Leivur Øssurson

Leivur Øssurson

Leivur Øssursson (* um 980? in Gøta, Hov oder Skúvoy/Färöer; † vor 1047 in Skúvoy? ebenda; auch Leif) ist eine Figur der Färingersaga und war ab 1035 Herrscher über die Färöer.

Der Beginn von Leivurs Herrschaft gilt als Ende der Wikingerzeit auf den Färöern, gleichzeitig das Ende der Färöer als freie Siedlerrepublik, und damit der Anfang der Herrschaft Norwegens.

Leivur ist der Sohn von Øssur Havgrímsson und der Tochter des „besten Bauern der Färöer“, deren Namen nicht überliefert ist.

Sein Geburtsort und -jahr sind unklar, kann aber eingegrenzt werden: Leivurs Vater Øssur starb 983 im Alter von 23 Jahren und wuchs bei Tróndur in Gøta auf, bekam (vielleicht zu seiner Hochzeit) den Hof in Hov, der Øssurs Vater (Leivurs Großvater) Havgrímur gehörte, und gleichzeitig das Anwesen auf Skúvoy, wo Brestir und Beinir einst lebten. Daher ist einer dieser drei Orte wahrscheinlich Leivurs Geburtsort.

Leivur war verheiratet mit Tóra Sigmundsdóttir, der Tochter von Sigmundur Brestisson und Turið Torkilsdóttir.

Olav der Heilige rief 1024 drei wichtige Färinger zu sich nach Norwegen: Den Løgmaður Gille, Tórolvur Sigmundsson und Leivur Øssursson, die dann seine Gefolgsleute wurden. Aber so lange Tróndur í Gøtu noch lebte, konnte Olav keine Kontrolle über die Färöer bekommen. Zwei Schiffe, die entsandt wurden, um Steuern einzutreiben, verschwanden auf dem Weg zu den Färöern spurlos, und ein drittes Schiff erreichte zwar die Färöer, aber der Gesandte Karl hin mørske wurde ermordet, nachdem Tróndur dies auf dem Thing auf Tinganes erfolgreich fordern konnte.

Die Lage änderte sich nach Tróndurs Tod 1035. Leivur, der Christ war, übernahm Tróndurs Alleinherrschaft und bekam die Färöer im selben Jahr von Magnus dem Guten zum Lehen. Formal blieben die Färöer bis zum Frieden von Kiel 1814 ein norwegisches Kronland, als dieses aus der Personalunion mit Dänemark ausschied, und die Färöer zusammen mit Island und Grönland bei Dänemark verblieben.


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