- Les Mariés de l'An II
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Filmdaten Deutscher Titel: Musketier mit Hieb und Stich, Das Brautpaar des Jahres II Originaltitel: Les Mariés de l’An II Produktionsland: Frankreich, Italien, Rumänien Erscheinungsjahr: 1971 Länge: 98 Minuten Originalsprache: Französisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: Jean-Paul Rappeneau Drehbuch: Jean-Paul Rappeneau,
Daniel Boulanger,
Claude Sautet,
Maurice ClavelProduktion: Alain Poiré Musik: Michel Legrand Kamera: Claude Renoir Schnitt: Pierre Gillette Besetzung - Jean-Paul Belmondo: Nicholas Philibert
- Marlène Jobert: Charlotte
- Laura Antonelli: Pauline
- Sami Frey: Marquis de Geron
- Michel Auclair: Prinz
- Mario David: Requiem
- Georges Beller: Simon
- Julien Guiomar: Volksvertreter
- Pierre Brasseur: Gosselin
- Paul Crauchet: öffentlicher Ankläger
- Charles Denner: Reisender
- Jean Barney: republikanischer Redner
Musketier mit Hieb und Stich, deutscher Fernsehtitel: Der Teufelskerl, (Les Mariés de l’an II, auch Les Mariés de l’an Deux, übersetzt etwa „Die Verheirateten des Jahres Zwei“) ist eine Mantel- und Degenfilm-Komödie von Jean-Paul Rappeneau, der in Frankreich am 24. April 1971, in Deutschland am 14. September 1972 in die Kinos kam.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Nicholas Philibert floh vor dem Beginn der französischen Revolution nach den Vereinigten Staaten, nachdem er einen Aristokraten im Duell tötete. Seine Frau Charlotte ließ er zurück. Als beide noch Kinder waren, sagte ihnen eine alte Zigeunerin voraus, dass Charlotte einen Fürsten zum Ehemann haben werde und Nicholas sein Glück in einer neuen Welt machen werde. Zumindest der Teil der Prophezeiung scheint sich zu erfüllen: Nicholas gelangt in South Carolina zu Wohlstand und will reich heiraten, muß aber zuvor noch die Scheidung von Charlotte durchsetzen und reist deshalb 1793 nach Frankreich, wobei er gleichzeitig Geschäfte machen will. Dort beherrscht inzwischen die Revolution das Leben, das Volk hungert und seine Schiffsladung Getreide wird von den Revolutionären beschlagnahmt. Ihm droht sogar als vermeintlicher Spion die Hinrichtung. Als er auch noch verhindert, das die Adlige Pauline, die auf den führenden Volksvertreter bei einer Revolutionsfeier einen Anschlag verübt, sofort erschossen wird, muss er seinerseits fliehen. Auf dem Land gerät er dabei in die Hände der Royalisten, die ihn seinerseits für einen Spion halten und mit einer Laterne um den Hals als Zielscheibe durch die Nacht schicken. Erst auf dem schloßartigen Unterschlupf der Royalisten klärt Pauline die Lage. Hier trifft er auch Charlotte, die inzwischen Heiratspläne mit dem Marquis de Geron hat. Es wird aber bald klar, dass weder Charlotte von Philibert loskommt, noch der Marquis von seiner Schwester Pauline – beide lieben sich heimlich. Nach einer Reihe von Verwechslungen entflammt ein royalistischer Prinz in Zuneigung zu Charlotte und entführt sie hinter die österreichischen Linien zu den Emigranten, so dass auch ihre Prophezeiung sich zu erfüllen scheint. Nicholas verfolgt jedoch beide und reißt dabei versehentlich die bedrängten Truppen der jungen Republik zu einem erfolgreichen Angriff auf die Österreicher mit. Gegen alle Wahrscheinlichkeit sind beide fünfzehn Jahre später immer noch ein streitlustiges, aber glückliches Paar, und auch die Prophezeiung erfüllt sich auf gänzlich andere Weise als zunächst zu erwarten war: Nicholas macht als Revolutionsheld in der neuen Welt des Ersten Kaiserreichs sein Glück und wird Marschall von Frankreich. Und als er von Napoleon in den Fürstenstand erhoben wird, ist auch Charlotte mit dem Prinzen aus der Weissagung verheiratet.
Besetzung
Jean-Paul Rappeneau wollte ursprünglich Claude Jade und Michel Duchaussoy für das inzestuöse Geschwisterpaar besetzen. Er entschied sich dann als Kontrast zum Paar Belmondo/Jobert für das dunkelhaarige Paar Laura Antonelli (damals Belmondos Verlobte) und Sami Frey. Der junge Patrick Dewaere ist in einer kleinen Nebenrolle als Revolutionsfreiwilliger zu sehen.
Verleihtitel
Der Originaltitel war bei wörtlicher Übersetzung für das deutsche Durchschnittspublikum weitgehend unverständlich, denn die Zählung des Revolutionskalenders (römische Zahlen, beginnend mit Kanonade von Valmy von 1792, also "an II"=1793) ist in Deutschland weitgehend unbekannt. Um den Zuschauern zumindest klar zumachen, dass es sich um einen Mantel- und Degenfilm handelte, verfiel man auf "Musketier mit Hieb und Stich" - obwohl die Musketiere der Garde von der Republik aufgelöst worden waren, ihre Blütezeit bereits ein Jahrhundert vor der Handlung lag und die einzigen im Film gezeigten Musketiere gerade die österreichische Linieninfanteristen waren. Im englischen Sprachraum wählte man aus ähnlichen Überlegungen The Scarlet Buccaneer, The Scoundrel und The Swashbuckler für die Vermarktung.
Kritiken und Preise
„Gute Unterhaltung in einem handfesten, geschickt und mit einigem Witz arrangierten Abenteuerfilm.“
– Lexikon des internationalen Films [1]
Der Film war 1971 für die Goldene Palme in Cannes nominiert.
Weblinks
- Musketier mit Hieb und Stich in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
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