Leon Cogniet

Leon Cogniet
Léon Cogniet Le drapeaux

Léon Cogniet (* 29. August 1794 in Paris; † 20. November 1880 ebenda) war ein französischer Maler des Neoklassizismus und der Romantik.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Im Mai 1812 kam Cogniet in seiner Heimatstadt an die École des Beaux-Arts und wurde dort u. a. Schüler von Pierre Narcisse Guérin. Gefördert durch seine Lehrer konnte er bereits 1814 anlässlich einer Ausstellung der Académie Française mit einem Bild debütieren. 1815 wurde sein Gemälde „Briseïs wird Achilles zurückgebracht“ mit dem Prix de Rome (2. Klasse) prämiert und 1817 erhielt er für sein Bild „Befreiung Helenas durch Kastor und Pollux“ den Prix de Rome 1. Klasse.

Verbunden mit dieser Auszeichnung war ein großzügiges Reisestipendium, mit dem es Cogniet ermöglicht wurde, eine Studienreise durch Italien zu unternehmen und über fünf Jahre in Rom zu leben. Im Sommer 1817 reiste er ab und konnte aber noch mit einem kleineren Werk (später von François Nicolas Delaistre gestochen) auch an der großen Ausstellung des Pariser Salons teilnehmen und war auch hier erfolgreich.

Bereits während seines Studiums an der Kunstakademie schloss Cogniet Bekanntschaft mit Jean Alaux, Eugène Delacroix, Théodore Géricault, Ary und Henry Scheffer.

In Rom wohnte Cogniet in der Villa Medici bis er im Frühjahr 1822 wieder nach Frankreich zurückkehrte. Sofort nach seiner Rückkehr 1824 präsentierte er anlässlich einer Ausstellung seine Werke „Marius auf den Ruinen Karthagos“ und „Der bethlehemitische Kindermord“. Mit beiden hatte er großen Erfolg und letzteres wurde bald auch von Williams Reynolds-Stephens und Paul Girard als Kupferstich verbreitet.

1831 hatte Cogniet erneut großen Erfolg mit seinem Gemälde „Raub der Rebekka durch den Tempelherrn“, das er - inspiriert durch die Lektüre „Ivanhoes“ von Walter Scott - ein Jahr zuvor geschaffen hatte.

1843 erzielte er einen sensationellen Erfolg mit seinem „Tintoretto, seine tote Tochter malend“ (später von Achille Louis Martinet gestochen). Aber auch mit den Gemälden „Schlacht am Berg Tabor am 16. April 1799“ und „Schlacht bei Heliopolis am 2. Mai 1800“, die er zusammen mit Paul Girard und Félix Philippoteaux entworfen hatte, überzeugten Publikum ebenso wie die offizielle Kunstkritik.

1855 nahm Cogniet mit seinem Porträt „Vicomtesse de Noailles“ zum letzten Mal am Pariser Salon teil und zog sich danach fast vollständig ins Privatleben zurück. Er schuf in den folgenden Jahren kaum noch nennenswerte Bilder und - falls überhaupt - waren auf Ausstellung meistens ältere Bilder zu sehen. Auf der Weltausstellung 1855 in Paris zum Beispiel sein immer noch bekanntes Bild „Tintoretto, seine tote Tochter malend“.

1863 gab Cogniet auch seine Lehrtätigkeit an der École des Beaux-Arts auf und zog sich ins Privatleben zurück. In den letzten Jahren hatte er kaum noch Schüler und auch sein privates Atelier gab er in diesen Jahren auf. Am 20. November 1880 starb er nahezu vergessen im Alter von 94 Jahren.

Cogniet hatte schon früh zu einem eigenem unverwechselbaren Stil gefunden. Durch diesen beeinflusste er auch eine Vielzahl von Schülern (s.u.) und wurde dadurch auch stilbildend für das Ende des 19. Jahrhunderts. In seinen frühen Werken dominierte noch die klassizistische Historienmalerei; in seinem späteren Œuvre wandte er sich dann stärker der Porträtmalerei zu. Weniger bekannt sind heute seine kirchlichen Sujets und seine Lithographien.

Neben einigen anderen Künstlern porträtierte auch der Maler Léon Bonnat Cogniet.

Werke (Auswahl)

  • Der bethlehemitische Kindermord
  • Ausmarsch der Pariser Nationalgarde 1792 (1836, historisches Museum in Versailles)
  • Napoléon und die gelehrten Altertumsforscher in Ägypten (Deckengemälde im ägyptischen Museum)
  • Tintoretto, seine tote Tochter malend (1843)
  • Barthélemy Prosper Enfantin (Porträt)
  • König Louis Philippe d'Orleans als Generalleutnant (Porträt)
  • Achille Etna Michallon (1818/19, Porträt)
  • Jean-François Champollion (1831, Porträt)
  • Marius auf den Ruinen Karthagos
  • Raub der Rebekka durch den Tempelhern (1830
  • Schlacht am Berg Tabor am 16. April 1799
  • Schlacht bei Heliopolis am 20. Mai 1800
  • Vicomtesse de Noailles (1855, Porträt)

Ehrungen

Schüler von Léon Cogniet

Neben seinen zahlreichen Schülern sollte seine Schwester Marie Amélie (1798-1869) und Catherine Caroline Thévenin (1813-1892), seine spätere Ehefrau, nicht vergessen werden, die er nicht nur unterrichtete, sondern auch nach allen Maßen förderte.

Literatur

Weblinks


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