- Legio X Equestris
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Die Legio X Gemina, die „Zwillingslegion“, wurde zum ersten Mal im Jahre 58 v. Chr. erwähnt, als die römische Provinz Gallia Narbonensis durch die Helvetier bedroht wurde. Anfangs konnte Gaius Iulius Caesar nur auf diese einzige Legion zurückgreifen, die bei Genf stationiert war.
Weil Caesar der X. Legion einmal Pferde gab und sie als Kavallerie einsetzte, da er den verbündeten gallischen Reitern nicht traute, wurde die Legion X Equestris (Berittene oder Ritter) genannt.
Im Gallischen Krieg spielt X Equestris eine wichtige Rolle bei Caesars militärischem Erfolg; er selbst bezeichnete sie als seine bevorzugte Legion. Sie war zugegen bei der Schlacht gegen die Nervier, der römischen Invasion Britanniens (siehe Geschichte Britanniens) und der Belagerung von Gergovia. Die Legion stand im Bürgerkrieg gegen Pompeius auf Caesars Seite und nahm an den Schlachten von Pharsalos (49 v. Chr.) und Munda (45 v. Chr.) teil. Im letzteren Jahr löste Caesar die Legion auf und gab den Veteranen Ackerland in der Nähe von Narbonne.
Die Legion wurde 42 v. Chr. wiederhergestellt. Sie kämpfte für Augustus, Lepidus und Marcus Antonius in der Schlacht von Philippi gegen die Caesarmörder. Anschließend folgte sie Marcus Antonius auf seinem Feldzug gegen die Parther. Nachdem Antonius die Seeschlacht bei Actium verlor, gaben seine Legionen den Kampf auf. Augustus übernahm nun die Legion und ließ die Veteranen in Patras sesshaft werden. Die Legion rebellierte und verlor zur Strafe den Titel Equestris. Verstärkungen wurden aus anderen Legionen zugeführt und die Zehnte wurde wieder in Gemina umbenannt.
Die neuformierte X Gemina wurde in Hispania Tarraconensis stationiert, wo Augustus einen Feldzug gegen die Kantabrer vorbereitete. Sie blieb viele Jahre in Spanien; ihre Veteranen waren unter den ersten Bewohnern des heutigen Saragossa.
Im Jahr 70, nachdem der Bataveraufstand von Vespasian unterdrückt worden war, wurde X Gemina in das Gebiet der Bataver in der Provinz Germania Inferior gesandt, um das Land zu überwachen und neuen Revolten vorzubeugen. Von 71 bis 103 war die Legion auf dem Stützpunkt stationiert, den die Legio II Adiutrix in Ulpia Noviomagus Batavorum, der heutigen Stadt Nimwegen, gebaut hatte.
Im Jahr 103 zog die X Gemina nach Vindobona (heute Wien) um, wo sie die kommenden 300 Jahre, bis in das 5. Jahrhundert hinein, blieb.
Das Symbol der Legion war ein Stier.
Literatur
- Herwig Friesinger u. a. (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern. 2., korr. Aufl. Verl. der Österr. Akad. der Wiss., Wien 2002, ISBN 3-7001-2618-2
Weblinks
- Jona Lendering: Artikel bei Livius.org (englisch)
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