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Lənkəran (russisch Ленкорань, Lenkoran) ist eine Stadt mit Bezirksstatus im Süden von Aserbaidschan an der Küste des Kaspischen Meeres. Die Stadt liegt inmitten des Rayons Lənkəran und hatte im Jahr 2002 48.400 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerung und Stadtname
Über die Hälfte der Einwohner der Stadt gehören dem Volk der Talyschen an. Diese haben ihre Kultur und Traditionen weitgehend erhalten. Der Name der Stadt soll von Lan Karan kommen, was in der Sprache der Talyschen Schilfhaus bedeutet.
Eine andere Erklärung besagt, dass die Stadt ehemals Langarkanan hieß. Langarkanan ist persisch und bedeutet sinngemäß Ort wo die man die Anker heraufzieht. Langar (لنگر) steht für Anker, kan (کن) steht für ziehen. Das Suffix -an (آن) ist typisch für Ortsnamen.
Geschichte
Die Stadt wurde im Sumpfland am nördlichen Ufer des Flusses Lenkoranka gegründet. Die Siedlungsspuren reichen bis in die Jungsteinzeit zurück, auch gibt es Ruinen von Siedlungen der Bronze- und Eisenzeit. Herodot und Strabon erzählten von Siedlungen in der Gegend um Lənkəran.[1]
Ab dem 16. Jahrhundert gewann die Stadt an Bedeutung. 1728 bis 1735 war es von Russland besetzt, danach persisch. Lənkəran wurde Hauptstadt des Khanats Talysch, das 1747 nach dem Tod des persischen Herrschers Nadir Schah entstand. Am 1. Januar 1813 wurde es von den Russen unter Pjotr Kotljarewski nach einer kurzen Belagerung eingenommen. Nach dem Frieden von Gulistan von 1813 wurde es Teil des russischen Reiches. Die Stadt war Hauptort des Kreises Lənkəran im Gouvernement Schemacha. Damals hatte die Stadt 2.600 Einwohner.[2] 1911 waren es bereits 8768 Bewohner. [3]
Während des Russischen Bürgerkriegs wurde in der Stadt eine bolschewistische Republik Mughan ausgerufen, die aber wenige Monate später in der Republik Aserbaidschan aufging. 1920 wurde die Stadt mit dem Rest Aserbaidschans Teil der Transkaukasischen SFSR, später der Sowjetunion.
1993 wurde in der Stadt von Alikram Humbetov, unterstützt von einem Panzerregiment, eine Autonome Talysh-Mugan Republik ausgerufen. Der Aufstand wurde aber bald niedergeschlagen, die Republik brach zusammen und fiel wieder an Aserbaidschan.
Wirtschaft
In der Region um Lənkəran ist die Landwirtschaft bedeutend, besonders die Produktion von Frühlings- und Wintergemüse. Des Weiteren werden in dem warmen Klima Reis, Wein und Zitronen angebaut. Auch wird Eichenholz gefallt und verarbeitet, auch Möbel werden produziert. Des Weiteren gibt es mehrere Teeverarbeitungsbetriebe und Seiden- sowie Teppichproduktionen.
Die Region ist besonders bekannt für das Parrotia persica, das Eisenholz, das hier wächst und verarbeitet wird.
Sehenswürdigkeiten
In der Stadt gibt es ein historisches Museum, das wegen seiner Sammlungen und der Architektur selbst sehenswert ist. Es wurde an der Stelle des alten Khanpalastes errichtet. Es gibt eine große Moschee und nahe dieser einen Basar.
In der Stadt stehen ungewöhnlich viele Panzer. Diese sind mitunter Denkmale oder auch funktionstüchtige, die am Kaspischen Meer aufgestellt sind.
Nahe Lənkəran gibt es viele Sandstrände sowie Thermalquellen im 12 km westlichen Andjin. Nahe dem Dorf Ballabur finden sich dort auch die Ruinen einer gleichnamigen Burganlage.
Ebenso liegen bei der Stadt die Nationalparks von Kizilagach und Gircan.
Verkehr
Es gibt einen nächtlichen Zug von Baku, der bis Astara (Aserbaidschan) weiterfährt. Westlich der Stadt befindet sich auch ein Flughafen. Zudem ist die Stadt durch die Fernstraße M3 an das aserbaidschanische Fernstraßennetz angeschlossen.
Quellen
- ↑ Geschichte Lənkərans bei aznet.org (Englisch)
- ↑ Pierer 1857
- ↑ Brockhaus 1911
Weblinks
- Offizielle Webseite der Stadt (Aserbaidschanisch)
- 1991 veröffentlichte sowjetische Karte der Region, Maßstab 1:100.000
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Autonome Republik: Nachitschewan (Naxçıvan)
Rayons der autonomen Republik: Babək | Culfa | Kəngərli | Ordubad | Sədərək | Şahbuz | Şərur
Stadt: Naxçıvan
38.7548.85Koordinaten: 38° 45′ N, 48° 51′ O
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