- Legemaschine
-
Eine Kartoffellegemaschine ist eine traktorgezogene Spezialmaschine zum Pflanzen von Kartoffeln.
Inhaltsverzeichnis
Anforderung
Eine Kartoffellegemaschine muss ein gleichmäßiges Auspflanzen der Knollen ermöglichen. Dabei wird das Augenmerk auf gleichmäßige Verteilung des Pflanzgutes auf der Ackerfläche gelegt. Wichtig ist dabei der exakte Abstand der einzelnen Kartoffeldämme, in Bayern auch Bifang genannt, um die maschinellen Nacharbeiten zu erleichtern. Die Dammbreite muss den üblichen Maschinenabmessungen entsprechen, um Beschädigungen am Erntegut zu vermeiden. Sie betrug anfangs 62 cm, zwischenzeitlich 68 cm und liegt aktuell üblicherweise bei 75 cm. Die Tendenz geht aufgrund der größeren Maschinen jedoch zu 90 cm Dammabstand. Eine gute Kartoffelüberdeckung ist notwendig, um die Anzahl grüner Knollen am Erntegut so gering wie möglich zu halten.
Funktionsweise
Auf dem lockeren Acker wird durch ein Schar eine Furche gezogen und in diese in regelmäßigen Abständen die sogenannte Mutterknolle gelegt. Anschließend wird mit zwei sich drehenden Hohlscheiben über der Kartoffel ein Damm geformt. Der Pflanzabstand ist einstellbar. Die Spur des Traktors ist auf die Dammbreite abgestimmt und läuft immer zwischen den Dämmen.
Bauarten
Bei halbautomatischen Geräten werden die Kartoffeln von Hand in ein sich geschwindigkeitsabhängig drehendes Zellenrad eingelegt, das sie in das Pflanzloch transportiert. Diese Geräteart war vor den 1960er Jahren Standard und wird heute fast nur noch in Spezialbetrieben, z.B. Zuchtbetrieben oder Gärtnereien, eingesetzt.
Bei vollautomatischen Legemaschinen werden die Knollen mittels einer Schöpfvorrichtung (Schöpfbecherkette oder Bechergurt) aus einem Vorratsbehälter entnommen und durch eine Rüttelvorrichtung oder auch einer horizontalen Laufstrecke vereinzelt und anschließend in der Furche abgelegt. Um die Arbeitsgeschwindigkeit zu steigern, werden Schöpfvorrichtungen pro Kartoffeldamm doppelt oder dreifach ausgeführt. Teilweise werden Zuführbänder oder Rüttelsiebe eingesetzt, um die Knollen schonend aus dem Vorratsbehälter zur Schöpfvorrichtung zu transportieren und die Ladekapazität zu erhöhen. Während zwei- oder vierreihige Legemaschinen meist im Dreipunktanbau betrieben werden, werden sechs- bis zwölfreihige Maschinen aufgesattelt und können mehrere Tonnen Pflanzgut aufnehmen. Eine vollautomatische Legemaschine kann mit Geräten zur Pflanzbeetbereitung, zur Dammnachbearbeitung kombiniert werden.
Literatur
- Die Landwirtschaft: Band 3 – Landtechnik Bauwesen. BLV Verlagsgesellschaft, München, ISBN 3-405-14349-7
- Udo Bols: Landwirtschaftliche Anbaugeräte für Traktoren in früherer Zeit. Verlag Podszun-Motorbücher GmbH, Brilon, ISBN 978-3-86133-441-5
Wikimedia Foundation.