- Lebensbaum (Ornament)
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Der Baum des Lebens ist ein in der Religionsgeschichte verbreitetes Symbol und Mythenmotiv, der sich auf mythologische und religiöse Umdeutungen von Baumkult um heilige Bäume und Fruchtbarkeitssymbolik, Schöpfungsmythos und Genealogie bildet.
Symbolik
- als universales mythologisches Symbol der Weltachse (axis mundi): Weltenbaum
- als biblisches Motiv
- ein Diagramm mit mystischer Bedeutung in der Kabbala
- Yggdrasil in der germanischen Mythologie
Vom Baum des Lebens wird aber auch in anderen Zusammenhängen gesprochen:
- in Märchen als Baum mit goldenen Äpfeln, wobei teilweise auch explizit vom Baum des Lebens die Rede ist: Grimms Märchen Nr. 17 Die weiße Schlange, Nr. 21 Aschenputtel, Nr. 24 Frau Holle, Nr. 31 Das Mädchen ohne Hände, Nr. 47 Vom Machandelbaum, Nr. 53 Schneewittchen, Nr. 57 Der goldene Vogel, Nr. 88 Das singende springende Löweneckerchen, Nr. 96 De drei Vügelkens, Nr. 121 Der Königssohn, der sich vor nichts fürchtete, Nr. 130 Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein; Anmerkung zu KHM 82, 125.
Ornamentik und Ikonographie
Der Lebensbaum ist eine Form des Ornaments. Die Darstellung des Lebensbaums hat sich im Laufe der Zeit wesentlich geändert.
Wurde ursprünglich noch der ganze Baum dargestellt, waren es zwischenzeitlich nur die Äste, später nur mehr Stängel oder Blumensträuße, die meist aus einer Vase herausragten. Häufig werden diese dekorativen Elemente zusammen mit Adam und Eva, mit Tierpaaren oder aus einem Herz heraus wachsend dargestellt.
In Südtirol gibt es einen damit zusammenhängenden Brauch: wenn man beim Bau eines Hauses am Dach angekommen ist, wird auf dem Giebel ein kleiner, mit Bändern geschmückter Nadelbaum, der „Firschttschuggn“ aufgestellt. Vermutlich steht auch das Richtfest damit im Zusammenhang. Hierbei wird ein Richtbaum auf das fertig gezimmerte Dach gesetzt.
Siehe auch
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