Laziska Gorne

Laziska Gorne
Łaziska Górne
Wappen von Łaziska Górne
Łaziska Górne (Polen)
DEC
Łaziska Górne
Łaziska Górne
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Landkreis: Mikołów
Fläche: 20,0 km²
Geographische Lage: 50° 9′ N, 18° 51′ O50.1518.857Koordinaten: 50° 9′ 0″ N, 18° 51′ 0″ O
Einwohner: 21.916 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 43-170 bis 43-173
Telefonvorwahl: (+48) 32
Kfz-Kennzeichen: SMI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KattowitzRybnik
TychyOrzesze
Nächster int. Flughafen: Flughafen Kattowitz
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Mirosław Duży
Adresse: pl. Ratuszowy 1
43-170 Łaziska Górne
Webpräsenz: www.laziska.um.gov.pl
Rathaus in Ober Lazisk

Łaziska Górne [waˈʑiska ˈgurnɛ] (deutsch Ober Lazisk, oberschlesich Gůrne Łaźiska) ist eine Stadt mit 22.000 Einwohnern in Polen. Sie liegt 5 km südwestlich von Mikołów im oberschlesischen Steinkohlenrevier und gehört dem Powiat Mikołowski in der Woiwodschaft Schlesien an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Der Ort im Plesser Land wurde etwa zu Beginn des 14. Jahrhunderts von deutschen Siedlern gegründet und war jünger als das Nachbardorf Mittel Lazisk. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Ober Lazisk ein unbedeutendes Bauerndorf, in dem lediglich seit etwa 1680 eine Glashütte betrieben wurde, die am 24. Juni 1738 zerstört wurde, als der Ort durch eine Windhose schwere Schäden erlitt. Dieses Ereignis wurde in Form von fortgewehten Blättern in einem Siegel von 1760 erstmals aufgegriffen, das später als Wappen der Stadt angenommen wurde.

1839 begann auch der Steinkohlenbergbau in Ober Lazisk, nach dem bereits seit 1779 in Nieder Lazisk Kohle gefördert wurde. Die Grube Augustenfreude stand aber nicht lange im Betrieb, 1842 wurde sie wieder aufgenommen und 1850 folgte die Brade-Grube. Am 30. Dezember 1856 nahm die Eisenbahn von Nikolai nach Orzesche über Ober Lazisk ihren Betrieb auf, 1883 wurde die Strecke nach Tichau eröffnet.

Im Jahre 1893 erfolgte die Weihe der katholischen Kirche.

Die Grube Augustenfreude war 1895 ausgekohlt, im Jahre 1914 begann die Prinzengrube mit der Förderung. Ober Lazisk wuchs zu einer ansehnlichen Siedlung für Bergarbeiter, von denen einige Mitarbeiter aus Polen eingewandert waren. 1917 entstand ein Elektrizitätswerk und eine Hütte bei der Prinzengrube.

Einige Spitzel und einige polnischen Bergleute von Ober Lazisk stürmten und besetzten vom 19.–25. August 1920 während des zweiten polnischen Korfanty-Aufstandes in Oberschlesien den Polizeiposten in Nikolai. Bei der Volksabstimmung vom 20. März 1921 votierten 84,6% der abgegebenen Stimmen für Polen. Dieses Ergebnis, das im krassen Gegensatz zum Gesamtergebnis in Oberschlesien stand, verdeutlicht, das Korfanty und seine Truppen vor allem in den ländlicheren Gegenden von Oberschlesien die Bürger durch Angst und Einschüchterungen dazu bewegen konnten, für Polen zu stimmen. Wer weiterhin zu seiner deutschen Herkunft stand, musste mit Repressalien, Terror und Folter rechnen.

1922 kam das Dorf im Landkreis Pleß zu Polen und wurde 1939 wieder in das Deutsche Reich eingegliedert. Während des Zweiten Weltkriegs folgte der Entschluss, Ober-Lazisk in Prinzengrube umzubenennen. Die Umbenennung kam jedoch nicht mehr zustande.

1945 wurde der allergrößte Teil der angestammten deutschen Bevölkerung vertrieben. Einige konnten jedoch bleiben, mussten aber die polnische Staatsangehörigkeit annehmen und durften sich nicht zu ihrer deutschen Herkunft bekennen.

Ober Lazisk (Laziska Górne) war vor Ende des Krieges zumeist deutsch/preußisch geprägt. Vor 1918 war der Großteil entweder angestammter deutscher Volkszugehörigkeit oder aber Oberschlesier. Vor 1922 bestand nur eine kleine Minderheit in Ober-Lazisk aus Polen. Wirft man aber beispielsweise einen Blick in das örtliche Telefonbuch, so wird man, wie in eigentlich allen Siedlungen in Oberschlesien, auf eine ganze Reihe von oft polonisierten deutschen Nachnamen stoßen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Łaziska Górne polnisch und der Umbau zu einem Industriestandort begann. Einer 1949 errichteten weiteren Hütte folgten 1954 ein großes Betonwerk für Fertigbauteile sowie ein Chemisches Werk. Łaziska Górne erhielt 1951 Stadtrecht.

Bei der Gemeindegebietsreform von 1973 wurde Łaziska Średnie (Mittel Lazisk), das seit dem 13. November 1964 den Status einer stadtartigen Siedlung besaß, einschließlich des Ortsteiles Łaziska Dolne (Nieder Lazisk) sowie Teilen von Mokre (Mokrau) eingemeindet. Dadurch vergrößerte sich die Stadt von 10,69 km² auf 20 km² Fläche.

Zur Stadtgemeinde gehört noch der Ort Zgoń (Zgoin).

In den letzten Jahren kam es zu größeren Entlassungen im Steinkohlenbergbau von Łaziska Górne und Demonstrationen von Bergleuten.

Einwohnerentwicklung

1783: 187 Einwohner
1825: 493
1885: 1.674 zzgl. 434 im Gutsbezirk
1905: 1.948 zzgl. 627 im Gutsbezirk
1931: 5.400
1961: 8.428
1970: 10.794

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008

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