- Anni und Keyvan Dahesch-Stiftung
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Keyvan Dahesch (* 26. Dezember 1941 in Teheran, Iran) ist ein sehbehinderter Journalist, früherer Bürgerbeauftragter und Pressesprecher des Hessischen Landesamtes für Versorgung und Soziales. Er wurde vor allem durch sein engagiertes Eintreten für die Rechte von Menschen mit Behinderungen bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Keyvan Dahesch wurde 1941 in Teheran geboren. Seit Geburt ist er blind. Da es in Teheran keine Schulen für Sehbehinderte gibt, besucht Dahesch zunächst eine Regelschule. 1957 wechselt er auf die Blindenschule der Christoffel-Blindenmission in Isfahan.
In der Hoffnung, dass deutsche Ärzte ihm helfen können, bringt ihn sein Vater 1958 nach Deutschland. Die Hoffnung wird enttäuscht; Dahesch bleibt im Alter von 16 Jahren alleine in Deutschland, wo er noch anderthalb Jahre in Stuttgart die Blindenschule der Nikolauspflege besucht, bevor er von 1960 bis 1961 eine Ausbildung zum staatlich geprüften Masseur und medizinischen Bademeister in der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim in Frankfurt am Main absolviert. In der Zeit von 1961 bis 1971 absolviert er Praktika und übt seinen Beruf in verschiedenen Kliniken und Heilstätten aus.
Am 14. Dezember 1966 heiratet er seine 1936 in Bad Vilbel zur Welt gekommene Frau Anni Dahesch (geborene Westerweller), die ebenfalls sehbehindert ist und sich - wie ihr Mann - durch großes soziales ehrenamtliches Engagement auszeichnet. Seit 1994 ist sie ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht in Frankfurt. Für ihre Verdienste erhielt sie 1993 die silberne Ehrennadel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, 2002 die Bundesverdienstmedaille und 2008 den Ehrenbrief des Landes Hessen. 1970 wird Keyvan Dahesch deutscher Staatsbürger.
1971 erhält er ein Stipendium des Deutschen Gewerkschaftsbundes, das ihm das Studium der Volkswirtschaftslehre, der Soziologie und Arbeitsrecht an der Akademie der Arbeit in der Goethe-Universität ermöglicht. Während des Studiums beginnt Dahesch sich für Journalismus zu interessieren. Nach Beendigung des Studiums schließt sich eine Ausbildung für die Verwaltungslaufbahn des gehobenen Dienstes beim Hessischen Landesamt für Versorgung und Soziales an, bei dem er nach bestandener Laufbahnprüfung von 1975 bis 2002 als Bürgerbeauftragter und Pressesprecher tätig ist.
In seiner Funktion hat er vielfachen Kontakt zu Medien, die seine journalistische Entwicklung als freier Journalist unterstützen. Dahesch Themen-Schwerpunkt ist die Sozial- und Wirtschaftspolitik. Seine Meldungen, Berichte und Reportagen finden sich bei der Deutschen Presse-Agentur, in der Frankfurter Rundschau, Süddeutschen Zeitung, Die Zeit, Offenbach-Post, dem Hessischen Rundfunk und dem Deutschlandfunk. Dahesch ist unter anderem Mitglied des Frankfurter Presseclubs und der Reporter ohne Grenzen. Er berichtet oft über das Leben behinderter Menschen und fordert vehement gleiche Rechte für sie ein. Siehe auch Anwaltschaftlicher Journalismus.
Seit 1973 lebt Keyvan Dahesch mit seiner Frau in Frankfurt-Bonames.
Anni und Keyvan Dahesch-Stiftung
Am 13. Juni 2006 hat das Ehepaar die mit Urkunde des Darmstädter Regierungspräsidiums vom 22. August 2006 genehmigte gemeinnützige Anni und Keyvan Dahesch-Stiftung mit Sitz in Frankfurt gegründet. Stiftungszweck ist die Förderung und Unterstützung von Personen, die infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
Am 3. Dezember 2006, den die Vereinten Nationen 1993 zum jährlich zu begehenden „Welttag der behinderten Menschen“ proklamiert haben, wurde die Stiftung in Anwesenheit der Oberbürgermeisterin Petra Roth im Kaisersaal des Rathauses Römer in das Goldene Stiftungsbuch der Stadt Frankfurt am Main eingetragen.
Ehrenämter und Auszeichnungen
Dahesch übt zahlreiche Ehrenämter aus, so ist er etwa seit 1977 ehrenamtlicher Richter beim Sozialgericht in Frankfurt am Main, war von 1982 bis 1992 Jurymitglied beim Bundesentscheid im Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Frankfurt, ist seit 1992 Sozialbeiratssmitglied des Hessischen Rundfunks und Mitglied der SPD-Fraktion der zehnten Bundesversammlung am 23. Mai 1994 zur Wahl des Bundespräsidenten auf Vorschlag zahlreicher Behindertenorganisationen.
Aufgrund seines ehrenamtlichen Engagements und seiner journalistischen Tätigkeit erhielt Keyvan Dahesch zahlreiche Auszeichnungen, darunter:
- 1983 Ehrenbrief des Landes Hessen
- 1986 die Ehrenplakette des VdK Hessen in Silber
- 1986 und 1990 Medienpreis der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege
- 1988 Ehrenplakette der Stadt Frankfurt
- 1988 Goldene Ehrennadel des Sozialverbandes VdK Deutschland
- 1988 Medienpreis der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung
- 1990 Bundesverdienstkreuz am Bande
- 1992 Europamedaille des VdK Deutschland
- 1993 Silberne Ehrennadel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes
- 1993 Goldene Ehrenplakette des Bundes der Kriegsblinden Deutschlands (BKD)
- 1993 Preis des Frankfurter Presse-Clubs
- 1996 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- 1996 Silberne Ehrenplakette des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen
- 1997 Goldene Ehrenmedaille des Blindenbundes in Hessen
- 1999 Goldene Ehrennadel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes
- 1999 silberner Ehrenbecher des Bundes der Kriegsblinden Deutschlands (BKD), neben dem Hörspielpreis der Kriegsblinden die höchste Auszeichnung dieser deutschen Organisation
- 1999 Ehrennadel der Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte (BAGH) - heute: Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V. (BAG Selbsthilfe)
- 2002 goldene Ehrennadel der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung
- 2004 goldene Ehrenplakette des Landeswohlfahrtsverbands Hessen
- 2006 Ehrenschild des Sozialverbandes Deutschland (SoVD)
Weblinks
Personendaten NAME Dahesch, Keyvan KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist iranischer Herkunft GEBURTSDATUM 26. Dezember 1941 GEBURTSORT Teheran, Iran
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