondere auch von ADH.

Finanziell unterstützt wird die Arbeit des Ordens und seiner Hilfswerke durch Spenden aus der breiten Öffentlichkeit, durch Zuwendungen der Regierungen, der Europäischen Gemeinschaft. Allem vorweg sind es die deutschen aber auch internationalen Spenden der Ordensmitglieder, die eine humanitäre, karitative Hilfe inter dem Signet des achtspitzigen grünen Lazaruskreuz ermöglichen. Die Lazarus-Helfer waren seit 1980 unermüdlich mit den organisationseigenen 38t-Lastzügen unterwegs um Lebensmittel, Medikamente und Hilfsgüter in Richtung der ehemaligen Ostblockstaaten zu bringen, um den in Not geratenen Menschen zu helfen. So konnte sichergestellt werden, dass die Hilfsgüter im Sinne der Spender auch die Bedürftigen ohne Verlust erreichten.

Vielfach entwickelte sich aus dieser Nothilfe der Aufbau von sozialen Einrichtungen (Ambulante Krankenpflege, Sozialstationen aber auch Schulungseinrichtungen für karitative und soziale Berufe) In vielen Ländern wuchs das Interesse am Lazarusorden und so wurden auch Niederlassungen des Ordens gegründet, die sich wachsendem Zuspruch erfreuen.

Papst Johannes Paul II. empfing wiederholt Repräsentanten des Lazarus Hilfswerkes (LHW) in Privataudienzen und dankte den Helfern persönlich für ihre vielfältigen Einsätze und die Hilfe zur Überwindung der Not und motivierte sie zur Fortführung ihres christlichen karitativen Engagements im Sinne von Cor Unum.

Spaltungen und jüngste Wiedervereinigung

Im Jahre 1968 spaltete sich der Orden in die „Obedienz von Malta“ und die „Obedienz von Paris“ . Der Versuch einer Wiedervereinigung in Toronto während des Generalkapitels 2004 muss als gescheitert angesehen werden. Letztlich dazu, dass der Orden in weitere Gruppierungen gespalten wurde. Ein Teil des Ordens trennte sich ab und bildete 2004 einen neuen Zweig (Orleans-Gruppe). Diese Gruppierung hat sich seit 2004 wieder unter das Patronat des königlichen Hauses von Frankreich, dem früheren „fons honorum“, gestellt und wird von Charles-Philippe Prince d’Orléans, Herzog von Anjou, als 49. Großmeister geführt. Sein Onkel, der Graf von Paris und Herzog von Frankreich, das eigentliche Oberhaupt der französischen Königsfamilie, übernahm 2005 formal das Protektorat über diese abgetrennte Gruppierung. Im Generalkapitel 2005 zu Venedig erfolgte die Ernennung von Kardinal László Páskái zum spirituellen Protektor der Orelean-Gruppe.

Bereits ab dem Jahr 2006 trennten sich jedoch zahlreiche Jurisdiktionen wieder von der 2004/2005 neue gebildeten "Orleans-Obedienz". Die bedeutenden nationalen Jurisdiktionen Österreich, England & Wales, Deutschland, Ungarn, Irland, Liechtenstein, Neuseeland, Rumänien und Slowakei die 2004 Mitbegründer der Orleans-Obedienz waren, erklärten sich 2006 zunächst unabhängig. Diese 9 Jurisdiktionen, die fast gänzlich die frühere "Paris-Obedienz" in Europa darstellten, formierten sich als sogenannte "Norwich-Gruppe" unter dem Vorsitz von Lord Ferrers. Als rechtliche Grundlage des gemeinsamen Handelns wurde die alte Ordensverfassung der Paris-Obedienz von 1990 wieder eingeführt, weshalb sich die "Norwich-Gruppe" international auch mit dem parallelen Namen "The Constitutional Grand Priories" bezeichnet wurde. Selbstdeklariertes Ziel dieser Gruppe war es von Beginn an, eine internationale Wiedervereinigung des Lazarus-Ordens zu erwirken, um so das Jahrzehnte dauernde Schisma endgültig zu beenden. Die Norwich-Gruppe verhandelte in der Folge erfolgreich mit dem "Vereinigten Orden" (durch Beschluss des Generalkaptitels 2004 zwischenzeitlich vereinigte Malta-Obedienz und Paris-Obedienz) über das Ziel der Wiedervereinigung.

Der 48. Großmeister der Obedienz Paris, Francois de Cossé, Herzog von Brissac, war mit Vollendung des 75. Lebensjahres (2004) vom Großmeisteramt zurückgetreten. Das Generalkapitel wählte den Herzog von Sevilla zum "Gewählten Großmeister" und bat den Herzog von Brissac, das Großmeisteramt als "Amtierender Großmeister" fortzuführen. Im Jahr 2006 akzeptierte der Herzog von Brissac während des Generalkapitels in Baden (Österreich) die Berufung zum "Großmeister Emeritus". Verhandlungen der beiden Vereinigungskommissionen der Obedienzen Paris und Malta führten 2006 dazu, dass der Herzog von Sevilla die Ordensleitung mit dem Ziel der weltweiten Wiedervereinigung aller Ordenszweige übernahm.

Don Francisco de Paula de Borbon y Escasany, Herzog von Sevilla und Grande von Spanien, erklärte Anfang 2008 seinen beabsichtigten Rücktritt als Großmeister des "Vereinigten Ordens" und gab damit den Weg zur Wahl eines neuen Großmeisters frei.

Nachdem in den Vorverhandlungen zwischen Norwich-Gruppe und Vereinigtem Orden eine grundsätzliche Einigung in den wesentlichen Streitpunkten erzielt worden war, konnte die Norwich-Gruppe im Rahmen ihres von 5.-7. September 2008 in Wien abgehaltenen Generalkapitels, die Umsetzung der Vereinigung beschließen. Im Generalkapitel des "Vereinigten Ordens", das von 12.-13. September 2008 in Manchester stattfand, wurde die Umsetzung der Vereinigung. Darauf erfolgte mit den gemeinsamen Stimmen der Norwich-Gruppe und des Vereinigten Ordens die Wahl eines gemeinsamen neuen Großmeisters.

SE Don Carlos Gereda y de Borbón, Marquis de Almazàn, wurde als 49. Großmeister des vereinten Lazarusordens bestätigt. Der Geistliche Protektor des Lazarusordens SS Patriarch Gregorios III vollzog sogleich in der Kathedrale von Manchester die verfassungsgemäße feierliche Amtseinführung.

Noch während des Generalkapitels schlossen sich weitere nationale Ordensgruppierungen dem Vereinigten Orden an und erklärten dem neuen Großmeister ihre Loyalität.

Mit dem in Manchester geschlossenen Vereinigungs-Vertrag präsentiert sich der Lazarusorden nach Jahren der Trennung nunmehr als wiedervereint. Das beinahe 40 Jahre lang andauernde Schisma dürfte damit überwunden sein.

Geschichte in Österreich

Beginnend mit der Errichtung des „Sundersiechenhaus“ zu St. Lazarus im jahre 1257 (heute Wien III - Rennweg 91) gründeten Lazarus-Ritter bereits 1267 das Siechenhaus zu St. Hiob „am Klagpaum“ und später das Siechenhaus St. Johann in Siechenals, auf dessen Grund heute das AKH situiert ist. Weiters besaß der Orden auch in unmittelbarer Nähe seines Spitals in St. Lazar (heute Pfarre Maria Geburt) an der "„Landstraße“ ausgedehnte Äcker und Weingärten.

Der Orden hatte vor allem zwischen dem 13. bis zum ausgehenden 16. Jahrhundert einen großen Wirkungskreis, der vereinzelt wohl noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts reichte. Unter der Regentschaft Joseph II. wurde der Orden 1785 auf kaiserlichen Erlass aufgehoben und sämtlicher Besitz eingezogen. In der Folge wurden die ordenseigenen Siechenhäuser „Am Klagpaum“ (für Frauen), das Spital bei St. Lazar (für Männer) und St. Johann „in Siechenals“ geschlossen.

Nach den beiden Weltkriegen begann auch in Österreich der Lazarus-Orden wieder aufzublühen, indem 1968 die Wiedererrichtung eines Großpriorats des Lazarusordens für Österreich erfolgte und Leopold v. Habsburg-Lothringen zum Großprior ernannt wurde. Ziel der damaligen Verantwortlichen war es auch, den Orden kirchlich und staatlich in einer angemessenen Rechtsform zu verankern.

So wurde auf Beschluss der Österreichischen Bischofskonferenz vom 6.–8. April 1976 der Lazarus-Orden (Paris Obedienz) per Dekret Seiner Eminenz Franz Kardinal König vom 15. Dezember 1977 (Z. 1202-77) gemäß dem damaligen kanonischen Recht Par. 708 CIC/1917 als Pia Unio errichtet und erlangte damit Rechtspersönlichkeit im kirchlichen Bereich. Auf Grundlage des Konkordates 1933 folgte die Erlangung der Rechtspersönlichkeit für den staatlichen Bereich mit 21. Juli 1980. Das Großpriorat von Österreich tritt seither ausschließlich unter seinem kirchlichen Namen "Ritter des Heiligen Lazarus zu Jerusalem oder kurz Lazarus-Orden (Zit. Dekret Kard. König)" in Erscheinung. Es untersteht bis heute der österreichischen Bischofskonferenz und ist aufgrund seiner Rechtsform unter der Jurisdiktion des römischen Kirchenrechts.

Im Jahr 2002 wurde Markus Salvator v. Habsburg-Lothringen als Großprior des Lazarus-Ordens in Österreich installiert. Ihm folgte 2004 Alfred de Spernbour als Großprior nach. Im April 2008 wurde Prälat Johann Holzinger Can.Reg. als Ordensprälat des Großpriorates von Österreich installiert - er ist gleichzeitig Propst von Stift St. Florian. Als Ordensprotektor des Großpriorates von Österreich fungiert Otto von Habsburg.

Neben dem "Großpriorat von Österreich", das kirchliche und staatliche Rechtspersönlichkeit besitzt, tritt in Österreich auch die kirchlich nicht anerkannte "Großballei Österreich" als zivilrechtlich organisierte Jurisdiktion des Lazarusorden auf. Die Großballei Österreich entstand im Rahmen der internationalen Ordenspaltung von 1973 und war in der Folge die österreichische Repräsentanz der Obedienz Malta. Die Großballei Österreich ist vereinsrechtlich unter dem Namen "Saint Lazarus Volunteers" konstituiert.

Als Hilfsorganisation der Großballei Österreich des Lazarusordens fungiert das LAZARUS-HILFSWERK (LHW).

Liste der Großmeister / Administratoren des Lazarus-Ordens

Großmeister im heiligen Land (Jerusalem und Akkon)

  • Gérard de Martigues (108? - 1098)
  • Boyant Roger (1120 - 1131)
  • Jean (... 1131 ...)
  • Barthélémy (... 1153 ...)
  • Itier (... 1154 ...)
  • Hugues de Saint-Pol (... 1155 ...)
  • Raymond du Puy (1157 - 1159)
  • Rainier (... 1164 ...)
  • Raymond (... 1168 ...)
  • Gérard de Monclar (... 1169 ...)
  • Bernard (1185 - 1186)
  • Gautier de Neufchâtel ou de Châteneuf (... 1228 ...)
  • Raynaud de Flory (1234 - 1254)
  • Jean de Meaux (... 1267 ...)
  • Thomas de Sainville (1277 - 1312)

Großmeister in Boigny

  • Thomas de Sainville (1277 - 1312)
  • Adam de Veau (... 1314 ...)
  • Jean de Paris (1342 - 1349)
  • Jean de Coaraze (... 1354 ...)
  • Jean le Conte (... 1355 ...)
  • Jacques de Besnes alias de Baynes (1368 - 1384)
  • Pierre des Ruaux (1413 - 1454)
  • Guillaume des Mares (... 1460 ...)
  • Jean le Cornu (1469 - 1493)
  • François d'Amboise (1493 - 1500)
  • Agnan de Mareuil (1500 - 1519)
  • François de Bourbon, comte de Saint-Pol (1519 - 1521)
  • Claude de Mareuil (1521 - 1524)
  • Jean Conti (1524 - 1557)
  • Jean de Levis (1557 - 1564)

Großmeister in Boigny unter Protektion der französischen Krone

  • Michel de Seure (1564 - 1578)
  • François Salvati (1578 - 1586)
  • Michel de Seure (1586 - 1593)
  • Armand de Clermont de Chastes (1593 - 1603)
  • Charles de Gayand de Monterolles (1603 - 1604)
  • Philibert marquis de Nérestang (1604 - 1620)
  • Claude marquis de Nérestang (1620 - 1639)
  • Charles marquis de Nérestang (1639 - 1644)
  • Charles-Achille marquis de Nérestang (1645 - 1673)
  • Michel de Tellier, marquis de Louvois (1673 - 1691)
  • Philippe de Courcillon, marquis de Dangeau (1693 - 1720)
  • Louis d’Orleans, duc de Chartres, puis d’Orleans (1720 - 1752)
  • Louis de France, duc de Berry (1757 - 1773)
  • Louis Stanislas Xavier de France, comte de Provence (1773 - 1814)

Interregnum

  • Claud Louis, prince de La Châtre - General-Administrator(1814 - 1824)
  • Ordens Kapitel - (1824 - 1831) - Präsident: Jean-Louis de Beaumont, Marquis d’Autichamp
  • Ordens Kapitel - (1831 - 1840) - Picot; Joseph-Bon, Baron de Dacier 1831-1833; Auguste-Francois, Baron de Silvestre

Französische Obedienz, unter der Protektion und Administration der griechisch-katholischen Patriarchen

  • Patriarch Maximos III. Mazloum (1841 - 1855) - Protektor, Administrator
  • Patriarch Gregorios I. Youssef (1864 - 1897)
  • Patriarch Peter IV. Geraigiri (1898 - 1902)
  • Patriarch Ciril VIII. Ghea (1902 - 1910)
  • Ordens Kapitel - (1910 - 1930)

Spanische Obedienz

  • Francisco de Paula de Bourbon et de la Torre, duc de Seville, Grand d’Espagne (1930-1952)
  • Francisco Henri de Bourbon et de Bourbon, duc de Seville, Grand d’Espagne (1952-1967)

Französische Obedienz

  • Charles Philippe de Bourbon Orléans, duc d’Alençon, Vendôme et Nemours, Premier Prince du Sang (1967 - 1969)

Obedienz Malta

  • Don Francisco Henri de Bourbon et Bourbon, Grand d’Espagne (1973 - 1995)
  • Don Francisco de Paula de Bourbon y Escasany, duc de Seville, Grand d’Espagne (1995 - 2008)

Obedienz Paris

  • Pierre de Cossé, duc de Brissac (1969 - 1986)
  • François de Cossé, Duc de Brissac (1986 - 2004)
  • Gewählter GM: Don Francisco de Paula de Bourbon y Escasany, Duc de Seville, Grand d’Espagne (2004 - 2008)
  • Amtierender GM: François de Cossé, Duc de Brissac (2004 - 2006) ab Generalkapitel Baden 2006 GM Emeritus

Obedienz Orleans

  • Charles-Philippe d’Orléans (seit 2004)

Der Wiedervereinigte Orden - ein Zusammenschluss der Obedienzen Malta und Paris

Dem seit 2006 wiedervereinigten Orden der Obedienzen Malta und Paris trat nach einem im September 2008 in Manchester geschlossenen Vertrag auch die sogenannte Norwich-Gruppe bei. Dies sind neun Jurisdiktionen vornehmlich aus europäischen Ländern, die sich kurzzeitig der Orleans-Gruppe angeschlossen hatten, sich aber zwischenzeitlich wieder von ihr trennten. Somit ist das seit 1968 bestehende Schisma des Lazarus-Ordens beendet. Wenige noch außenstehende Gruppen haben bereits Gespräche zur Wiedereingliederung aufgenommen. Neuer gemeinsamer, durch das Internationale Generalkapitel im September 2008 gewählter 49. Großmeister ist:

  • Don Carlos Gereda y de Borbón, Marquis de Almazàn

Literatur

  • Massimo Ellul: The Green Eight Pointed Cross. Watermelon Books, Valletta, Malta 2004
  • Pierre E. Gautier de Sibert: Histoire de l’ordre Militaire et Hospitalier de Saint-Lazare de Jerusalem. 1772. Slatkine, Genf 1983, ISBN 2-05-100505-2 (Repr. d. Ausg. Paris 1772)

Weblinks

Einzelnachweise


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