- Le Canadien
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The Canadian (französisch: Le Canadien) ist ein transkontinentaler Luxuszug in Kanada, der zwischen Toronto und Vancouver verkehrt. Er wurde 1955 von der Canadian Pacific Railway (CPR) eingeführt. Seit 1978 erfolgt der Betrieb durch die Gesellschaft VIA Rail.
Canadian Pacific
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bestanden die Reisezüge der CPR aus einer Mischung von schweren Vorkriegswagen und neuen Wagen in Leichtbauweise, sogar beim Vorzeigezug The Dominion. Nachdem mehrere US-amerikanische Bahngesellschaften damit begonnen hatten, stromlinienförmige Wagen aus rostfreiem Stahl einzusetzen, beschloss die CPR die Modernisierung ihres Wagenparks. 1953 bestellte sie bei der Budd Company in Philadelphia (heute ein Teil von ThyssenKrupp) 155 Wagen des neuen, modernen Typs, wovon 18 als Panoramawagen mit besonders großen Fenstern und gläsernem Kuppeldach sowie 71 als Schlafwagen ausgeführt wurden. Kurz darauf erfolgte eine Nachbestellung von 20 Wagen. Sämtliche Wagen waren sehr geschmackvoll eingerichtet und von namhaften kanadischen Künstlern mit Wandbildern dekoriert. Gezogen wurden die Züge durch neu angeschaffte Diesellokomotiven von General Motors. Bis 1959 kamen vereinzelt auch Dampflokomotiven zum Einsatz.
Die CPR taufte ihr neues „Flaggschiff“ The Canadian (der Kanadier). Der Betrieb wurde am 24. April 1955 aufgenommen. Die Canadian National Railway (CN) führte zwar am selben Tag den Super Continental ein, doch bis 1964 besaß nur die CPR die begehrten Panoramawagen mit Kuppeldach. In Greater Sudbury in Ontario wurden die Züge jeweils in zwei Hälften geteilt. Während die eine Hälfte nach Toronto fuhr, verkehrte die andere Hälfte über Ottawa nach Montréal. In der Gegenrichtung wurden die Teilzüge in Sudbury zu einem einzigen Zug vereinigt. Dank der aerodynamischen Stromlinienform benötigten die Züge für die Fahrt durch ganz Kanada nur noch 71 Stunden statt wie bisher 87 Stunden beim Dominion.
Trotz anfänglichen Erfolges begannen die Passagierzahlen zu Beginn der 1960er Jahre zu sinken. Wegen der zunehmenden Konkurrenz durch Flugzeuge und Automobile (besonders nach der Eröffnung des Trans-Canada-Highways), stellte die CPR den Dominion 1966 ein und bat 1970 die Regierung, den Canadian ebenfalls einstellen zu dürfen. Obwohl die Bitte abgewiesen wurde, unternahm die CPR während der 1970er Jahre Anstrengungen, sich gänzlich aus dem Passagierverkehr zurückzuziehen. Das Fahrplanangebot wurde verringert, und die Regierung subventionierte 80 Prozent des Fehlbetrages.
VIA Rail
Am 29. Oktober 1978 übernahm die neue staatliche Gesellschaft VIA Rail formell den gesamten Passagierverkehr der CPR, trat jedoch erst im darauf folgenden Sommer unter diesem Namen auf. Der Canadian wurde zum wichtigsten transkontinentalen Zug der neuen Gesellschaft. Er wurde durch den ehemaligen Super Continental der CN ergänzt, der auf einer weiter nördlich verlaufenden Strecke fuhr. Der Canadian verkehrte täglich von Toronto bzw. Montréal nach Vancouver und umgekehrt, wobei in Sudbury nach wie vor eine Zugtrennung stattfand.
Nachdem die kanadische Regierung die Subventionen an VIA Rail drastisch gekürzt hatte, fuhr der Super Continental am 15. Januar 1990 zum letzten Mal. Am selben Tag wurde die Route des Canadian von der CPR-Strecke über Regina und Calgary abgezogen und auf die CN-Strecke über Saskatoon und Edmonton verlegt. Diese gilt jedoch als weit weniger interessant, insbesondere in den Rocky Mountains und nördlich des Oberen Sees. Die Anzahl der Züge wurde auf drei pro Woche gekürzt.
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