Leroy Stewart

Leroy Stewart

Leroy Elliot „Slam“ Stewart (* 21. September 1914 in Englewood, New Jersey; † 10. Dezember 1987 in Binghamton, New York) war ein US-amerikanischer Jazz-Bassist, vor allem bekannt als Teil des Duos Slim & Slam.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Als Bassist war er dafür bekannt, sein Solo-Spiel (mit dem Bogen) durch gleichzeitiges Summen eine Oktave höher zu begleiten, was er nach eigenen Angaben aus einem Auftritt des Violinisten Ray Perry übernahm. Er baute aber auch andere Show-Elemente in seine Nummern ein. Seinen Spitznamen Slam erhielt er vom schlagenden Geräusch seiner Saiten beim Spiel.

Er begann als Violinist, wechselte dann aber zum Bass, studierte am Konservatorium in Boston und arbeitete zunächst 1936 bei Peanuts Holland. 1937 zog er nach New York und gründete mit Slim Gaillard das Duo Slim and Slam, bekannt durch Nonsense-Nummern wie ihrem Hit Flat Fleet Floogie (with a Floy Floy) von 1938. Gaillards Einberufung zum Militärdienst im Zweiten Weltkrieg beendete diese Zusammenarbeit. Er spielte dann in dessen Todesjahr 1943 mit Fats Waller, mit dem er auch 1943 im Film Stormy Weather (Regie Andrew Stone) über Bill „Bojangles“ Robinson auftrat. Stewart baute ein neues Duo mit dem Gitarristen Tiny Grimes auf, das auch mit Art Tatum (1942 bis 1944 und in den 1950er Jahren) zusammenspielte, und trat außerdem erstmals mit dem Benny Goodman-Sextett auf. Eine berühmte Session von 1945 mit Dizzy Gillespie, Charlie Parker und Red Norvo gehört zu den Bebop-Klassikern (Groovin high, Dizzy Atmosphere). Er spielte auch mit Lester Young (in einer klassischen Aufnahme von Sometimes I’m happy), mit Don Byas (Duette im Town Hall Concert 1945, Indiana) und in eigenen Gruppen, in denen auch Erroll Garner spielte. 1945 wurde er von Down Beat zum besten Bassisten des Jahres gewählt.

Während der 1950er und 1960er trat Stewart mit Musikern wie Art Tatum, Roy Eldridge, Beryl Booker oder Rose Murphy und tourte auch in Italien und Deutschland. In den 1970ern zog er sich ein Stück aus der Jazz-Szene zurück: Er spielte als Solist im Indianapolis Symphony Orchestra, gab Unterricht für Fortgeschrittene, schrieb Lehrbücher und gehörte zu den Musikern in der Fernsehshow Today. Er trat aber auch mit der New York Jazz Repertory Company auf. Er setzte seine Karriere als populärer, sehr individuell spielender Bassist mit regelmäßigen Touren, Festivalauftritten (z. B. Newport Jazz Festival 1964) und Aufnahmen bis in die 1980er Jahre fort.

Diskographie (Auswahl)

Studio-Alben

  • Slam Stewart (1971)
  • Fish Scales (1975)
  • Two Big Mice (1977)
  • Dialogue (1978)
  • Shut Yo' Mouth! (1981, mit Major Holley)
  • The Cats Are Swingin' (1987)
  • Slam Bam (2000)
  • Slamboree (2002)

Kompilationen

  • Slim & Slam: The Original 1938 Recordings, Vol. 1 & 2 (Tax)
  • Bowin' Singin' Slam (1945)
  • Memorial Album 1914-1987 (1978)
  • 1945-1946 (1997)
  • Jumpin' at the Deuces

Weblinks


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