- Leermond
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Der Begriff Neumond (lat. Interlunium) bezeichnet die Mondphase, in der sich der Mond in seinem Phasenzyklus (Lunation) scheinbar „erneuert“. Er ist für etwa 35 Stunden von der Erde aus mit bloßem Auge unsichtbar.
Bei Neumond steht der Mond zwischen der Erde und der Sonne (Konjunktion). Am Nachthimmel kann man prinzipiell von der Erde aus keinen Neumond sehen, da er sich dort immer unterhalb des Horizonts befindet. Auch auf der Tagseite ist er für das bloße Auge unsichtbar, weil die aschgraue Schattenseite am Tage vom Streulicht der Sonne in der Erdatmosphäre überstrahlt wird.
Die Mondsichel selber ist in den Stunden um Neumond extrem schmal und lichtschwach und damit nur mit großem Aufwand zu fotografieren oder in Fernrohren zu beobachten. Die Beobachtung der dünnen Mondsichel ist in manchen islamischen Ländern wie dem Iran eine Art Volkssport.
Zusammenhang mit Sonnenfinsternis: In seltenen Fällen, in denen der Mond zur Konjunktion genau den Verbindungskorridor zwischen Sonne und Erde passiert, kommt es in einem kleinen Korridor auf der Erdoberfläche zu einer Sonnenfinsternis. Die Sonnenfinsternis ist also ein Spezialfall von Neumond am Tage.
Die wissenschaftliche Definition von Neumond lautet: Neumond ist der Zeitpunkt, zu dem die scheinbare ekliptikale geozentrische Länge des Mondes und die scheinbare geozentrische ekliptikale Länge der Sonne gleich sind.
- "Scheinbar" heißt: unter Berücksichtigung von Aberration und Nutation. Die Nutation kann im vorliegenden Fall vernachlässigt werden, da sie beide Positionen auf identische Weise beeinflusst.
- "Geozentrisch" heißt: von einem hypothetischen Beobachter im Erdmittelpunkt aus gesehen. Die Definition ist damit unabhängig vom Standort eines realen Beobachters; Neumond findet daher weltweit zum selben Zeitpunkt statt (der aber in verschiedenen Zeitzonen verschiedenen Ortszeiten entspricht).
Abgrenzung von Vollmond und Mondfinsternis: Beim Gegenteil von Neumond - Vollmond - steht der Mond von der Erde aus gesehen in Opposition zur Sonne, er ist dann nur vom Abend bis zum Morgen sichtbar. Streift der Mond dabei im exakten Fall den Erdschatten, kommt es zu einer Mondfinsternis. Eine Mondfinsternis ist also nur beim Gegenteil von Neumond - bei Vollmond - möglich. Damit ist die Mondfinsternis ein Spezialfall von Vollmond.
Da bei Neumond und auch bei Vollmond Sonne und Mond mit der Erde auf einer Achse liegen, führen ihre vereinten Gezeitenkräfte auf der Erde zu der sogenannten Springflut.
Die Zeit in Tagen, die seit dem letzten Neumond vergangen ist, wird als Mondalter bezeichnet.
- Das Mondalter des letzten Wintermondes (im Julianischen Kalender) bzw. der Lunation, in die der 1. Januar (im Gregorianischen Kalender) fällt, ist die Epakte. Sie dient der Berechnung des Osterdatums.
Vom Neumond zu unterscheiden ist das Erscheinen der neuen Mondsichel, das Neulicht (Jüdischer Kalender, Islamischer Kalender).
Siehe auch
- "Scheinbar" heißt: unter Berücksichtigung von Aberration und Nutation. Die Nutation kann im vorliegenden Fall vernachlässigt werden, da sie beide Positionen auf identische Weise beeinflusst.
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